Mit dem Online-Reifenhändler Tirendo hat die Delticom AG aus Hannover einen Mitbewerber für 50 Millionen Euro übernommen. Damit konnte ein erstes Start-up des Berliner Inkubators Project A erfolgreich am Markt platziert werden.
Die Delticom AG, die unter anderem für den Online-Händler reifendirekt.de verantwortlich ist, kann mit der Übernahme der Konkurrenzplattform Tirendo das eigene Shop-Portfolio optimal ergänzen, wie der Vorstand Frank Schuhardt im Rahmen der Übernahme erklärte. So könnten zusätzliche Käufergruppen angesprochen werden, da die Plattform unter ihrem eigenem Namen erhalten bleiben soll. Für 50 Millionen Euro, die cash an die Tirendo-Gesellschafter gezahlt wurden, wechselten die Anteile ihren Besitzer. Damit kann auch der Berliner Inkubator Project A, der Tirendo seit 2012 betreut, einen großen Erfolg erzielen.

Der europaweit führende Online-Händler für Reifen und Autozubehör Delticom betreibt erfolgreich verschiedene Marktplätze im Internet und bedient so rund sechs Millionen Kunden. Mit 220 Millionen Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2013 und einem operativen Gewinn von fast neun Millionen Euro schreibt die börsennotierte Delticom AG eine herausragende Erfolgsgeschichte und stabilisiert mit dem Zukauf von Tirendo die eigene Marktposition. Martin Kern, der ehemalige Geschäftsführer von Tirendo, äußerte sich im Zusammenhang mit der Übernahme sehr optimistisch: “Mit dem Branchen- und Logistiknetzwerk von Delticom können wir die nächste Wachstumsstufe zünden.”

Mit Erik Heinelt und Felix Vögtle bleiben die ursprünglichen Tirendo-Gründer der Geschäftsleitung auch weiterhin erhalten. Sie hatten bereits im Jahr 2011 den Grundstein in Zusammenarbeit mit der in München ansässigen European Media Holding gelegt. Die Sitzverlegung nach Berlin wurde nach dem Einstieg von Project A Anfang 2012 vollzogen. Der offizielle Unternehmensstart erfolgte dann im März 2012 unter dem ehemaligen Geschäftsführer Martin Kern. Für 2013 wurde ein Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe erwartet, genauere Zahlen liegen nicht vor. Die rund 100 Mitarbeiter des in der Zwischenzeit in sieben Ländern agierenden Unternehmens sollen ebenso gehalten werden wie der Sitz in Berlin.

Bereits Ende 2012, als die Verlegerfamilie Jahr sich an Tirendo beteiligte, konnte der Unternehmenswert mit 40 Millionen Euro beziffert werden. Eine weitere Beteiligung, nämlich der Medien-Tochter SevenVentures, brachte Tirendo Werbezeiten bei verschiedenen privaten TV-Sendern, sodass der Markenbotschafter Sebastian Vettel bestens platziert werden konnte. An dieser bewährten Strategie soll auch weiterhin festgehalten werden. Für den Berliner Inkubator Project A ist Tirendo die Erfolgsgeschichte schlechthin. Die dahinter stehenden Verantwortlichen und Investoren um das Otto-Versandhaus, sehen sich in ihrer Vorgehensweise bestärkt und prognostizieren eine positive Zukunft für das Start-up.

Weitere Informationen zu dem Zusammenschluss beider Unternehmen gibt es unter anderem im Pressebereich von Tirendo.