Im Segment Motorradreifen stagnierte der Stückabsatz bei 1,3 Millionen.

„Für den deutschen Reifenfachhandel ist 2011 damit – nach zwei vorher gehenden Ausnahmejahren – insgesamt gut gelaufen, zumal trotz der Stückzahlverluste in einzelnen Segmenten ein Umsatzplus von durchschnittlich 7,8 Prozent erreicht werden konnte“, resümiert Peter Hülzer. Der Reifenfachhandel konnte die erheblichen Preissteigerungen der Industrie an den privaten und gewerblichen Verbraucher weiter geben. Angesichts der aktuellen Rohstoffpreisentwicklungen – z.B. bei Naturkautschuk – wird im laufenden Jahr mit weiteren Preiserhöhungen zu rechnen sein.

Auch die Erwartungen an das Reifenersatzgeschäft 2012 sind durchaus positiv. Der Branchenverband rechnet durchgehend mit Absatzzuwächsen, wenngleich – mit Ausnahme der Produktgruppe Offroadreifen – auf eher bescheidenem Niveau. Hier die Prognose nach Segmenten:

Pkw-Reifen + 2,4 Prozent
Off-Road-Reifen + 12,5 Prozent
Llkw-Reifen + 3,1 Prozent
Lkw-Reifen + 1,0 Prozent
Motorradreifen + 0,8 Prozent
AS-Triebradreifen + 1,0 Prozent
EM-Reifen + 0,9 Prozent.

„Die Prognose im Produktbereich Lkw wird von der Hoffnung getragen, dass sich das Transportgeschäft angesichts guter Konjunkturdaten in 2012 stabilisiert.“, erläutert Peter Hülzer. „Was das Segment Pkw- Reifen betrifft, so ist unsere Schätzung vorsichtig: Wir haben darin nicht einkalkuliert, dass die Entschließung des Bundesrates hinsichtlich der Erhöhung des Mindestprofils für Winterreifen auf 4 mm noch in diesem Jahr realisiert wird – obwohl wir diesen Vorschlag nach wie vor mit Nachdruck unterstützen.“

Insgesamt ist der Reifenfachhandel für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 gut aufgestellt. Zum einen sind die Reifenspezialisten mit ihrem sehr hohen, u.a. durch den gewachsenen Anteil des Großhandels bedingten Marktanteil von 67,3 Prozent am Sell-In Pkw-Reifen (Hersteller an Handel) nach wie vor der Haupt- Partner der Reifenindustrie. Zum anderen haben die gut 4.400 Reifenfachhandels-Outlets im Sell Out, also im Pkw-Reifenverkauf an Verbraucher, knapp 44 Prozent Anteil. Gegenüber ihrem Haupt-Wettbewerber, den über 30.000 Betrieben des Kfz-Gewerbes, ist das ein Vorsprung von fast 8 Prozentpunkten. Und sie können mit deutlich höherer Sortimentsvielfalt punkten. Hinzu kommt, dass im Laufe des Jahres die Pflicht zur Reifenkennzeichnung in Kraft tritt. Industrie und Handel müssen dann dafür sorgen, dass die Verbraucher bei jedem im Ersatzgeschäft verkauften Reifen über dessen Rollwiderstand, Nasshaftung und Abrollgeräusch informiert werden. „Das Reifenlabel ist erklärungsbedürftig“, sagt Drechsler. „Aber der Reifenfachhandel ist der Spezialist, um das Label dem Verbraucher nahezubringen!“ Klar, dass der Verband seine Mitgliedsunternehmen dabei nach Kräften unterstützt: Erst kürzlich ging die von BRV und wdk gemeinsam betriebene Website www.dasreifenlabel.de ans Netz.