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Continental setzt auf russischen Automobilmarkt und baut Elektronik Produktion in Kaluga aus

Der inter­na­tionale Auto­mo­bilzulief­er­er Con­ti­nen­tal investiert in den ras­ant wach­senden rus­sis­chen Auto­mo­bil­markt. “Unser Ziel ist es, der führende inter­na­tionale Elek­tron­ikzulief­er­er in diesem Fahrzeug­markt zu sein”

, sagte José Avi­la, Leit­er der Divi­sion Pow­er­train und Mit­glied des Vor­stands der Con­ti­nen­tal AG. Am Auto­mo­tive Pro­duk­tion­s­stan­dort Kalu­ga investiert Con­ti­nen­tal deshalb in den Aus­bau sein­er Fer­ti­gungsan­la­gen, in denen über­wiegend Motors­teuerg­eräte pro­duziert wer­den, aber auch Kom­po­nen­ten für Kraft­stof­fver­sorgung und Ein­spritzan­la­gen. Die bis­lang unter dem Namen Avtel LLC fir­mierende Lan­des­ge­sellschaft wurde zum 5. Juli 2011 umbe­nan­nt in Con­ti­nen­tal Auto­mo­tive Sys­tems Rus.
 
Neue Fer­ti­gungslin­ie für Motorelek­tron­ik
Mit einem Investi­tion­saufwand von mehr als sechs Mil­lio­nen Euro baut Con­ti­nen­tal im beste­hen­den Elek­tron­ik-Werk Kalu­ga eine neue Fer­ti­gungslin­ie auf. Ziel ist es, damit die Pro­duk­tion­ska­paz­ität auf min­destens eine Mil­lion Motors­teuerg­eräte jährlich zu erweit­ern. Dazu wurde heute gemein­sam mit dem Gou­verneur der Region Kalu­ga eine Investi­tionsvere­in­barung unterze­ich­net. Geplant ist in Kalu­ga mehr als 120 hochqual­i­fizierte Arbeit­splätze zu schaf­fen.

“Leis­tungs­fähige und sparsame elek­tro­n­isch ges­teuerte Motorsys­teme wer­den zunehmend in den auf­streben­den Märk­ten gefragt. Aus­gelöst wird dies unter anderem durch die gestiege­nen Emis­sion­san­forderun­gen”, sagte Ger­hard Böhm, Leit­er der Busi­ness Unit Engine Sys­tems bei Con­ti­nen­tal Pow­er­train. Bei der Entwick­lung solch effizien­ter und darüber hin­aus preiswert­er Sys­teme für die auto­mo­bilen Wach­s­tumsmärk­te, zu denen Rus­s­land gehört, kann Con­ti­nen­tal Pow­er­train auf das gewach­sene Know-how aus den klas­sis­chen Auto­mo­bilmärk­ten zurück­greifen. “Kern­stück der Tech­nolo­gie, die wir kün­ftig vor Ort her­stellen wer­den, ist unsere inno­v­a­tive 32-bit-Motors­teuerung Easy‑U”, so Böhm. Das Steuerg­erät ist mod­u­lar erweit­er­bar und kann deshalb flex­i­bel über Soft­wa­reer­weiterun­gen in die jew­eilige Fahrzeu­gar­chitek­tur eingepasst wer­den.

Schnell wach­sender rus­sis­ch­er Fahrzeug­markt: Rund 50 Prozent Plus erwartet
Der rus­sis­che Fahrzeug­markt gehört zu denen am schnell­sten wach­senden weltweit. Während derzeit von 1000 Ein­wohn­ern des Lan­des rund 230 über einen Pkw ver­fü­gen, wird diese Zahl bis zum Ende des Jahrzehnts um mehr als 50 Prozent auf 375 steigen. Zum Ver­gle­ich: In Deutsch­land liegt dieser Wert bei knapp unter 500.

Ein­holen wird der rus­sis­che Fahrzeug­markt den deutschen aber bere­its in drei bis vier Jahren in einem anderen Punkt: “Für 2015 erwarten wir 3,5 Mil­lio­nen verkaufte Neuwa­gen pro Jahr, für 2020 sog­ar 3,75 Mil­lio­nen”, erläuterte Chris­t­ian Kögl, Leit­er Con­ti­nen­tal Pow­er­train Rus­s­land und CEO Con­ti­nen­tal Auto­mo­tive Rus. In Deutsch­land wer­den pro Jahr rund drei Mil­lio­nen Neuwa­gen verkauft.

“Mit einem jährlichen Wach­s­tum von zwölf bis 16 Prozent gehört der rus­sis­che Markt zu den expan­sivsten weltweit”, betonte Kögl. Auch der Bere­ich Pkw-Reifen von Con­ti­nen­tal investiert in beste­hende und neue Pro­duk­tion­sstät­ten in Kalu­ga. Damit unter­stre­icht der führende Auto­mo­bilzulief­er­er die strate­gis­che Bedeu­tung des rus­sis­chen Mark­tes sowie die Attrak­tiv­ität des Stan­dortes Kalu­ga im speziellen.

Das Wach­s­tum in Rus­s­land ist ver­bun­den mit einem starken Aus­bau der Fahrzeug­in­dus­trie im Land. Über steuer­liche Anreize fördern die rus­sis­che Regierung, aber auch die regionalen Kör­per­schaften die Ansied­lung aus­ländis­ch­er Auto­mo­bil­her­steller und Zulief­er­er. So pla­nen speziell in der Region Kalu­ga mehrere europäis­che Großse­rien­her­steller den Bau neuer Fahrzeug­w­erke. Diese müssen

über eine Kapaz­ität von min­destens 300.000 bis 350.000 Fahrzeu­gen ver­fü­gen und bei den ver­baut­en Kom­po­nen­ten einen Lokalisierungs­grad von 60 Prozent erre­ichen.