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Heute fällt die Entscheidung bei Continental zur Abwährstrategie

Heute, 13. August 2008, wird der Vor­stand der Con­ti­nen­tal AG dem Auf­sicht­srat der Gesellschaft seinen Abwehrplan gegen die Über­nahme durch die Scha­ef­fler-Gruppe vorstellen. Con­ti­nen­tal Boss Man­fred Wen­nemer bleiben dabei offen­bar nur noch drei Vari­anten, um Scha­ef­fler aus der Con­ti her­auszuhal­ten.
Die Hoff­nung auf die Finan­za­uf­sicht BaFin scheint man in Han­nover aufgegeben zu haben. Die Anwälte des Konz­erns hal­ten es anscheinend für wenig aus­sicht­sre­ich, auf eine Entschei­dung der BaFin gegen die Swap-Geschäfte zu hof­fen. Scha­ef­fler hat­te sich den Zugriff auf 28 Prozent der Con­ti-Anteile bei Banken gesichert ohne sie zu erwer­ben, was Wen­nemer als ille­gales „Anschle­ichen“ inter­pretierte.

Eine Möglichkeit der Abwehr bestünde darin, einen Investor zu find­en, der mehr pro Aktie bietet als Scha­ef­fler mit seinem Ange­bot von 70,12 Euro. Dann müssten die Banken ihre Con­ti-Anteile an diesen Investor verkaufen, wenn sie sich nicht des ver­bote­nen gemein­schaftlichen Han­delns am Wert­pa­pier­markt schuldig machen woll­ten.
Im Gespräch war in den ver­gan­genen Tagen auch der Zukauf eines weit­eren Unternehmens in ein­er Größenord­nung von 3 Mrd. Euro. Das würde den Preis für Scha­ef­fler hochtreiben. Con­ti kön­nte einen Zukauf mit eige­nen Aktien und ein­er Kap­i­taler­höhung finanzieren. Die Scha­ef­fler-Gruppe hat­te dazu bere­its erk­lärt, sie habe nichts gegen einen solchen Zukauf einzuwen­den, wenn er ins Port­fo­lio passe.

Die dritte Möglichkeit ist die Verzögerung des Vor­gangs durch die Ein­beru­fung ein­er außeror­dentlichen Hauptver­samm­lung des Unternehmens. Sollte diese Strate­gie gewählt wer­den, bestünde der Vorteil in einem Zeit­gewinn von sechs Wochen, in denen man weit­er nach Inve­storen suchen und die Abwehrfront der Banken ver­stärken kön­nte, der sich jet­zt kür­zlich als achte Bank auch der deutsche Zweig von Mor­gan Stan­ley angeschlossen hat.

Die Arbeit­nehmer­seite sieht als Voraus­set­zung für ihre Zus­tim­mung ein­klag­bare Vere­in­barun­gen über den Erhalt des Unternehmens mit Sitz in Han­nover sowie Stan­dort- und Arbeit­splatz­garantien. Das hat­te die Scha­ef­fler-Gruppe in der Ver­gan­gen­heit bere­its mehrfach zuge­sagt.