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Michelin steigert Umsatz um 17 Prozent

michelin-logo Reko­rd­marge von 9,8 Prozent, solide Finanzstruk­tur und ger­ing­ste Ver­schul­dungsrate der Fir­mengeschichte

Die Com­pag­nie Générale des Etab­lisse­ments Miche­lin, Cler­mont-Fer­rand, hat im ersten Hal­b­jahr 2010 in nahezu allen Märk­ten und Regio­nen mit zweis­tel­li­gen Wach­s­tum­srat­en zugelegt. Damit zahlen sich für Miche­lin jet­zt die 2009 durchge­führten Restruk­turierungs­maß­nah­men aus. Die hohe Pro­duk­tiv­ität der Reifen­werke und die erhe­blich gestiegene Nach­frage lassen Miche­lin trotz steigen­der Rohstoff­preise pos­i­tiv in die Zukun­ft schauen. Für das gesamte Geschäft­s­jahr 2010 erwartet das Unternehmen einen Umsatz­zuwachs von mehr als zehn Prozent und eine oper­a­tive Marge von etwa neun Prozent.

Miche­lin erzielte im ersten Hal­b­jahr 2010 einen Umsatz von 8,349 Mil­liar­den Euro (unter Berück­sich­ti­gung der aktuellen Wech­selkurse), 17 Prozent mehr als im Vor­jahreszeitraum. Nach dem his­torischen Ein­bruch im ersten Hal­b­jahr 2009 befind­et sich der Reifen­markt wieder auf einem robusten Wach­s­tum­sp­fad, auch durch die staatlichen Förder­pro­gramme für die Autoin­dus­trie in eini­gen Län­dern und eine über­raschend starke Erhol­ung der Nach­frage in allen Seg­menten des Ersatzgeschäfts, bed­ingt durch die weltweit anziehende Kon­junk­tur.

Dank der sig­nifikant gestiege­nen Umsätze und der hochef­fizien­ten Pro­duk­tion­sstät­ten kon­nte Miche­lin die oper­a­tive Marge (ohne ein­ma­lige Son­der­ef­fek­te) im ersten Hal­b­jahr 2010 auf den Reko­rd­w­ert von 9,8 Prozent steigern (plus 5,8 Prozent­punk­te gegenüber Vor­jahre­shal­b­jahr). Die Auswirkun­gen der Wech­selkursef­fek­te waren mit einem Plus von 2,4 Prozent eben­falls pos­i­tiv.

Das oper­a­tive Ergeb­nis lag im ersten Hal­b­jahr 2010 bei 822 Mil­lio­nen Euro (ohne ein­ma­lige Son­der­ef­fek­te), was ein­er deut­lichen Verbesserung gegenüber dem Hal­b­jahre­sergeb­nis 2009 (282 Mil­lio­nen Euro) entspricht. Der Net­to­gewinn der Miche­lin Gruppe wuchs auf 504 Mil­lio­nen Euro gegenüber einem Minus von 122 Mil­lio­nen Euro im Vor­jahre­shal­b­jahr, das durch die Kosten des weltweit­en Restruk­turierung­spro­gramms ent­standen war. Die Liq­uid­ität der Miche­lin Gruppe sank im ersten Hal­b­jahr 2010 wegen gestiegen­er Lohn- und Roh­ma­te­ri­alkosten; der freie Cash­flow lag mit 30 Mil­lio­nen Euro aber nur leicht im Minus.

Der Ver­schul­dungs­grad des Konz­erns hat sich gegenüber 75 Prozent im Vor­jahre­shal­b­jahr und 55 Prozent zum 31. Dezem­ber 2009 weit­er ver­ringert und liegt mit 53 Prozent auf dem niedrig­sten Stand der Unternehmensgeschichte. Durch den 2010 erneuerten Div­i­den­den-Rein­vest­ment­plan, der von über der Hälfte der Aktionäre in Anspruch genom­men wurde, sparte die Miche­lin Gruppe 82 Mil­lio­nen Euro Bar­mit­tel.

Erstaus­rüs­tung für Pkw und Leicht-Lkw wieder gefragt
Die weltweite Absatzkrise des Reifen­mark­ts in der ersten Hälfte 2009 war im zweit­en Hal­b­jahr 2009 been­det. Der Absatz von Erstaus­rüs­tungsreifen legte infolgedessen im ersten Hal­b­jahr 2010 in allen Märk­ten stark zu. Nur in der Region Afrika/Mittlerer Osten ist noch ein leicht­es Absatzmi­nus bei Reifen für Pkw und leichte Nutz­fahrzeuge zu verze­ich­nen.

Bei den Reifen für Pkw und leichte Nutz­fahrzeuge stieg der Absatz im Erstaus­rüs­tungs­geschäft weltweit um 41 Prozent. In Europa verze­ich­nete die Pkw-Erstaus­rüs­tung ein Plus von 26 Prozent. Nor­dameri­ka erre­ichte mit einem Plus von 71 Prozent die höch­ste regionale Steigerungsrate, gefol­gt von Asien (plus 47 Prozent) und Südameri­ka (plus 22 Prozent). Nur die Region Afrika/Mittlerer Osten fiel noch leicht um minus ein Prozent.

Das weltweite Pkw- und Leicht-Lkw-Ersatzgeschäft legte durch­schnit­tlich um elf Prozent zu, in erster Lin­ie bed­ingt durch die kon­junk­turbe­d­ingt gestiegene Fahrzeugnutzung in Europa und Nor­dameri­ka. Generell stark nachge­fragt wur­den Reifen mit hohem Geschwindigkeitsin­dex, in Europa beson­ders Win­ter­reifen und in Nor­dameri­ka Reifen für SUV. Auch der südamerikanis­che Markt wuchs wieder, vor allem in Brasilien, Argen­tinien und Kolumbi­en. Das Geschäft in Asien blieb leb­haft, ange­führt von Chi­na mit plus 17 Prozent. Der Markt in Südameri­ka wuchs beim Ersatzgeschäft mit Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen am stärk­sten (plus 21 Prozent), gefol­gt von Asien (plus 12 Prozent), Europa (plus 11 Prozent) und Nor­dameri­ka (plus 9 Prozent). Der Markt in der Region Afrika/Mittlerer Osten entwick­elte sich mit einem Plus von vier Prozent eben­falls pos­i­tiv.

Anziehende Kon­junk­tur bee­in­flusst Güter­verkehr pos­i­tiv
Der weltweite Bedarf an Lkw-Reifen steigt unter pos­i­tiv­en kon­junk­turellen Vorze­ichen wieder deut­lich. Nach einem zöger­lichen ersten Viertel­jahr 2010 stell­ten sich im zweit­en Quar­tal Wach­s­tum­srat­en auf dem Niveau schwächer­er Vor­jahre ein. Auch wenn Spedi­tio­nen im zweit­en Quar­tal noch nicht mit ein­er sta­bilen Nach­frage rech­nen kon­nten, orderten sie wieder neue Lkws auch in der Hoff­nung auf steigende Export-Trans­portvo­lu­mi­na. Das drückt sich in der um ins­ge­samt 44 Prozent gestiege­nen Nach­frage nach Erstaus­rüster­reifen aus, wobei der Zuwachs in Asien (plus 61 Prozent) und Südameri­ka (plus 53 Prozent) im ersten Hal­b­jahr 2010 beson­ders groß war. Der Bedarf für Lkw-Ersatzreifen stieg weltweit um 19 Prozent, ange­führt vom europäis­chen Markt (plus 35 Prozent). Auch der Spezial­reifen­markt entwick­elte sich durch­weg pos­i­tiv.

Aus­blick 2010
Die klare Erhol­ung des Reifen­mark­ts dürfte sich auch im zweit­en Hal­b­jahr 2010 fort­set­zen, auch wenn die wirtschaftliche Entwick­lung nicht in allen Regio­nen das gle­ich hohe Tem­po vor­legen wird. Während die steigen­den Rohstoff­preise die Ergeb­nisse der zweit­en Jahreshälfte neg­a­tiv bee­in­flussen dürften und das oper­a­tive Ergeb­nis auf 600 bis 650 Mil­lio­nen Euro begren­zen wer­den, wird Miche­lin von den Preisan­pas­sun­gen im ersten Hal­b­jahr prof­i­tieren. Außer­dem plant die Miche­lin Gruppe in Europa ab Sep­tem­ber eine etwa dreiprozentige Preis­er­höhung für Pkw- und Leicht-Lkw-Ersatzreifen.

In diesem Umfeld geht Miche­lin trotz steigen­der Rohstoff­preise weit­er von ein­er Umsatzsteigerung von über zehn Prozent für das Gesamt­jahr aus. Miche­lin rech­net für das Geschäft­s­jahr 2010 mit einem pos­i­tiv­en Cash­flow und einem oper­a­tiv­en Ergeb­nis (ohne Ein­mal­ef­fek­te) von etwa neun Prozent.

 

30. Juni 2010
in Mio. Euro

30. Juni 2009
in Mio. Euro

Umsatzer­löse 8.349 7.134

Oper­a­tives Ergeb­nis
(ohne Ein­mal­ef­fek­te)

822 282

Oper­a­tive Marge
(ohne Ein­mal­ef­fek­te)

9,8 % 4,0 %
Net­to­gewinn 504 -122
Investi­tio­nen 251 319
Ver­schul­dungs­grad 53 % 75 %
Freier Cashflow1 -30 575
Mitar­beit­er 110.100 112.500

1 Cash­flow aus Betrieb­stätigkeit­en abzüglich Cash­flow aus Investi­tion­stätigkeit­en