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Reifensparte von Continental kann nicht von Michelin übernommen werden

Der franzö­sis­che Reifen­her­steller Miche­lin hält eine Über­nahme der Reifensparte des deutschen Konkur­renten Con­ti­nen­tal für unwahrschein­lich. “Miche­lin und Con­ti­nen­tal wür­den zusam­men eine Grösse erre­ichen, die in vie­len Län­dern nicht mit dem Kartell-Recht vere­in­bar wäre”,

sagte Mit­geschäfts­führer Didi­er Mira­ton am Fre­itag am Unternehmenssitz in Cler­mont-Fer­rand. Nach der Über­nahme von Con­ti­nen­tal durch Scha­ef­fler hat­te der franzö­sis­che Reifen­her­steller zunächst Inter­esse am deutschen Konkur­renten bekun­det.

Die aktuelle Krise der Autoin­dus­trie belastet Miche­lin nach Angaben von Mira­ton weniger als andere Unternehmen der Zulief­ererbranche. “Miche­lin macht mehr als 60 Prozent seines Umsatzes mit dem Ersatzreifen-Geschäft”, sagte der 50-Jährige. In diesem Geschäfts­bere­ich seien die Ein­bussen geringer als im Erstausstat­tungs­geschäft. “Wir kön­nen damit zurecht kom­men.”

Konz­ernchef Michel Rol­lier bestätigte jedoch, dass die Pro­duk­tion in Werken in Nor­dameri­ka und Europa bere­its um 10 Prozent herun­terge­fahren wurde. Auf Arbeit­splätze hätte dies jedoch keine Auswirkun­gen, sagte der 64-Jährige. Die Pro­duk­tion könne jed­erzeit auch wieder hochge­fahren wer­den. Zum aktuellen Geschäft­s­jahr wollte sich Rol­lier noch nicht äussern. “Dazu ist es noch zu früh”, sagte er. Miche­lin pro­duziert jährlich rund 190.000 Mil­lio­nen Reifen und 20 Mil­lio­nen Karten sowie Reise- und Gas­tronomie-Führer. Das Unternehmen betreibt in 19 Län­dern 69 Werke. Der Umsatz lag 2007 bei 16,9 Mil­liar­den Euro.