michelin-strassenkarten Das Selbstverständnis von Michelin als „Dienstleister rund um die Mobilität“ hat eine lange Tradition. Neben der Produktion von Reifen interessierten sich die Brüder Edouard und André Michelin schon vor 100 Jahren für alle Themen rund um das Automobil und Reisen. 1910 entschieden sie, ihr Heimatland Frankreich kartografisch zu erfassen.

Die detaillierten Straßenkarten sollten den Automobilisten das Reisen erleichtern und dazu beitragen, den Reifenabsatz anzukurbeln. Mit der ersten Straßenkarte Frankreichs im Maßstab 1:200.000 legte André Michelin 1910 den Grundstein für den erfolgreichen Michelin Reiseverlag, der schon kurz darauf auch Straßenschilder und Reiseführer fertigte und so neue Geschäftsfelder erschloss. Heute vertreibt Michelin weltweit Straßenkarten für 32 Länder sowie zahlreiche Reise-, Hotel- und Restaurantführer. Darüber hinaus bietet das interaktive Reiseportal „ViaMichelin“ neben einem präzisen Online-Routenplaner eine Vielzahl an Informationen rund um Tourismus, Unterkünfte und Gastronomie.

Frankreichs Straßen erhalten Nummern
Der Architekt und Ingenieur André Michelin (1853–1931) hatte über fünf Jahre in der kartografischen Abteilung des französischen Innenministeriums gearbeitet, bevor er neben seinem Bruder Edouard in die Geschäftsleitung des Familienunternehmens Michelin & Cie eintrat. An der Entwicklung der ersten Straßenschilder Frankreichs zur Orientierung für Autofahrer war er maßgeblich beteiligt. Auch an die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer dachten die Brüder Michelin schon früh: Um spielende Kinder zu schützen, entwarf und produzierte das Unternehmen die ersten Warnschilder Frankreichs mit der Aufschrift „Vorsicht, Kinder!“ und „Bitte langsam fahren!“.
Ab 1914 werden Straßenkarten für andere Länder publiziert
Im Jahr 1914 erschien die erste Michelin Straßenkarte von Großbritannien, 1922 die erste Schweizer Karte. Bis 1925 folgten mit Spanien, Portugal, Belgien, Italien, Norwegen und den USA weitere Länder. Karten von Österreich wurden ab 1930 verlegt. Die ersten Deutschlandkarten erschienen 1931 im Maßstab 1:1.000.000 im Michelin Reiseverlag.

Touristikbüro mit Routenplanungsservice
Ab 1919 betrieb Michelin einen Informationsdienst für Reisende, eine Art Reisebüro, das Routenplanungen durchführte. Neben ausführlichem Kartenmaterial gab das Informationsbüro Hotelempfehlungen, klärte über Straßenverhältnisse auf und beantwortete allgemeine Fragen zu geplanten Reisen. In den folgenden 20 Jahren fertigte und bearbeitete das Michelin Büro über zwei Millionen Reiserouten. Auch heute bietet Michelin Reisenden und Autofahrern Unterstützung und Hilfe bei Routenplanung, Hotel- und Restaurantsuche. Der Onlineservice „ViaMichelin“ (www.viamichelin.de) hält umfangreiche Informationen über Reiseziele, Sehenswürdigkeiten, Museen, Hotels und Restaurants in mehr als 32 Ländern bereit. Navigationsgeräte zählen heute ebenso zum Verlagsportfolio wie Navigationssoftware und Applikationen für Smartphones.

Michelin Reiseverlag: 20 Millionen Titel pro Jahr
Der traditionsreiche Michelin Reiseverlag zählt mit jährlich über 20 Millionen verkauften Titeln in 32 Ländern zu den größten Reiseverlagen Europas. Das Verlagsprogramm bietet mit 385 Titeln nahezu alles, was Geschäftsreisende oder Urlauber für die perfekte Vorbereitung einer Fahrt benötigen: Reiseführer, Hotel- und Restaurantführer, Straßenkarten und Atlanten. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz führt der Reiseverlag insgesamt 27 deutschsprachige Titel im Portfolio.

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