Die Finanzinvestoren KKR und Doughty Hanson wollen der hoch verschuldeten Werkstattkette ATU mit einer Kapitalspritze unter die Arme greifen. Auto Teile Unger soll insgesamt 140 Millionen Euro Euro frisches Geld erhalten, wenn die Banken dem Konzept zustimmen.

Der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft KKR gehören rund 80 Prozent an ATU, Doughty Hanson hält die restlichen Anteile. Die beiden Eigentümer wollen mit dem zusätzlichen Kapital die ATU-Gläubiger bei der Stange halten und zudem die strategische Neuausrichtung der Werkstattkette vorantreiben. Ein KKR-Sprecher sagte, er rechne bis Ende März mit einem Abschluss der Verhandlungen mit den Banken.

ATU hat bislang einen Schuldenberg von rund 800 Millionen Euro angehäuft und ist vor allem wegen des schlechten Winterreifengeschäfts in die Krise gerutscht. Nach Angaben aus Bankenkreisen liegt der operative Gewinn der Werkstattkette mehr als 100 Millionen Euro niedriger als geplant. Aufgrund der Kreditverträge könnten sich die Gläubiger angesichts dieser Zahlen zurückziehen, was einen Einstieg von Hedgefonds zur Folge haben könnte.

KKR hatte ATU im Jahr 2004 für fast 1,5 Milliarden Euro von Doughty Hanson gekauft. Kurz darauf beteiligte sich die Gesellschaft erneut an der soeben veräußerten Firma. Ein Großteil der Übernahme wurde mit Schulden finanziert, die seither die Bilanz des aufgekauften Unternehmens belasten.

Die Beteiligungsfirmen setzen nun auf eine Neuausrichtung von ATU unter Federführung des neuen Chefs Michael Kern. Das dringlichste Ziel besteht darin, weniger abhängig vom Geschäft mit Winterreifen zu werden.