550 Kilometer über den vereisten Klondike- Highway fahren, auf halber Strecke bei minus 36 Grad Celsius ein Schneemobilrennen absolvieren und zu später Stunde in Dawson City eine Felswand hochklettern: Der zweite Tag der Fulda Challenge bot gleich mehrere Herausforderungen für die 16 Athleten.
Whitehorse, die Hauptstadt des Yukon Territoriums liegt hinter dem Tross der Fulda Challenge. Malerisch zeigt sich der Klondike-Highway von seiner schönsten Seite. Aus dem Dunst der Wolken dringen erste Sonnenstrahlen und tauchen die Landschaft in ein warmes Licht. Doch Achtung – die Idylle ist trügerisch: So genanntes „Black Ice“ lauert in allen Kurven, hinter jeder Kuppe. Es sind Eisflächen, die sich fast nicht auf der Asphaltdecke ausmachen lassen. „Bei zu viel Tempo riskieren sie einen Abflug in den Straßengraben“, mahnte Constabler Andrew West vor der Abfahrt. Der Officer von der „Canadian Mounted Police“ weiß, wovon er spricht und hat recht. Aber dank des fein abgestimmten ESP-Systems und den griffigen Reifen Fulda Kristall 4×4, bleiben die Wettkampf- Fahrzeuge, alles Volkswagen Touareg, in kritischen Situationen linientreu – im Gegensatz zu einem US-Pickup, der links neben der Straße in einem Schneehaufen „geparkt“ hat.
Auf halber Strecke in die ehemalige Goldgräberstadt Dawson City ist Pelly Crossing erreicht. Hier absolvieren die Athleten die dritte Disziplin des arktischen Extremsport-Zehnkampfes. Auf einem Skidoo, es handelt sich hierbei um ein Schneemobil, müssen möglichst schnell rund drei Kilometer Strecke zurückgelegt werden. Das Rennen wurde auf einem zugefrorenen Fluss ausgetragen. „Es ist seit elf Jahren das bislang einzige Skidoo-Rennen der Fulda Challenge, das bei solch niedrigen Temperaturen ausgetragen wurde. Eine echte Herausforderung für Mensch und Material“, bestätigt Wettkampfleiter Hans- Joachim Stuck, die minus 36 Grad Celsius. Leicht frieren Finger, Nase und auch die Zehen ein. Aber das schreckt keinen der Teilnehmer ab. Besonders erfolgreich schlug sich das Team Canada: Maureen und Matt Mosteller verbuchten bei dieser Disziplin den Sieg für sich.
Der Goldrausch herrschte zwar schon vor rund 110 Jahren in Dawson City, doch Goldnuggets gibt es vereinzelt immer noch in dem kleinen Städtchen im Norden des Yukon-Territoriums. Ein Nugget aus dieser einst boomenden Region ist auch der erste Preis für den Sieg beim härtesten Extremsportwettkampf der Welt. So ist es nicht verwunderlich, dass gleich mehrere Disziplinen der Fulda Challenge in und um Dawson City herum ausgetragen werden. Am gestrigen Abend mussten die Athleten noch eine 30 Meter hohe Felswand erklimmen, bevor sie sich zur verdienten Nachtruhe zurückziehen durften. Nach dem anstrengenden Tag gewannen die Mannschaften aus den europäischen Alpinregionen Schweiz und Österreich dieses kraftraubende Event.
Heute bleibt die Fulda-Mannschaft, von den Kanadiern liebevoll „Red Army“ genannt, in Dawson City, um die kommenden Sieger beim Berglauf und dem Helikopter-Drop zu ermitteln. Der arktische Zehnkampf bleibt spannend: Den ersten Platz behauptet derzeit das Team Österreich, gefolgt von der Mannschaft aus der Schweiz, nur 24 Punkte dahinter.