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Die Mischung macht’s: bis zu 200 Bestandteile ergeben den perfekten Reifen

Sie sind das einzige Bindeglied zwis­chen Auto und Straße und genau deshalb wer­den an sie so hohe Anforderun­gen gestellt: die Reifen. Ein enormer Aufwand an Forschung und Entwick­lung ist nötig, um alle Anforderun­gen an Abrieb­ver­hal­ten, Roll­wider­stand und Fahrver­hal­ten bei Nässe und Trock­en­heit unter einen Hut zu brin­gen.

Aber wie genau entste­ht eigentlich ein Reifen und welche Arbeitss­chritte sind notwendig, bis das End­pro­dukt beim Reifen­händler zum Verkauf bere­it ste­ht?

Die Grund­lage jedes Pneus bildet eine Mis­chung aus natür­lichem und kün­stlich hergestell­tem Kautschuk. Bis zu 200 weit­ere Zusätze wer­den dieser Mis­chung beige­fügt: beispiel­sweise Ruß, der dem Reifen seine charak­ter­is­tis­che schwarze Farbe ver­lei­ht, und Sil­i­ca, durch das der Reifen ein ins­ge­samt höheres Leis­tungsniveau erre­icht. Anschließend wer­den diese Grund­stoffe unter großer Hitze zu einem ein­heitlichen Gum­migemisch ver­ar­beit­et und über Walzen in Streifen­form gebracht – der erste Teil des Reifens ist fer­tig.

Sta­bil­ität und Form ver­lei­ht dem Reifen ein Gewebe aus Kun­st­stoff­fä­den, genan­nt Karkasse. Ein Stahlgür­tel deckt die Karkasse ab uns sorgt so für höhere Beständigkeit. Bei sein­er Her­stel­lung wer­den feine Drähte zu einem Gewebe ver­ar­beit­et und mit Kautschuk über­zo­gen. Für den Wulst, der den Halt zwis­chen Reifen und Felge sich­er­stellt, wer­den Drähte aus Spezial­stahl ver­wen­det, weil an dieser Verbindungsstelle beson­ders hohe Kräfte auftreten.

Im fol­gen­den Schritt wer­den die Einzel­teile zusam­menge­fügt und der Reifen bekommt seine charak­ter­is­tis­che Form. Aus dem Wulst, dem Kun­st­stoff- und dem Stahlgewebe und ein­er Gum­mibahn entste­ht der Rohling, ein halbfer­tiger Reifen, der wed­er elastisch noch beson­ders halt­bar ist. Diese Eigen­schaften erhält er erst durch die Vulka­ni­sa­tion, ein Prozess, den Charles Goodyear 1839 erfun­den hat: unter gewaltigem Druck und großer Hitze ver­schmelzen die Einzel­teile zu einem elastis­chen Gum­mi. In diesem Prozess erhält der Reifen auch sein charak­ter­is­tis­ches Merk­mal, das Pro­fil.

Bevor der Reifen in den Verkauf geht, wird er noch ein­er stren­gen Qual­ität­skon­trolle unter­zo­gen. Dies geschieht sowohl durch eine Begutach­tung von erfahre­nen Qual­ität­sprüfern als auch durch eine Rönt­ge­nun­ter­suchung. So kön­nen selb­st min­i­male Beschädi­gun­gen aufge­spürt wer­den – voraus­ge­set­zt natür­lich, dass diese über­haupt existieren!