Wegen des schleppenden Reifengeschäftes aufgrund der milden Witterung wird die Autowerkstattkette ATU etwa 350 der rund 15.000 Stellen abbauen. ATU-Sprecher Markus Stadler bestätigte am Dienstag am Unternehmenssitz im oberpfälzischen Weiden

einen entsprechenden Bericht der in Münster erscheinenden “Westfälischen Nachrichten” (Mittwoch). Der ATU-Betriebsrat hat nach Angaben der Zeitung die ATU-Geschäftsführung scharf kritisiert.
Der “Wirbel” um die Stellenstreichungen sei kaum zu verstehen, sagte Stadler. “Wir haben im vergangenen Jahr 1.200 neue Arbeitsplätze geschaffen.” Nun erfolge eine “routinemäßige Anpassung”. ATU (Auto- Teile-Unger) werde weiter expandieren und damit auch wieder neue Stellen schaffen, erklärte der Pressesprecher. In Zukunft würden aber hauptsächlich im Ausland weitere Werkstätten eröffnet, da ATU in Deutschland bereits ein sehr dichtes Filialnetz habe.
Das Unternehmen hat bereits seit dem Geschäftsjahr 2006 finanzielle Probleme wegen des schwachen Winterreifenabsatzes. Nach Angaben aus Finanzkreisen ist 2007 das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei ATU um etwa ein Drittel auf rund 105 Millionen Euro eingebrochen. Offiziell hat das dem US-Finanzinvestor KKR (Kohlberg Kravis Roberts) gehörende Unternehmen bislang die Bilanz für das vergangene Jahr noch nicht veröffentlicht.