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4. Tag der Fulda Challenge: Polarer Halbmarathon lässt Schweiß gefrieren

66 Grad Nord 33 Minuten West. Das sind die Koor­di­nat­en an denen der Demp­ster High­way den Polarkreis kreuzt. Bei der Ful­da Chal­lenge war dieser kalte Ort gestern das Ziel des Halb­marathons.

Bei tiefer Dunkel­heit biegt der Tross der Ful­da Chal­lenge vom Klondike-High­way ab und startet seine Reise über eine der weltweit gefährlich­sten, aber auch schön­sten Straßen: Der Demp­ster-High­way führt über rund 850 Kilo­me­ter bis nach Inu­vik, die nördlich­ste Gemeinde Kanadas. Bis nach Eagle Plains sind es 400 Kilo­me­ter. Keine Tankstelle, Tem­per­a­turen von mehr als minus 50 Grad und eis­glat­te Fahrbahn – das macht die Reise auf dieser Route so gefährlich. Ein Fahrfehler und der unge­wollte Drift endet im Graben. Die Wahrschein­lichkeit, dann zu erfrieren ist hoch, denn viel Verkehr herrscht nicht. Auf 400 Kilo­me­tern kom­men dem Tross ger­ade mal vier Autos ent­ge­gen. Aber alles läuft sprich­wörtlich glatt, so dass der Halb­marathon pünk­tlich ges­tartet wer­den kon­nte.

Auf­grund des Vetos des Ärzte-Teams wird die Streck­elänge auf sechs Kilo­me­ter verkürzt. „Auf­grund des starken Windes dro­hen hier am Polarkreis akute Erfrierun­gen, wenn die Sportler länger als eine halbe Stunde der Kälte aus­ge­set­zt sind.“ erk­lärt Dr. Mar­tin Bergold. Zusät­zlich verord­nen die Medi­zin­er den Ath­leten Gesichts­masken, damit die Atem­luft vorgewärmt wird.

Was sich nach ein­er lock­eren Jog­gin­grunde anhört, entwick­elt sich für die Teil­nehmer in der ark­tis­chen Wirk­lichkeit zu ein­er Qual. Der Schweiß gefriert auf der Stirn, von den Wim­pern hän­gen Eiszapfen und der Frost lässt die son­st schwarzen Mützen der Ath­leten erble­ichen. Doch die Teil­nehmer der elften Ful­da Chal­lenge trotzen den unmen­schlichen Bedin­gun­gen. Alle erre­ichen das Ziel. Die Bestzeit set­zt Flo­ri­an Grasel. Auf Rang zwei fol­gt Oliv­er Engel vor Eber­hard Schulte.

„Das war eine mehr als harte Her­aus­forderung. Ich musste echt kämpfen“, sagt Pop­stars-Juror und Chore­o­graph Detlef D! Soost. Eine Woche vor der Ful­da Chal­lenge ver­weilte er noch auf den Male­di­v­en und somit in kürzester Zeit einen Tem­per­atu­run­ter­schied von 70 Grad verkraften.

Clau­dia Nys­tad ist es gewohnt, Aus­dauer­sport bei Kälte zu treiben. Die zweifache Olympiasiegerin im Ski-Langlauf meis­terte den Lauf auf dem Demp­ster High­way bravourös und freute sich, denn „es ist echt her­aus­fordernd und ein tolles Erleb­nis hier Sport zu treiben. Schön, dass die Ful­da Chal­lenge es mir ermöglicht, hier am Polarkreis zu sein.“

Die Ful­da Chal­lenge ist eine Her­aus­forderung für Men­sch und Mate­r­i­al. Seit elf Jahren trägt die deutsche Tra­di­tion­s­marke den ark­tis­chen Zehnkampf aus. Dabei brin­gen die Teil­nehmer stets Höch­stleis­tun­gen, fordern ihrem Kör­p­er alles ab. Belohnt wer­den diese Stra­pazen mit dem Erleb­nis, sich in ein­er atem­ber­auben­den Land­schaft zu bewe­gen. Dem Sieger-Team wer­den die Anstren­gun­gen noch zusät­zlich „ver­gold­et“. Stilecht im Land des Gol­drausches, erhal­ten die Gewin­ner echte Gold-Nuggets.