Seite wählen

Studie: Nur noch 5 Prozent im Winter auf Sommerreifen unterwegs — stabile Nachfrage im Herbst absehbar

Umrüstquoten Die Zahl der Aut­o­fahrer, die von Som­mer- auf Win­ter­berei­fung umgerüstet haben, ist im ver­gan­genen Win­ter erneut gestiegen. So das Ergeb­nis ein­er jet­zt zur Eröff­nung der Fachmesse REIFEN 2010 in Essen veröf­fentlicht­en Studie der Goodyear Dun­lop Tires Ger­many. Dem­nach haben 87 Prozent der deutschen Aut­o­fahrer auf Win­ter- und weit­ere 8 Prozent auf Ganz­jahres­reifen geset­zt.

Während im Win­ter 2008 / 2009 noch knapp jed­er Zehnte auf Som­mer­reifen unter­wegs war, hat sich die Zahl der Umrüstver­weiger­er hal­biert. Alter und Rest­pro­fil der unter­sucht­en Reifen lassen für den kom­menden Herb­st eine sta­bile Nach­frage erwarten: Bei 31 Prozent der Fahrzeuge, die mit Win­ter­reifen aus­ges­tat­tet waren, ist zur Umrüst­sai­son Aus­tauschbe­darf abse­hbar.

Grund­lage dieser Zahlen ist eine repräsen­ta­tive Befra­gung von 6.250 Aut­o­fahrern im Zeitraum von Anfang Feb­ru­ar bis Mitte März dieses Jahres. Teil­nehmer aus allen Bun­deslän­dern waren gebeten wor­den anzugeben, mit welch­er Art von Reifen ihr Pkw aus­gerüstet sei. Anschließend wur­den die Antworten mit dem Ergeb­nis ein­er Sicht­prü­fung am Fahrzeug abgeglichen. So ließ sich u.a. fest­stellen, dass rund 7 Prozent der Befragten auf anderen Reifen fuhren als von ihnen angenom­men.

Große Unter­schiede zwis­chen den Bun­deslän­dern
Die Studie verdeut­licht die teil­weise deut­lichen Unter­schiede zwis­chen den Umrüstquoten der einzel­nen Bun­deslän­der. Thürin­gen, wo 97 Prozent der Aut­o­fahrer auf Win­ter­reifen unter­wegs sind, belegt den Spitzen­platz, Hes­sen und Bay­ern fol­gen mit 94 und 92 Prozent. Das Schlus­slicht bildet Nor­drhein-West­falen, wo immer­hin 81 Prozent der Aut­o­fahrer während der kalten Monate Win­ter­reifen aufziehen. Stattdessen ver­lässt sich zwis­chen Rhein und Weser fast jed­er Zehnte auf Ganz­jahres­reifen — bun­desweit ein­er der höch­sten Anteile dieses Pro­duk­t­seg­ments.

Teil­weise beden­kliche Ergeb­nisse find­en sich in der Studie hin­sichtlich des Alters der unter­sucht­en Reifen. So waren 7 Prozent der Fahrzeuge auf Pneus unter­wegs, die im Jahr 2002 oder noch früher pro­duziert wor­den sind. Zehn Jahre alte Reifen waren auf 2 Prozent der erfassten Fahrzeuge im Ein­satz, bei weit­eren 2 Prozent lag das Reifenal­ter noch darüber.

Mes­sun­gen der Pro­filtiefe im Rah­men der Studie ergaben, dass jed­er siebte Fahrer Reifen fuhr, die über weniger als 4mm Rest­pro­fil ver­fü­gen, die der ADAC und andere Ver­bände für den Win­tere­in­satz empfehlen. Weniger als 2mm verbleiben­des Pro­fil wurde in 4 Prozent der unter­sucht­en Fälle fest­gestellt.

Auf Basis der gemesse­nen Pro­filtiefen lässt sich eine solide Ein­schätzung des Aus­tauschbe­darfs im Bere­ich Win­ter­reifen tre­f­fen. Wird unter­stellt, dass zwei Drit­tel der Fahrer Ersatz beschaf­fen, die auf Win­ter­reifen mit weniger als 2mm Rest­pro­fil unter­wegs waren, resul­tiert daraus ein Aus­tauschbe­darf von 4,5 Mio. Reifen mit dem M+S‑Symbol (“Matsch und Schnee)” auf der Seit­en­wand. Entschei­det sich zudem ein Vier­tel der Fahrer mit 3mm Rest­pro­fil und nur jed­er Zehnte mit 4mm verbleiben­der Pro­filtiefe für einen Kauf neuer Win­ter­reifen, ergeben sich weit­ere 7 Mio. Stück. Zusam­men mit dem Bedarf der Neuwa­gen, für die erst­ma­lig Win­ter­reifen beschafft wer­den müssen, errech­net sich so ein Vol­u­men von 20,5 Mio. Win­ter­reifen. “Diese Schätzung ist eher kon­ser­v­a­tiv. Je nach dem, welch­es Szenario zugrunde gelegt wird, erwarten wir, dass der Markt zwis­chen 20,5 und 21,8 Mio. Reifen aufn­immt”, so Dr. Rain­er Landwehr, Vor­sitzen­der der Geschäfts­führung von Goodyear Dun­lop.

Eine Über­prü­fung der gefahre­nen Reifen­marken unter­mauert die starke Posi­tion der Fab­rikate von Goodyear Dun­lop im deutschen Markt. Über 30 Prozent der unter­sucht­en Fahrzeuge auf Win­ter­reifen waren aus­gerüstet mit Mod­ellen der Marken Goodyear, Dun­lop, Ful­da, Pneu­mant, Sava oder Debi­ca. Bei den Fahrzeu­gen, die zum Zeit­punkt der Erfas­sung mit Ganz­jahres­reifen aus­ges­tat­tet waren, wurde in mehr als 50 Prozent der Fälle eine Konz­ern­marke reg­istri­ert.