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6. Tag der Fulda Challenge: Österreich und Schweiz machen den Sieg unter sich aus

Fulda6Die Ice-Road bildet im Win­ter die einzige Verbindung zwis­chen Inu­vik und Tuk­toyuk­tuk, den bei­den nördlich­sten Gemein­den Kanadas. Die Eis­decke ist rund 1,5 Meter dick. Das Ther­mome­ter sig­nal­isiert: Minus 45 Grad Cel­sius.

Auf der Straße, die nur in den Win­ter­monat­en existiert, erre­ichen die Ath­leten die let­zte Bas­tion der Zivil­i­sa­tion. Um elf Uhr geht langsam die Sonne auf. „Ein ein­ma­liges Erleb­nis, man fährt mit 90 Sachen auf puren Eis, während daheim der Verkehr schon bei ein klein wenig Schneefall zusam­men­bricht.“ zeigte sich die zweifach Moun­tain­bike- Welt­meis­terin Natascha Binder beein­druckt.

Beim zehn­ten und let­zten Event ging es darum, eine Harpune möglichst nah in das Ziel zu schleud­ern. Doch der Abschluss­wet­tbe­werb brachte keine entschei­den­den Verän­derun­gen mehr am Gesamtk­lasse­ment.

In Inu­vik fand die Siegerehrung statt. Die Organ­isatoren hat­ten für die Ath­leten eine große Som­mer­par­ty organ­isiert. Für die Abend­ver­anstal­tung mussten 14 Ton­nen Equip­ment aus dem 3.200 km ent­fer­n­ten Edmon­ton per LKW über die vereis­ten High­ways und Schot­ter­pis­ten in den hohen Nor­den gebracht wer­den. So kon­nten die Teil­nehmer nach ein­er harten Wet­tkampf­woche bei minus 40 Grad bei Cock­tails, Par­ty­musik und einem aufwendi­gen Show-Pro­gramm langsam wieder „auf­tauen“.

Detlef D! Soost kam dabei sog­ar ins schwitzen. Er über­raschte seine Sport­skam­er­aden mit ein­er per­fekt ein­studierten Chore­ografie auf der Bühne. Seine Lebens­ge­fährtin Kate Hall heizte den Sportlern mit ihrem Gesang zusät­zlich ein.

Das Soost nicht nur ein beg­nade­ter Tänz­er, son­dern auch ein stark­er Sportler ist, beweist ein Blick in die Ergeb­nista­bellen. Er belegte in der Teamw­er­tung zusam­men mit sein­er Part­ner­in Clau­dia Nys­tad den drit­ten Rang. Zu diesem tollen Ergeb­nis trug die zweifache Olympiasiegerin im Ski-Langlauf einen entschei­den­den Anteil bei. Schließlich gewann sie die Einzel­w­er­tung der Damen.

Auf dem zweit­en Siegertrep­pchen fol­gte das Team Schweiz mit Eve­lyne Bin­sack und Ren­zo Blu­men­thal. Für seinen zweit­en Platz in der Einzel­w­er­tung der Män­ner erhielt der Mis­ter Schweiz von 2005 einen Scheck über 1.000 kanadis­chen Dol­lar von Hans-Joachim Stuck: „Ich werde mir davon vielle­icht eine Kuh kaufen.“ meinte der pas­sion­ierte Land­wirt.

Der zweite Platz in der Damen­wer­tung von Extrem­berg­steigerin Bin­sack kom­plet­tierte den Erfolg der Eidgenossen.

Übertrumpft wur­den diese Leis­tun­gen nur vom Team Öster­re­ich. Flo­ri­an Grasel kon­nte die Män­ner­w­er­tung sou­verän für sich entschei­den. Da er mit Lisa Fail zudem eine sehr starke Part­ner­in hat­te, die sich gle­ichzeit­ig den drit­ten Rang in der Damen­wer­tung sicherte, ging der Sieg der Ful­da Chal­lenge 2011 dies­mal in die Alpen­re­pub­lik. Als „Sou­venir“ nehmen die bei­den jew­eils ein wertvolles Gold- Nugget, die tra­di­tionelle Sieg­prämie des ark­tis­chen Zehnkampfes, mit nach Hause. „Dass ich den Wet­tkampf hier durchge­s­tanden habe, freut mich sehr. Dass ich mit mein­er Team­part­ner­in gewon­nen habe, ist aber ein schönes i- Tüpfelchen für die erleb­nis­re­iche Woche“, meinte der sym­pa­this­che Öster­re­ich­er.

„Das Gold-Nugget bleibt erst­mal in mein­er Hosen­tasche. Den gebe ich so leicht nicht mehr her.“ scherzte seine Team­part­ner­in Lisa Fail.

In ein­er Woche führte die Ful­da Chal­lenge von White­horse im Yukon Ter­ri­to­ri­um, über den Polarkreis bis hin zur Beau­fort­see. Wo son­st die Ice-Truck­er in den kalten Monat­en ihren Dienst ver­richt­en, kon­nten sich die Ath­leten von der unglaublichen Weite und der kar­gen Schön­heit dieser polaren Szener­ie überzeu­gen.

Beim ark­tis­chen Extrem­sport-Event kämpfen acht Zweierteams in einem Zehnkampf um den Haupt­preis: Einen Gold­nugget. Teil­nehmen kann jed­er ambi­tion­ierte Hob­bysportler. Bewer­bun­gen kön­nen ab sofort unter www.fuldachallenge. de abgegeben wer­den.