VW belebt und erweitert das Geschäft mit eigenen Werkstätten. Der Autokonzern will künftig jedes Jahr mehr als 20 Filialen oder Franchisebetriebe der Werkstattkette StopGo eröffnen.

Das teilte Volkswagen am Dienstag mit. Mit dem Ausbau der Werkstattkette für preisgünstige Reparaturen tritt VW nicht nur gegen Rivalen wie ATU oder Pitstop an, sondern bedrängt auch die Werkstätten der eigenen Händler. Beim VW-Händlerverband war am Dienstagnachmittag keine Stellungnahme zum Vorstoß aus Wolfsburg zu bekommen. Traditionell sehen Händler allerdings im Reparatur- und Wartungsgeschäft eine wichtige Stütze ihres Umsatzes.

VW versuchte, mögliche Bedenken der Händler zu zerstreuen, indem der Konzern darauf hinwies, dass die neuen StopGo-Betriebe vor allem auf konzernfremde Marken ausgereichtet seien und auf Autos, die älter als acht Jahre sind. Das Servicegeschäft der autorisierten Partnerbetriebe werde wirkungsvoll ergänzt, da hier überwiegend Kunden mit jüngeren Fahrzeugen konzerneigener Marken in die Werkstatt kämen, so VW-Servicechef Peter Porbeck.

Angesichts nur langsam wachsender Automärkte in Westeuropa ist das Ersatzteil- und Reparaturgeschäft für Autokonzerne eine Chance, Umsatz jenseits des Fahrzeugverkaufs zu machen. Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte in den vergangenen Monaten immer wieder betont, dass er das Geschäft entlang der gesamten Wertschöpfungskette ausbauen möchte.

VW hatte die StopGo-Kette bereits vor mehr als zehn Jahren gegründet – das Konzept allerdings nur halbherzig verfolgt. Die bestehenden rund 70 Filialen sollen in das neue Projekt eingegliedert werden. Das sieht vor, besonders in Toplagen von Ballungszentren Werkstätten zu eröffnen. In angegliederten Läden soll der Verkauf von Zubehör angekurbelt werden. Erst kürzlich war Michael Kern, Ex-Vertriebschef der Marke VW, an die Spitze des Konkurrenten ATU gewechselt.