Die deutsche Automobilindustrie hat im Jahr 2009 mit 20,9 Mrd. Euro erneut eine Rekordsumme in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert und damit ihre FuE-Investitionen um 4,4 Prozent gesteigert, teilt der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit, der sich dabei auf die offizielle Statistik des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft bezieht.
Ein Großteil der Investitionen fließt in die Entwicklung kraftstoffeffizienter und CO2-sparsamer Antriebe und Technologien.
„Es ist bemerkenswert, dass die deutschen Hersteller und Zulieferer gerade im Krisenjahr 2009 ihre Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen erhöht haben. Wir sind damit die einzige deutsche Industriebranche, die ihre FuE-Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr steigern konnte“, betonte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Alle anderen Industriezweige mussten ihre Forschungsleistungen im Jahr 2009 einfrieren oder sogar kürzen.
Auf breiter Front werde an kraftstoffsparenden Antrieben gearbeitet – vom Clean Diesel über den direkt einspritzenden Benziner, den Hybrid bis hin zum reinen Elektrofahrzeug, dem Wasserstoffantrieb und der Brennstoffzelle. Hinzu kommen zahlreiche Assistenzsysteme, die das Autofahren noch sicherer machen. „Mit dieser Fächerstrategie ist es den deutschen Herstellern auch 2009 gelungen, in wichtigen Regionen ihre Marktposition auszubauen“, unterstrich Wissmann. Auf dem Inlandsmarkt weisen die deutschen Marken in neun von zehn Fahrzeugsegmenten – vom Kleinwagen bis zum Familien-Van – durchschnittlich niedrigere CO2-Werte auf als die Importeure.
Die deutsche Automobilindustrie ist mit Abstand die innovationsstärkste Branche: Von den gesamten FuE-Aufwendungen der deutschen Industrie (57,4 Mrd. Euro) entfallen 36,4 Prozent auf die Automobilindustrie, die ihre Spitzenposition weiter ausbauen konnte. So vergrößerte sich der Abstand zur zweitstärksten Branche – Elektrotechnik/ Datenverarbeitung/Bürotechnik –, die ihre FuE-Investitionen um 3,8 Prozent auf 10,4 Mrd. Euro reduzierte, auf mehr als 10 Mrd. Euro. Das FuE-Personal in der deutschen Automobilindustrie hat sich von 85.683 Mitarbeitern auf 90.410 erhöht. „Die deutsche Automobilindustrie ist Innovationstreiber Nummer eins“, so Wissmann.
Schon heute seien mehr als 100 Modelle im Angebot, deren Verbrauch unter 5 l/100 km liege. Die stetigen Investitionssteigerungen und das Rekordniveau im wirtschaftlich so schwierigen Jahr 2009 zeigten, dass diese Schlüsselbranche das Ziel der nachhaltigen Mobilität ernst nehme und sich den Herausforderungen des Klimaschutzes stelle.