Die Gläubigerbanken sind offenbar bereit, die Schaeffler-Gruppe mit Sitz in Herzogenaurach zahlungsfähig zu halten, damit das Unternehmen ein Sanierungskonzept in Ruhe erarbeiten kann. Das melden Medien mit Hinweis auf Informationen aus Bankkreisen. Danach bekomm Schaefler mehr Luft als vermutet. Es sei nicht mit einem baldigen Bruch von Kreditbedingungen zu rechnen.
Die Tageszeitung "Die Welt" berichtet, die kreditgebenden Banken – darunter vor allem die Commerzbank und die Royal Bank of Scotland – hätten sich weitgehend mit Schaeffler auf eine Zwischenfinanzierung geeinigt. Damit sei die Liquidität des fränkischen Familienkonzerns bis Anfang kommenden Jahres sichergestellt. Schaeffler und die betroffenen Banken lehnten einen Kommentar ab.
Wegen der Finanzkrise hatte Schaeffler die Übernahme des wesentlich größeren Autozulieferers Continental nicht wie geplant umsetzen können. Die sich daraus ergebende hohe Schuldenlast nach der Übernahme und wegen wegbrechender Aufträge aus der Automobilindustrie hatte Schaeffler jüngst erklärt, frisches Kapital von bis zu sechs Mrd. Euro zu benötigen. Derzeit zahlt die Schaeffler KG im Monat allein rund 70 Mio. Euro an Zinsen.