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Beim Winter-Reifenwechsel unbedingt Stoßdämpfer und Federn überprüfen

Wer mit defek­ten Stoßdämpfern fährt, schwebt in großer Gefahr — ohne es zu wis­sen! So kann sich der Brem­sweg um enorme 20 Prozent ver­längern. Ein bis zu sechs Meter größer­er Brem­sweg auf­grund schwach­er und müder Stoßdämpfer ist schon bei Tem­po 80 km/h möglich.

Dies haben Tests des TÜV ergeben. Aber nicht nur hier lauert die Gefahr. Das Auto kann ins Schleud­ern kom­men oder aus­brechen, wenn der Fahrer ein Auswe­ich­manöver ver­sucht oder zu schnell in die Kurve geht. Auch das gefürchtete Aqua­plan­ing set­zt schon bei viel niedrigeren Geschwindigkeit­en ein, als der Aut­o­fahrer glaubt, warnt der welt­größte Stoßdämpfer-Her­steller KYB. Zudem funk­tion­ieren ABS und ESP nicht mehr richtig, weil die Räder zu wenig Bodenkon­takt haben, denn ver­schlis­sene Dämpfer kön­nen sie nicht kräftig genug auf die Straße drück­en.

Rund 15 Prozent aller Autos weisen defek­te Stoßdämpfer auf. Über 50 Prozent der Unfälle von Wagen, die mehr als zehn Jahre oder 150000 Kilo­me­ter gefahren wur­den, sind durch schlaffe Dämpfer mitverur­sacht, ergab eine Studie des Insti­tuts für Verkehr und Umwelt. Abgenutzte Stoßdämpfer schädi­gen die Reifen und andere Teile des Fahrzeugs. Ihr Pro­fil wird wegradiert – und schon kann es zu 25 Prozent weniger Lau­fleis­tung der Reifen kom­men. Ein teures Vergnü­gen. Beson­ders heimtück­isch: Dämpfer und Fed­ern nutzen sich so allmäh­lich ab, dass es der Fahrer kaum merkt.

Deshalb ist ihre regelmäßige Über­prü­fung in der Werk­statt ganz wichtig. Ab 60000 Kilo­me­ter sollte man Stoßdämpfer und Fed­ern regelmäßig unter die Lupe nehmen. Ger­ade im Som­mer legten Wagen oft­mals beson­ders lange Streck­en zurück durch Urlaub­sreisen und häu­fige Aus­flüge. Außer­dem waren sie auch vielfach schw­er beladen. Die Dämpfer und Fed­ern wur­den also wesentlich höheren Belas­tun­gen aus­ge­set­zt.

Beim wech­sel auf Win­ter­reifen bietet sich ein gle­ichzeit­iger Stoßdämpfer-Check an, denn die Räder sind dann ja sowieso abmon­tiert. Sei es durch eine Sicht­prü­fung, um auf­fäl­lige Schä­den festzustellen, oder durch einen Funk­tion­stest mit den entsprechen­den Test­geräten. Wenn die Dämpfer nicht mehr genü­gend Leis­tung haben, sollte man sie wirk­lich erset­zen lassen, um die beschriebe­nen Risiken zu ver­mei­den.

Denn auch im Win­ter wer­den die Dämpfer und Fed­ern durch Regen, Schnee, Frost und Streusalz äußerst stark beansprucht. “Am besten ist es, höher­w­er­tige Gas­druck-Stoßdämpfer ein­bauen zu lassen, die ein neues Fahrver­hal­ten, größere Sicher­heit und höheren Kom­fort bieten”, emp­fiehlt Experte Hans-Jür­gen Link von KYB.