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BMW mit Einbruch des Aktienkurses

Schon mit Börsen­be­ginn brach der Kurs der BMW-Aktie um mehr als sieben Prozent ein. Grund dafür war die Vor­lage der Zahlen zum zweit­en Quar­tal. Das Unternehmen meldet heute (1. August 2008) zwar Reko­rd­ab­satz, aber sink­ende Gewinne.

Der Konz­er­num­satz im zweit­en Quar­tal ging im Ver­gle­ich zum Vor­jahr auf­grund von Währungsef­fek­ten um 0,9 Prozent auf 14 552 Mio Euro (Vj. 14 683 Mio Euro) zurück. Das Ergeb­nis vor Finanz­ergeb­nis (EBIT) sank um 58,3 Prozent auf 425 Mio Euro (Vj.1019 Mio. Euro). Das Vors­teuer­ergeb­nis lag bei 602 Mio Euro (Vj. 1065 Mio. Euro, was einem Rück­gang von 43,5 Prozent entspricht. Das Ergeb­nis nach Steuern ver­ringerte sich um 32,7 Prozent auf 507 Mio (Vj. 753 Mio. Euro).

Im ersten Hal­b­jahr stieg der Umsatz um 4,5% auf 27 837 Mio Euro (Vj. 26 634) Mio. Euro, währungs­bere­inigt legten die Erlöse um 9,9 Prozent zu. Das EBIT lag mit 1252 Mio Euro (Vj. 1931 Mio Euro, ‑35,2 Prozent) und das Ergeb­nis vor Steuern mit 1243 Mio Euro (Vj. 1917 Mio Euro, ‑35,2 Prozent) Mio. Euro unter den Werten des Vor­jahres. Im ersten Hal­b­jahr 2007 enthielt das Ergeb­nis vor Steuern einen pos­i­tiv­en Son­der­ef­fekt von 61 Mio Euro aus der Wand­lung ein­er Umtauschan­lei­he auf Aktien des Trieb­w­erkher­stellers Rolls-Royce plc. Der Über­schuss sank um 25,8 Prozent auf 994 Mio Euro (Vj.1340 Mio Euro).

Den Ergeb­ni­sein­bruch erk­lärte das Unternehmen mit dem Umfeld der Auto­mo­bilin­dus­trie, das sich durch die deut­lich steigen­den Öl- und Rohstoff­preise, die Schwäche des US-Dol­lar und die Auswirkun­gen der inter­na­tionalen Finanzkrise sowie die schwächere Kon­junk­tur in den USA im zweit­en Quar­tal nochmals mas­siv eingetrübt habe. In der Folge blieben auch die dor­ti­gen Preise für Gebraucht­wa­gen und damit die Erlöse für Fahrzeuge, die aus Leas­ingverträ­gen zurück­ka­men, weit­er unter Druck.

Dies mache bei der BMW Group — so das Unternehmen — eine weit­ere Auf­s­tock­ung der Risikovor­sorge notwendig. Deshalb sei zusät­zliche Vor­sorge für Rest­wer­trisiken und Kred­i­taus­fälle — ein­schließlich der 236 Mio. Euro aus dem Auf­tak­tquar­tal — auf ins­ge­samt 695 Mio. Euro erhöht wor­den, wodurch die Ergeb­nisen­twick­lung im ersten Hal­b­jahr erhe­blich belastet wor­den sei. Zu Buche schlu­gen auch Aufwen­dun­gen von 107 Mio. Euro für den angekündigten Stel­len­ab­bau.

“Oper­a­tiv hat sich die BMW Group im ersten Hal­b­jahr deut­lich verbessert”, sagte der Vor­sitzende des Vor­stands der BMW AG, Nor­bert Rei­thofer, am Fre­itag in München. Bere­inigt um Son­der­ef­fek­te — Risikovor­sorge und ein­ma­li­gen Per­son­alaufwand — stieg die Umsatzren­dite im ersten Hal­b­jahr 2008 auf 7,3 Prozent (Vj. 7,0 Prozent).

Das Unternehmen hat seine Ergeb­nis­prog­nose an das schwierigere Mark­tum­feld angepasst. “Wir gehen im laufend­en Geschäft­s­jahr im Konz­ern von ein­er Umsatzren­dite vor Steuern von min­destens 4 Prozent aus”, so Rei­thofer weit­er. Im Auto­mo­bilseg­ment erwartet das Unternehmen 2008 eine EBIT-Marge von knapp 4% oder bess­er. Beim Absatz strebt die BMW Group im Gesamt­jahr weit­er­hin einen neuen Höchst­wert an.