BMW will wieder gebrauchte Ersatzteile anbieten und so Kunden für BMW-Werkstätten zurück gewinnen. In die Abwrackprämie setzt Vertriebsvorstand Robertson wenig Hoffnung, der US-Markt könnte sich jedoch beleben.

BMW will mit günstigen Servicepaketen und dem Angebot günstiger, wieder aufgearbeiteter Gebrauchtersatzteile die Fahrer älterer BMW-Modelle von Werkstattketten wie Pit-Stop und ATU wieder für Reparaturen in BMW-Vertragswerkstätten zurück gewinnen.

Vertriebsvorstand Ian Robertson sagte der WirtschaftsWoche: „Was wir auf jeden Fall wollen, ist wieder mehr Besitzer älterer Fahrzeuge in unsere Werkstätten locken. Das ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie „Number One“. Bisher waren unsere Werkstätten überwiegend auf die Besitzer junger Fahrzeuge eingestellt. Wenn die Autos vier Jahre und älter waren, sind viele Kunden für den Service zu Werkstattketten oder freien Werkstätten gegangen. Das wird sich ändern.“

Der Schlüssel zur Rückgewinnung seien unter anderem günstigere Servicepreise. „Wir haben für ältere Fahrzeuge günstigere Servicepakete zusammengestellt. Wir bieten auch wieder aufgearbeitete Teile an, die deutlich günstiger sind als Neuteile“, so Robertson und kündigt dazu eine Werbekampagne des Herstellers an. „Wir werden das auch intensiv bewerben. In Düsseldorf gibt es zum Beispiel ein Pilotprojekt. Dort haben wir in nur zehn Wochen fast 400 neue Kunden gewonnen.“

Wenig Hoffnung hat Robertson, dass die Abwrackprämie der Bundesregierung auch den BMW-Absatz in Deutschland deutlich ankurbelt. „In der Art, wie diese Prämie konstruiert ist, zielt sie vor allem auf das untere Ende des Marktes. Das Auto, das sie derzeit fahren, darf ja nicht mehr als 2.500 Euro wert sein, damit sich die Prämie lohnt. Und der typische BMW-Kunde fährt nicht unbedingt so ein Auto.“

Dagegen hält der Vertriebschef in den USA wieder einen Anstieg der 2008 eingebrochenen Absatzzahlen für möglich. „Ich glaube schon, dass wir in der zweiten Jahreshälfte eine gewisse Erholung sehen werden. Nicht in allen Ländern, aber sicherlich in einigen. Der Obama-Effekt in Amerika könnte sich positiv niederschlagen“, so Robertson.

„Es ist ja nicht nur so, dass es einen neuen Präsidenten gibt. Er hat auch eine Menge neue Ideen, und er stellt ein enormes Maßnahmenpaket zusammen.“ Das bedeute aber nicht automatisch, dass BMW wieder an die guten Ergebnisse anknüpfen könne. „Gerade in den USA ist der Markt 2008 so stark zurückgegangen, dass ein Absatzanstieg in 2009 noch nicht heißt, dass es ein gutes Jahr ist – vielleicht ist es auch nur ein weniger schlechtes.“