Wie bereits im September 2006 angekündigt, hat Bridgestone im August die Produktion neuer Flugzeug-Radialreifen am Standort Tokio aufgenommen. Damit ist die Anfangsphase des Projektes abgeschlossen. Mit der kompletten Fertigstellung des Werkes in 2011 soll die Produktionskapazität für Flugzeug-Radialreifen um das Zweieinhalbfache erhöht werden.

Bisher wurden in Japan ausschließlich im Werk Kurume Reifen für den Luftfahrtbereich hergestellt. Bridgestone hat sich für das zweite Werk in Tokio entschieden, um der weltweit steigenden Nachfrage gerecht werden zu können.

Die neueste Generation des gewaltigen Airbus A380 ist mit Radialreifen von Bridgestone ausgestattet. Außerdem gehören sie zur Standardausstattung aller kommenden Generationen von Flugzeugen des Typs Boeing 787. Das Werk in Tokio wird für beide Flugzeuge Reifen produzieren und sie entsprechend beliefern. Flugzeugreifen unterliegen bei den häufigen Starts und Landungen extremen Belastungen und müssen in der Lage sein, dem enormen Gewicht und den hohen Geschwindigkeiten eines Flugzeugs Stand zu halten. Daher erfordert die Entwicklung dieser besonderen Reifen vom Hersteller höchstes technologisches Know-how. Die Bereitstellung von runderneuerten Reifen und entsprechenden Serviceleistungen sind für Bridgestone wichtige Faktoren im Flugzeug-Reifenmarkt.

Dafür wurden Werke in Nordamerika, Europa, Asien und Japan umgebaut, die umfassende Produkte und Dienstleistungen sowohl für neue als auch für runderneuerte Reifen in diesem Segment anbieten. Bridgestone sieht Radialreifen für Flugzeuge als ein wichtiges strategisches Produkt und strebt durch die Herausstellung seiner Wettbewerbsvorteile die Durchdringung dieses wachsenden Marktes an.

Informationen zu Flugzeugreifen:

Flugzeugreifen sind meist schlauchlos. Ihr Profil besteht lediglich aus Längsrillen, die bei Regen Wasser zur Vermeidung von Aquaplaning ableiten sollen und den Verschleiß anzeigen. In das Reifengummi ist Gewebe eingearbeitet, damit die Lauffläche nicht durch die bei hohen Geschwindigkeiten entstehenden Fliehkräfte zerstört wird. Anders als beim Autoreifen ist die Sichtbarkeit von Gewebe daher kein sicheres Zeichen für übermäßigen Verschleiß, zudem werden Flugzeugreifen aus Kostengründen grundsätzlich regelmäßig runderneuert.

Flugzeugreifen, werden für die Landung nicht durch Antrieb in Rotation versetzt. Es kommt wegen der abrupten Beschleunigung beim Kontakt mit der Landebahn zu starkem Gummiabrieb. Der Reifenverschleiß beim Startlauf ist jedoch höher, weil das Flugzeug beim Start viel schwerer ist als bei der Landung.

Flugzeugräder werden in der Fachsprache Wheels, die Hauptfahrwerksreifen Main Wheels und die Bugfahrwerkräder Nose Wheels, genannt. Die meist größeren Räder sind in der nähe des Schwerpunkts des Fluggerätes angebracht. Sie tragen zwei Drittel des Flugzeuggewichts, an ihren Radachsen befinden sich die Flugzeugbremsen. Beim Bugfahrwerk sind die Reifendimensionen kleiner, da hier meist nur ein Drittel des Gewichts zum Tragen kommt.