Die Brose-Unternehmensgruppe übernimmt die Elektromotoren-Sparte der Continental AG. Darauf haben sich beide Unternehmen am 20. Dezember 2007 geeinigt. Der Erwerb steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. „Wir haben uns für einen Verkauf der bisherigen Siemens-VDO-Sparte Electric Motor Drives und des Kühlerlüftergeschäfts der Continental an die Brose-Gruppe entschieden, weil die ausgezeichnete Positionierung von Brose im Marktsegment überaus positive Perspektiven für dieses Geschäft eröffnet“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer.

brose-wennemer
Von links nach rechts: Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose-Gruppe, Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose-Gruppe, und Manfred Wennemer, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, beschließen am 20.12.2007 den Verkauf der Elektromotoren-Sparte der Continental AG.

„Auf dieser Basis hatte es bereits Überlegungen der Siemens VDO Automotive AG gegeben, die wir aufgenommen und zum Abschluss gebracht haben. Gleichzeitig haben wir gemeinsam eine Lösung gefunden, in der den Interessen der Kunden sowie der Beschäftigten Rechnung getragen wird. Wir halten damit unsere Zusage ein, im Rahmen der Integration der bisherigen Siemens VDO so rasch wie möglich Entscheidungen zu treffen, um mögliche Unsicherheiten zu beseitigen“, ergänzte Wennemer.

Die Transaktion umfasst das Geschäft mit Elektro-Motoren für Fensterheber, Antiblockiersysteme (ABS/ESC), Heizung/Lüftung, Motorkühlung und elektrische Servolenkungen. Die Aktivitäten der Business Unit Electric Motor Drives in Würzburg und Berlin sowie die Entwicklungsbüros in Nürnberg und der Standort Oldenburg gehen dabei auf den Käufer über. Die ebenfalls in Berlin ansässigen Hybridaktivitäten sind von dieser Transaktion nicht betroffen. Hinzu kommen sechs Werke in La Suze, Frankreich, Gainesville, USA, Reynosa, Mexiko, sowie in Shanghai, Zhangjiagang und Chanchun (alle China). An den Standorten Trutnov, Tschechien, Budapest, Ungarn, und Salto, Brasilien, werden lediglich einzelne Produktionslinien veräußert. Ingesamt beschäftigt Continental in der Elektromotoren-Sparte rund 4.200 Mitarbeiter und erzielte in diesem Jahr einen Umsatz von 740 Millionen Euro.

Mit der Akquisition der Elektromotoren-Sparte von Continental will Brose nach dem Erwerb des Geschäfts mit Türschlössern von Bosch im Jahr 2003 seinen Vorsprung für mechatronische Systeme in der Automobilkarosserie weiter ausbauen. „Die Eigenfertigung von Kernkomponenten in einem definierten Umfang gehört genauso zu unserer Strategie, wie die schrittweise Erweiterung unseres Programms mit zukunftsträchtigen Erzeugnissen. Beides ist mit dem erworbenen Motorengeschäft ideal möglich“, so der Vorsitzende der Brose-Geschäftsführung, Jürgen Otto.

Brose ist der führende Hersteller von Fensterhebern, Türsystemen und Sitzverstellungen und mit jährlich über 70 Millionen Einheiten der weltweit größte Abnehmer von Elektromotoren. Über den Erwerb erschließt sich Brose neue Arbeitsgebiete. Als Rechtsnachfolger übernimmt Brose die mit Belegschaftsvertretern bestehenden Vereinbarungen und bietet aufgrund des hohen Eigenbedarfs sowie als verantwortlich handelndes Familienunternehmen mit fast 100jähriger Tradition gute Voraussetzungen für den Erhalt und Ausbau der Arbeitsplätze.