Mercedes-Benz ist auf dem Norisring auch im Regen nicht zu schlagen. Nach einem turbulenten Rennen auf nasser Strecke siegte Bruno Spengler (AMG Mercedes C-Klasse) vor seinem Fahrerkollegen Jamie Green und bescherte der Marke mit dem Stern den neunten Sieg in Folge auf dem Stadtkurs in Nürnberg.
Gleichzeitig übernahm der 27-Jährige wieder die Führung im Gesamtklassement vor Martin Tomczyk, der sich als bester Audi-Pilot vom zehnten Startplatz auf den dritten Rang vorkämpfte. Wegen des starken Regens wurde das Rennen hinter dem Safety-Car gestartet und bereits nach 65 von 82 Runden abgewunken. Es wurde aber, da 75 Prozent der Distanz vom Feld zurückgelegt worden waren, vollständig gewertet.
Spengler, vom ersten Platz aus ins Rennen gegangen, kontrollierte das Geschehen von der Spitze. Gary Paffett (Mercedes-Benz), als Zweiter gestartet, hatte in der 16. Runde Pech: Am Ausgang des Schöller-S blockierte die Lenkung und der Brite setzte seinen Boliden gegen die Streckenbegrenzung. Allen anderen Fahrern gelang der schwierige Kompromiss zwischen Top-Speed und Sicherheitsdenken. Timo Scheider, als Siebter ins Rennen gegangen, machte mit zwei schnellen Boxenstopps hintereinander viel Boden gut und belegte am Ende Rang vier. Neueinsteiger Edoardo Mortara (24) erzielte mit seinem Audi A4 DTM als Fünfter die beste Platzierung seiner noch jungen DTM-Karriere. Ralf Schumacher (Mercedes-Benz) fuhr auf den sechsten Rang. Die Hankook-Regenreifen kamen auf der nassen und kalten Strecke schnell auf die nötige Betriebstemperatur und gaben so den Fahrern bei den schwierigen Bedingungen die nötige Sicherheit.
Bruno Spengler: „Es war eines der schwierigsten Rennen, das ich je gefahren bin. Man durfte keinen Fehler machen, und ich habe keinen Fehler gemacht. Je nach Stärke des Regens bin ich mal 100 Prozent, mal 80 Prozent gefahren. Die Reifen haben sich gut angefühlt, waren am Anfang auf der etwas trockeneren und nachher auf der sehr nassen Strecke gut und konstant. Am Ende war zu viel Wasser auf der Strecke, da kann kein Reifen mehr etwas ausrichten.“
Martin Tomczyk: „Es waren ganz schwierige Bedingungen, mal hat es mehr, mal weniger geregnet. Mit dem neuen Satz Pneus hat es daher ein bisschen gedauert, um Temperatur rein zu bekommen, aber nach zwei bis drei Runden konnte man sehr schnell und konstant fahren. Zum Schluss war zu viel Wasser auf der Strecke, das hätte kein Regenreifen verarbeiten können.“
Norbert Haug (Motorsportchef Mercedes-Benz): „Es waren richtige Entscheidungen, hinter dem Safety-Car zu starten und das Rennen nach 65 Runden abzubrechen. Die Reifen haben gut funktioniert, aber auch mit den besten Hankook-Reifen ist bei so viel Regen nichts zu machen. Es war ein toller Doppelsieg und der neunte Erfolg von Mercedes-Benz hintereinander.“
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Wir sind trotz des Regens positiv und aggressiv ins Rennen gegangen. Der Abbruch war richtig, auch wenn es für uns am Ende hätte noch besser laufen können. Doch die Sicherheit geht vor. Es dauerte ein bisschen, bis man mit den Reifen auf der nassen Strecke Grip aufbauen konnte. Deshalb wurden am Anfang einige Runden hinter dem Safety-Car gefahren und dann gestartet.