Der ACE Auto Club Europa hat Kraftfahrern empfohlen, den anstehenden Wechsel auf Winterreifen „antizyklisch“ vorzunehmen.
Bei den derzeit herrschenden milden Temperaturen seien kurzfristige Montagetermine in den Werkstätten am ehesten zu bekommen und die Preise für neue Winterreifen hätten noch eine „gewisse Bodenhaftung“, teilte der Club am Montag in Stuttgart mit. Ein neuer plötzlicher Kälteeinbruch hingegen löse einen Ansturm aus, den das Gewerbe nicht so einfach meistern könne.
Unterdessen hat der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV), erneut "punktuelle Engpässe" bei der Versorgung der Verbraucher mit Winterreifen eingeräumt. Man sei aber "stark bemüht", die Probleme "kurzfristig zu eliminieren", beteuerte BRV-Geschäftsführer Peter Hülzer in einem Gespräch mit dem ACE.
Wegen der Berichte über wachsende Lieferschwierigkeiten hatte der Club vermehrt besorgte Verbraucheranfragen registriert. Befürchtet werden Lieferengpässe bei Reifen der Größe 14, 15 und 16 Zoll. Dazu sagte Hülzer dem ACE, seine Branche unternehme derzeit große Anstrengungen, die auf die Bereiche Produktion, Logistik und Kapazitätserweiterung in den Montagestationen zielten. Hülzer: „Bis Ende September wurden bereits 27 Prozent mehr Winterreifen produziert als im selben Zeitraum des Vorjahres“. Dennoch könnten Bestellungen derzeit nicht immer binnen 24 Stunden abgewickelt werden. Bis die gewünschten Reifen zugeliefert würden, könne es dann schon einmal drei bis vier Tage länger dauern. Das gelte insbesondere dann, wenn durch Kälteeinbruch die Nachfrage anziehe. "Aber wir haben kein Warenverfügbarkeitsproblem", versicherte Hülzer. Der ACE berichtete unterdessen, dass sich Winterreifen im Schnitt um 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verteuert hätten. Auch Werkstätten würden bei guter Auftragslage für den Reifenwechsel "schon mal einen Euro draufschlagen", sagte Reifenexperte Hülzer.