Autofahren wird immer sicherer, die Anzahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr sinkt. Dieser Trend könnte sich aber sehr schnell umkehren. Denn immer mehr Menschen greifen zu billigen Reifen und billigen Autos. Wie gefährlich die sind, hat die Zeitschrift AUTOStraßenverkehr jetzt herausgefunden. In einem aufwendigen Reifentest hat der Titel aus dem Haus Motor Presse Stuttgart vier Sommerreifen aus China mit einem aus Deutschland verglichen.

Alarmierendes Ergebnis: Der Star Performer THG HP, der für 240 km/h zugelassen ist, platzt schon bei Tempo 230. Im härteren Schnellllauftest nach VW-Standard versagen alle vier Fabrikate aus China, lösen sich auf oder platzen – lebensgefährlich. Auch die Bremswerte sind dramatisch schlechter: Bei einer Vollbremsung aus Tempo 100 bei Nässe steht ein VW Golf auf Continental PremiumContact 2 nach 65,10 Metern, auf Kenda KR-02 Komet aus China erst nach 91 Metern. Das heißt: Wo das Auto mit Conti-Reifen schon steht, hat es mit Kenda-Reifen noch 53,4 km/h drauf. Auch Star Performer THG HP, Nankang Toursport XR-611 und Goodride R-VH 680 bremsen auf nasser Fahrbahn miserabel, und sie schwimmen bei Aquaplaning schon bei niedrigem Tempo auf. Im selben Heft hat AUTOStraßenverkehr den neuen Dacia Sandero getestet, der in Basisausstattung schon ab 7500 Euro erhältlich ist. Beim Elchtest mit 65 km/h neigt das Heck zum Ausbrechen, und es braucht äußerst erfahrene Hände am Lenkrad, um das Heck rechtzeitig abzufangen. Der elektronische Schleuderschutz ESP würde dabei helfen, er ist aber bisher für keine Version des Sandero lieferbar – im Unterschied zu den meisten Neuwagen und auch im Unterschied zu den meisten Gebrauchtwagen für 7500 Euro. Trotz hochwertiger Michelin Reifen sind die Bremswege des Sandero drei bis fünf Meter länger als bei vielen vergleichbaren Autos. Seitenairbags vorn sind für die Basisversion nicht lieferbar, Kopfairbags über den Seitenscheiben für gar kein Dacia-Modell. Alle Testergebnisse im Detail stehen im aktuellen Heft von AUTOStraßenverkehr (Heft 17/2008), das ab Mittwoch, dem 23. Juli, für nur 1,30 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.