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Conti hat „mit der Brachialgewalt des Einbruchs“ nicht gerechnet

„Wir hal­ten uns an Geset­ze, Tar­ifverträge und Vere­in­barun­gen.“ Mit dieser Aus­sage wehrt sich Con­ti­nen­tal-Per­son­alvor­stand Heinz-Ger­hard Wente in einem Inter­view mit dem „Han­dels­blatt“ gegen die Vor­würfe von Arbeit­nehmervertretern, Gew­erkschaft und der franzö­sis­chen Regierung, die Schließung der bei­den Stan­dorte in Han­nover-Stöck­en und im franzö­sis­chen Clairoix basierten auf einem Rechts­bruch.

Con­ti­nen­tal habe in dem franzö­sis­chen Werk 44 Mio Euro und in Stöck­en 25 Mio Euro investiert. Das – so Wente – „macht kein­er, wenn er Werke schließen will“. Lei­der hät­ten die Maß­nah­men nicht gere­icht. „Mit der Brachial­ge­walt des Nach­frageein­bruchs kon­nte nie­mand rech­nen.“

Die IG Berg­bau Chemie Energie (IG BCE) pocht zur Zeit auf die Ein­hal­tung von Job­garantien aus einem gemein­samen Eck­punk­tepa­pi­er, von dem Wente sagt: „Diese Garantien gibt es nicht.“ Man habe auch deshalb eine Umset­zung des Eck­punk­tepa­piers nicht weit­er ver­fol­gt, weil den Mitar­beit­ern auf­grund der darin vorge­se­henen Einkom­men­sein­bußen „bei der jet­zt anste­hen­den Beendi­gung des Arbeitsver­hält­niss­es deut­liche Nachteile entste­hen wür­den“.

Kurzarbeit hält Wente in der Lage der Lkw-Reifen-Pro­duk­tion des Unternehmens für keine Lösung. Kurzarbeit als Instru­ment greife nicht, „wenn wir kein Licht am Ende des Tun­nels sehen“. Das werde auch von der Agen­tur für Arbeit nicht genehmigt. Für den morgi­gen Mon­tag (16. März 2009) kündigte Wente erste Gespräche mit dem Wirtschaft­sauss­chuss und für den Dien­stag dieser Woche eine Betrieb­sver­samm­lung in Stöck­en an.