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Conti-Werksschließungen werden zum Politikum

Die angekündigten Schließun­gen von Reifen­werken in Han­nover-Stöck­en und im franzö­sis­chen Clairoix entwick­eln sich zu einem Poli­tikum. In Stöck­en sollen die 780 Arbeit­splätze der Lkw-Reifen-Pro­duk­tion weg­fall­en, in Frankre­ich geht es um ein Reifen­werk mit 1120 Mitar­beit­ern. Der franzö­sis­che Indus­tri­es­taat­sekretär und Regierungssprech­er Luc Cha­tel kündigte gestern (12. März 2009) an, Con­ti werde sich vor Gericht ver­ant­worten müssen.

Bun­deskan­z­lerin Angela Merkel (CDU) und der franzö­sis­che Staat­spräsi­den Niko­las Sarkozy hat­ten das The­ma gestern bei ihrem Tre­f­fen in Berlin eben­falls auf der Tage­sor­d­nung. Die „Han­nover­sche All­ge­meine Zeitung“ berichtet, Kan­z­lerin Merkel habe Sarkozy zuge­sagt, beim Unternehmen nachzuhak­en. Man müsse aber sehen, dass nicht nur in Frankre­ich ein Werk geschlossen werde, son­dern dass auch Deutsch­land davon betrof­fen sei.
Das Vor­standsmit­glied der IG Berg­bau, Chemie, Energie (IGBCE) und Con­ti-Auf­sicht­srat Wern­er Bischoff will eine außeror­dentliche Sitzung des Auf­sicht­srats anber­au­men. Er will dabei nicht nur den neuen Vor­sitzen­den des Gremi­ums wählen lassen, son­dern auch die Schließungspläne disku­tieren. Der IGBCE-Vor­sitzende Huber­tus Schmoldt hat­te eine solche Sitzung bere­its am 11. März 2009 gefordert.

Auch der Stöck­en­er Betrieb­srat will Wider­stand leis­ten. Sein stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der hat­te eben­falls bereist am 11. März 2009 darauf hingewiesen, dass man erst Ende Jan­u­ar mit der Stöck­en­er Werk­sleitung auf eine Betrieb­svere­in­barung geeinigt hat­te, wonach zur Ver­mei­dung von Kündi­gun­gen kürz­er gear­beit­et wer­den sollte. Diese Vere­in­barung sei aber von der Werk­sleitung nicht unter­schrieben wor­den. Jet­zt will man das Maß ihrer Verbindlichkeit klären lassen.