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Continental feiert die Produktion von 40 Millionen Piezo- Injektoren für Einspritzsysteme

logo-continental Zehn Jahre nach Serien­an­lauf pro­duziert der inter­na­tionale Auto­mo­bilzulief­er­er Con­ti­nen­tal an seinem säch­sis­chen Stan­dort Lim­bach-Ober­frohna/S­toll­berg den 40millionsten Piezo-Injek­tor.

Die Ein­spritzdüsen wer­den weltweit in den Motoren von Per­so­n­en­wa­gen und Nutz­fahrzeu­gen ver­baut. “Mit dieser hochmod­er­nen Injek­torentech­nik haben wir die tech­nol­o­gis­chen Voraus­set­zun­gen geschaf­fen, leis­tungsstarke und gle­ichzeit­ig sparsame Diesel- und Otto­mo­toren herzustellen, die auch den streng­sten Umwelt­nor­men gerecht wer­den”, sagt der Vor­stand der Con­ti­nen­tal AG und Leit­er der Divi­sion Pow­er­train, José Avi­la.

Drei Jahre Vor­bere­itungszeit vor Auf­nahme der Pro­duk­tion
Rund 1.300 Mitar­beit­er sind mit der Her­stel­lung der Injek­toren heute in Lim­bach-Ober­frohna/S­toll­berg beschäftigt. Die Mon­tage der Injek­toren, die mit einem Druck von rund 2.000 bar das Diesel- Luft­gemisch in die Zylin­der ein­spritzen, erfol­gt unter Rein­raumbe­din­gun­gen. Im Jahr 2000 rev­o­lu­tion­ierte die Piezo- Tech­nolo­gie die Com­mon-Rail-Ein­spritzsys­teme von Diesel­mo­toren. Anstelle eines Elek­tro­mag­neten steuert hier ein Piezo-Aktor, beste­hend aus mehr als 300 hauchdün­nen übere­inan­der geschichteten Keramik­plättchen, die Düsen­nadel im Injek­tor. Der Piezo-Aktor dehnt sich durch Anle­gen ein­er Schaltspan­nung aus und öffnet so die Ein­spritzbohrun­gen der Düse inner­halb von Mil­lisekun­den. Durch diese sehr kurzen Ansprechzeit­en ist es möglich, den Kraft­stoff exakt und repro­duzier­bar auf bis zu sieben Ein­spritzun­gen pro Ver­bren­nungstakt aufzuteilen. Dies ermöglicht eine hohe Effizienz in der Ver­bren­nung, denn die Grund­lage für einen guten ther­mo­dy­namis­chen Wirkungs­grad des Motors ist eine möglichst genau an die jew­eilige Betrieb­ssi­t­u­a­tion angepasste Kraft­stof­fzumes­sung. Die Piezo-Tech­nolo­gie hil­ft dabei, die ab 2014 gel­tenden stren­geren Gren­zw­erte für Stick­ox­ide und Ruß­par­tikel (Euro 6) einzuhal­ten und senkt den CO2-Ausstoß gegenüber herkömm­lich­er Dieseldirek­tein­spritzung um nochmals drei Prozent. Motoren mit Piezo-Com­mon-Rail-Ein­spritzung (PCR) bieten darüber hin­aus mehr Leis­tung, obwohl sie sparsamer und leis­er sind.

Entwick­elt wurde die Tech­nolo­gie Mitte der 90er Jahre, und nach drei Jahren Vor­laufzeit wurde 2000 der Pro­duk­tion­sstart der PCR- Fer­ti­gung im Werk Lim­bach-Ober­frohna verkün­det. “Es waren zehn Jahre, in denen wir Hür­den gemeis­tert und Erfolge errun­gen haben”, blickt Dr. Joachim Zirbs, Werk­sleit­er der Betrieb­sstät­ten Lim­bach- Ober­frohna und Stoll­berg, wo 2004 die Pro­duk­tion aufgenom­men wurde, auf das erste Jahrzehnt zurück. Die PCR-Tech­nolo­gie, für die Siemens 2004 den Inno­va­tion­spreis des Bun­de­spräsi­den­ten erhielt, entwick­elte sich zu einem Best­seller: “Während für die Fer­ti­gung der ersten Mil­lion Injek­toren noch zwei Jahre benötigt wur­den, gelang es im Zeitraum 2007 bis 2009 rund zehn Mil­lio­nen Injek­toren zu fer­ti­gen. Noch in diesem Jahr wer­den wir in der Lage sein, den 40millionsten Injek­tor auszuliefern”, sagt Zirbs.

Auch Ben­zin­er wer­den mit Piezo-Tech­nolo­gie sparsamer
Die Piezo-Ein­spritztech­nik wird inzwis­chen nicht nur in Diesel‑, son­dern auch in Otto­mo­toren einge­set­zt. Im Jahr 2006 wurde die weg­weisende Piezo-Tech­nolo­gie als beson­ders sparsame Option für die Direk­tein­spritzung in großvo­lu­mi­gen Ben­z­in­mo­toren mit Schicht­ladung einge­führt. Piezo-Ben­zin­in­jek­toren erweit­ern mit ihrem kon­stan­ten Strahlbild und ihrer großen Men­gen­spreizung den Schicht­ladungs­bere­ich solch­er Motoren gegenüber Mag­netven­til- Injek­toren. Das kann im Ver­gle­ich zur kon­ven­tionellen Saugrohrein­spritzung den Ver­brauch und die CO2-Emis­sio­nen um bis zu 20 Prozent senken. Neben ein­er aus­gereiften Saugrohrein­spritzung wird es kün­ftig vor allem die Direk­tein­spritzung sein, die den Ben­z­in­mo­tor sparsamer machen wird. Con­ti­nen­tal gehört zu den führen­den Anbi­etern mod­ern­er Direk­tein­spritztech­nolo­gie, und das nicht nur für herkömm­lichen Ottokraft­stoff, son­dern auch für alter­na­tive Kraft­stoffe wie Erdgas, Flüs­sig­gas oder Ethanol.

Ergänzend zur Weit­er­en­twick­lung der heuti­gen Injek­tor­gen­er­a­tion set­zt Con­ti­nen­tal auf ein neues Injek­torkonzept: Piezo-Injek­toren mit Direk­tantrieb. Durch den direk­ten Antrieb kann die Düsen­nadel ohne hydraulis­che Über­set­zung noch schneller und präzis­er anges­teuert wer­den. Das bietet aus Sicht eines Motoren­bauers zahlre­iche Vorteile für beson­ders anspruchsvolle Diesel-Anwen­dun­gen. Darüber hin­aus lässt sich erst­mals der Ein­spritzraten­ver­lauf einzel­ner Ein­spritzun­gen flex­i­bel for­men und ergänzt somit per­fekt die bei mod­er­nen Com­mon-Rail-Diesel­mo­toren bere­its etablierte Mehrfachein­spritzung. Der Piezo-Aktor dient dabei gle­ichzeit­ig als Sen­sor, da er die exak­te Posi­tion der Düsen­nadel an das elek­tro­n­is­che Steuerg­erät zurück­meldet. Auf diese Weise entste­ht zum ersten Mal ein geschlossen­er Men­gen­regelkreis. Min­i­male Exem­plarstreu­un­gen sowie Abwe­ichun­gen, soge­nan­nte Driftvorgänge im Laufe eines Autolebens kön­nen erkan­nt und selb­st­ständig inner­halb des Sys­tems kor­rigiert wer­den. Zudem ist es mit dem neuen Injek­tor möglich, den Ein­spritz­druck auf über 2.000 bar zu erhöhen.