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Continental AG sucht in Paris Gespräch

Dr. Karl-Thomas Neu­mann und Niko­lai Set­zer informierten über die Hin­ter­gründe für das Pro­jekt zur geplanten Schließung der Pkw-Reifen-Pro­duk­tion in Clairoix, Frankre­ich

Dr. Karl-Thomas Neu­mann, Vor­sitzen­der des Vor­stands der Con­ti­nen­tal AG, und Niko­lai Set­zer, Leit­er der Con­ti­nen­tal-Divi­sion Pkw-Reifen, sind in Paris am 25. März mit der franzö­sis­chen Min­is­terin für Wirtschaft, Indus­trie und Beschäf­ti­gung, Chris­tine Lagarde, zusam­men gekom­men. Ziel des von Con­ti­nen­tal ini­ti­ierten Gesprächs war es, die Min­is­terin und weit­ere führende franzö­sis­che Poli­tik­er über die Hin­ter­gründe und die Notwendigkeit für das Pro­jekt zur geplanten Schließung des Pkw-Reifen-Werkes in Clairoix, Frankre­ich zu informieren. Das Unternehmen wurde in den ver­gan­genen Tagen von Gew­erkschaften, Arbeit­nehmervertretern und auch Poli­tik­ern mit ungerecht­fer­tigten Vor­wür­fen kon­fron­tiert, es hätte nach franzö­sis­chem Recht gel­tende Bes­tim­mungen nicht einge­hal­ten und Zusagen an die Mitar­beit­er mis­sachtet.

„Es lag mir sehr viel daran, der Min­is­terin per­sön­lich zu ver­sich­ern, dass es der Vor­stand der Con­ti­nen­tal ist, der die Entschei­dun­gen für das Unternehmen trifft, und dass wir uns genauestens an das franzö­sis­che Recht gehal­ten haben, als wir unsere Mitar­beit­er­vertreter über unser Pro­jekt zur geplanten Ein­stel­lung der Pro­duk­tion in Clairoix informiert haben“, erk­lärte Dr. Neu­mann. „Gle­ichzeit­ig war es notwendig, nochmals zu beto­nen, dass allein wirtschaftliche Gründe in Zusam­men­hang mit der aktuellen Wirtschaft­skrise zu diesem Pro­jekt geführt haben. Diese Krise hat zu einem drastis­chen Nach­fragerück­gang geführt, der für Con­ti­nen­tal gegenüber unseren Schätzun­gen vom Mai 2008 eine Überka­paz­ität von voraus­sichtlich mehr als 15 Mil­lio­nen Pkw-Reifen in Europa in 2009 bedeuten wird. Schließlich haben wir der Min­is­terin dargelegt, dass wir unseren Verpflich­tun­gen hin­sichtlich der in 2007 geschlosse­nen Vere­in­barung zur Wochen-arbeit­szeit von 40 Stun­den nachgekom­men sind und die geäußerten Vor­würfe abso­lut ungerecht­fer­tigt sind: Diese Vere­in­barung hat näm­lich nie eine Garantieklausel enthal­ten, wed­er im Hin­blick auf die Arbeit­splätze in Clairoix, noch im Hin­blick auf den Stan­dort.“

Im Anschluss daran hat sich Niko­lai Set­zer zu der Demon­stra­tion der Beschäftigten aus Clairoix geäußert, die nach Paris gefahren waren, um ihrer Betrof­fen­heit Aus­druck zu ver­lei­hen und mit dem Sozial­ber­ater des franzö­sis­chen Staat­spräsi­den­ten Nico­las Sarkozys, Ray­mond Sou­bie, zusam­men zu tre­f­fen. „Wir ver­ste­hen diese Betrof­fen­heit, aber uns kommt es jet­zt darauf an, einen offe­nen und kon­struk­tiv­en Dia­log mit den Arbeit­nehmervertretern zu führen, ins­beson­dere auf der näch­sten Sitzung des Gesamt­be­trieb­srats am 31. März. Mit dieser Sitzung wer­den das Kon­sul­ta­tions-ver­fahren zu dem Pro­jekt zur geplanten Pro­duk­tion­se­in­stel­lung in Clairoix eröffnet sowie die Gründe und mögliche soziale Begleit­maß­nah­men im Detail erläutert.“

Sollte nach der Stel­lung­nahme der Mitar­beit­er­vertre­tun­gen die Ein­stel­lung der Pro­duk­tion am Stan­dort Clairoix beschlossen wer­den, hält Con­ti­nen­tal ein auch von den Arbeit­nehmervertretern gegenüber Her­rn Sou­bie gefordertes staatlich­es Engage­ment für die Wieder­bele­bung der Region Com­piègne für unbe­d­ingt erforder­lich. „Im Inter­esse der Mitar­beit­er und der Region Com­piègne hof­fen wir, dass dieses Tre­f­fen mit Frau Lagarde der Beginn eines kon­struk­tiv­en Dialogs zwis­chen Con­ti­nen­tal und den franzö­sis­chen Behör­den bezüglich der näch­sten Schritte in dem Pro­jekt zum Stan­dort Clairoix sein wird. Wir begrüßen auch, dass der franzö­sis­che Staat­spräsi­dent Nico­las Sarkozy die Ernen­nung von Kom­mis­saren für Rein­dus­tri­al­isierung angekündigt hat“, ergänzte Niko­lai Set­zer. „Insofern wer­den wir in Her­rn Trink, der ger­ade für das Departe­ment Oise ernan­nt wurde, einen geeigneten Ansprech­part­ner haben.“