Der Hannoveraner Automobilzulieferer Continental hat im Jahr 2009 trotz eingefahrener Verluste seine Schulden um rund 1,6 Milliarden Euro auf knapp 8,9 Milliarden abgebaut; nach der Kapitalerhöhung im Januar von etwa einer Milliarde Euro sinkt die Nettoverschuldung auf rund 7,8 Milliarden Euro.
Die Verbindlichkeiten stammen vor allem aus der Übernahme der Siemens-Tochter VDO. Der Free Cashflow ist im Vorjahresvergleich auf rund 1,64 Milliarden Euro mehr als verdoppelt worden. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) von 1,166 Milliarden Euro ist gegenüber 2008 um rund 580 Millionen Euro um 33 Prozent eingebrochen. Der Umsatz des Unternehmens ging um 17 Prozent auf rund 20 Milliarden Euro zurück.
Conti begründet die Verluste mit der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. „Das zurückliegende Jahr hat uns einiges abverlangt“, sagte Conti-Chef Dr. Elmar Degenhart heute auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt. Er wies auf das zunehmend positive Wirkung zeigende Restrukturierungsprogramm hin, mit dem die operative Basis des Unternehmens verbessert worden sei. Über Goodwill-Abschreibungen in der Automotive Group (876 Mio €) bereinigte Risiken und die dank des Refinanzierungspakets verbesserte Kapitalstruktur wollen die Hannoveraner die Grundlagen gelegt haben, um von der erwarteten Markterholung in den kommenden Jahren überproportional profitieren zu können.
Für das Jahr 2010 rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum von mindestens fünf Prozent und einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Grund für den Optimismus der Niedersachsen ist der erwartete rund 7-prozentige Anstieg der weltweiten Produktionsvolumina für Pkws und leichte Nutzfahrzeuge im Vergleich zu 2009. Die Pkw-Ersatzreifenmärkten könnten in den Regionen Europa und Nordamerika um zwei bis vier Prozent zulegen. Eine Prognose für den Lkw-Ersatzreifenmarkt wollte Conti nicht abgeben. Das Geschäft ist weiterhin schwierig, aber auch hier sieht Conti Hinweise auf eine Erholung von einem sehr niedrigen Niveau aus.