In der Debatte um hohe Managergehälter hat der Vorstandsvorsitzende der Continental AG, Manfred Wennemer, seine Managerkollegen zum Maßhalten aufgerufen.

“Es liegt in der gemeinsamen Verantwortung zu sagen: Es genügt, da erreichen wir eine Grenze”, sagte Wennemer der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”.
wennemer_uv Er habe Verständnis für die Kritik an überzogenen Vergütungen. “Bei manchen Summen bekomme auch ich Zweifel.” Gesetzliche Obergrenzen lehnte Wennemer aber ab. “Der Markt muss sich da selbst regulieren. Die Managervergütung ist Sache der jeweiligen Anteilseigner, des Aufsichtsrates und auch der Vorstände selbst.” Sein eigenes Gehalt von zuletzt vier Mio. Euro hält der Conti- Chef laut Zeitung “angesichts der guten Position” des Konzerns für angemessen. Seine Vergütung sei “extrem” an die Leistung gekoppelt.
Bundespräsident Horst Köhler hatte vergangene Woche mit einem Interview die Debatte um Spitzengehälter neu entfacht. Er forderte von den Managern mehr Verantwortungsbewusstsein. Er sei besorgt über die auseinanderklaffende Einkommensentwicklung in Deutschland und eine wachsende “Entfremdung zwischen Unternehmen und Gesellschaft”. Die Manager dürften “in ihren Einkommensvorstellungen nicht die Bodenhaftung verlieren”, sagte Köhler. Nötig sei eine “Kultur der Mäßigung und des Vorbilds in den Führungsebenen unserer Unternehmen”. Der Deutsche Gewerkschaftsbund rief die Wirtschaft auf, freiwillig Obergrenzen für die Bezüge der Vorstandsmitglieder zu vereinbaren, die in angemessener Relation etwa zum jeweiligen Facharbeiterlohn stünden.