Wie Jedes Jahr zum 1.April, war auch diese Meldung der
Continental AG ein Aprilscherz.

Continental hat heute ein neues wirtschaftliches Standbein in Hannover gegründet: Die „Hanover Strand Shell Company” wird künftig rund 120.000 Reifen jährlich umweltfreundlich recyclen und zu Strandkörben umarbeiten. Dazu werden die Reifen in einem bisher geheim gehaltenen Verfahren eingeschmolzen, die Festigkeitsträger wie Metalle und Kunststoffe entfernt und aus der schwarzen, weichen Masse ein Strang geformt, der sich wie bei einem Standkorb verweben lässt.

Dazu wurden auf dem Fabrikgelände in Hannover-Vahrenwald nun neue Arbeitsplätze für Strandkorb-Weber eingerichtet. Die schwarzen Strandkörbe sollen an Nord- und Ostsee eingesetzt und zur zusätzlichen Lüftung mit einem solar betriebenen Ventilator versehen werden können. Ein weiterer Vorteil der neuen Strandkörbe ist ihre Schwimmfähigkeit: Bei Flut zu nahe ans Wasser gerückte Körbe sind bisher oft abgetrieben, die Conti-Tochter Strand Shell Company empfiehlt, die Strandkörbe mit einem kleinen Anker und einer Ankerleine auszurüsten, da die Körbe absolut schwimmfähig seien.

Die Weiterverarbeitung gebrauchter Reifen ist ein Traum der Gummibranche. Jahr für Jahr müssen gebrauchte Reifen entsorgt werden. Bislang konnten sie zu Granulat für Fußmatten, Spielplätze und Fußballfelder weiter verarbeitet werden. Das Einschmelzen – ein im Grunde simples Verfahren – revolutioniert den Zweitnutzen der Pneus.

Reifen einzuschmelzen war bisher nicht möglich. Nun hat der deutsche Marktführer mit seinem neuen Schmelzverfahren „ContiMeltingProcess” ein Verfahren entwickelt, bei dem alle Arten von Pkw-Reifen in eine leicht formbare Masse verwandelt werden können. Diese Masse härtet nach einiger Zeit stark aus, so dass die nun von der Hanover Strand Shell Company gefertigten Körbe nach kurzer Zeit die nötige Festigkeit erhalten. Bei der Verarbeitung, die ähnlich wie das Stricken eines riesigen Pullovers funktioniert, muss das Gewebe noch über einen Metallrahmen gezogen werden, der später entfernt werden kann.

Die Continental-Tochter rechnet damit, Anfangs bis zu 12.000 Körbe jährlich vermarkten zu können. Davon wir ein Teil als preiswertes Modell für Vermieter angepriesen, das teurere Export-Modell und die Luxus-Version sollen dann mit Ventilator und Anker vertrieben werden. Über einen Einbau-Motor denken die Ingenieure noch nach. Schließlich könnte man damit problemlos auf ruhigeren Gewässern wie dem Mittellandkanal fahren.