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ZF, Continental und ads-tec entwickeln Komponenten und Herstellungsverfahren für Lithium-Ionen-Batterien

fuel Die Auto­mo­bilzulief­er­er ZF Friedrichshafen, Con­ti­nen­tal und adstec starten ein Gemein­schaft­spro­jekt zur Entwick­lung von Pro­duk­tion­stech­niken zur opti­mierten Vor- und End­mon­tage von Bau­grup­pen für Lithi­um-Ionen-Energiespe­ich­er für den Ein­satz in Hybrid-Nutz­fahrzeu­gen.

Gefördert wird das Ver­bund­pro­jekt FUEL (Future goes Elec­tric), im Rah­men des Kon­junk­tur­pakets II und der Elek­tro­mo­bil­ität­sof­fen­sive der Bun­desregierung, vom Bun­desmin­is­teri­um für Bil­dung und Forschung (BMBF). “Ziel von FUEL ist es, inno­v­a­tive Fer­ti­gung­stech­nolo­gien zu entwick­elt und diese auf das neue Pro­dukt Li-Ionen-Energiespe­ich­er für Lastkraft­wa­gen und Busse anzuwen­den”, sagt Ste­fan Lorenz, Leit­er Ener­gy Man­age­ment Hybrid & Elec­tric Vehi­cles, Con­ti­nen­tal Divi­sion Pow­er­train. “Damit soll auch der Anspruch der deutschen Auto­mo­bilin­dus­trie unter­strichen wer­den, sich im wet­tbe­werb­sin­ten­siv­en Zukun­fts­markt des Hybrid- und Elek­troantriebs langfristig einen weltweit­en Spitzen­platz zu sich­ern.”

Elek­trisches Fahren auch für Lastkraft­wa­gen und Busse

Während die von Con­ti­nen­tal vor­angetriebene Lithi­um-Ionen-Tech­nik bere­its in ersten Per­so­n­en­wa­gen im Serienein­satz ist, stellt der Nutz­fahrzeug­bere­ich — vor allem im Bere­ich der Lastkraft­wa­gen — beson­dere Her­aus­forderun­gen an Leis­tung, Lebens­dauer und Umweltan­forderun­gen. Im Detail sind dies die geforderte Bat­terieleis­tung, Span­nungslage, die Anzahl an Ladezyklen und die um das mehrfache höhere Vibra­tions­be­las­tung.

Um die notwendi­ge Entwick­lung von Hybridsys­te­men für Nutz­fahrzeuge voranzutreiben, haben sich ZF Friedrichshafen, Con­ti­nen­tal und adstec im Rah­men des Ver­bund­pro­jek­tes FUEL zusam­mengeschlossen. Es sollen pro­duk­tion­stech­nis­che Grund­la­gen geschaf­fen wer­den, um die Her­stel­lung von Energiespe­ich­ern zur Hybri­disierung des Nutz­fahrzeug­bere­ich­es in Deutsch­land zu ermöglichen.

ZF als Sys­tem­liefer­ant für Hybridsys­teme ver­ant­wortet dabei die Inte­gra­tion des Energiespe­ich­ers in das Gesamt­sys­tem. Dieses beste­ht aus dem Par­al­lell­hy­brid-Getriebe, Wech­sel­richter, Hybrid­s­teuerg­erät inklu­sive Hybrid­strate­gie sowie dem Lithi­um-Ionen-Energiespe­ich­er mit Spe­icherelek­tron­ik von Con­ti­nen­tal. ZF entwick­elt und führt auch die Tests durch, um sicherzustellen, dass Lithi­um-Ionen-Bat­teri­etech­nik und andere Hybrid­kom­po­nen­ten den stren­gen Anforderun­gen im Nutz­fahrzeug­bere­ich gerecht wer­den.

Con­ti­nen­tal übern­immt den größten Teil der in drei Paketen definierten Arbeitss­chw­er­punk­te: die Entwick­lung der Bat­teriekom­po­nen­ten mit einem her­stel­lung­sop­ti­mierten Pro­duk­t­de­sign sowie die notwendi­gen Fertigungs‑, Mon­tage- und Prüfver­fahren.

adstec als drit­ter Pro­jek­t­beteiligter ist ver­ant­wortlich für Entwick­lung und Erprobung automa­tisiert­er Pro­duk­tions- und Prüftech­nolo­gien. “Mit FUEL erar­beit­en sich alle Pro­jek­t­part­ner die Basis für neues Knowhow an Pro­duk­tion­stech­nik zur Her­stel­lung von Energiespe­ich­er­sys­te­men für Hybrid-Nutz­fahrzeuge”, erk­lärt Thomas Spei­del, Geschäfts­führer adstec. “Bei der gesamten Pro­jek­t­durch­führung ist ein hohes Maß an Simul­ta­ne­ous Engi­neer­ing gefordert, also eine gle­ichzeit­ige Neuen­twick­lung von Mon­tage- und Füge­prozess-Abläufen. Sollte die Vali­dierung Prob­leme aufzeigen, ist nicht auszuschließen, dass dies auch eine Anpas­sung des Ver­fahrens oder eine Designän­derung der betrof­fe­nen Bauteile nach sich zieht.”

Pro­jekt FUEL bis Mitte 2011

Nach Abschluss des Förder­pro­jek­tes im Som­mer 2011 wird die tech­nis­che Weit­er­en­twick­lung der erre­icht­en Arbeit­sergeb­nisse bis hin zu ein­er Indus­tri­al­isierung für ver­schieden­ste Kun­den­pro­jek­te, mit dem Ziel ein­er Serien­fer­ti­gung von Energiespe­ich­ern für Nutz­fahrzeuge am Stan­dort Deutsch­land, vor­angetrieben. “In allen Märk­ten sind die deutschen Auto­mo­bilzulief­er­er und Maschi­nen­bauer nach wie vor wichtige Part­ner der glob­alen Auto­mo­bilin­dus­trie. Somit stellt FUEL für die beteiligten Fir­men ein Sprung­brett zu entsprechen­dem Mark­t­po­ten­tial für nach­haltiges Wach­s­tum an deutschen Stan­dorten dar”, sagt Bert Hell­wig, Leit­er Basisen­twick­lung Hybrid für Nutz­fahrzeuge der ZF Friedrichshafen AG.

Geplant ist ein Energiespe­ich­er­sys­tem, das flex­i­bel in ver­schiedene Fahrzeugkonzepte inte­gri­ert wer­den kann. Ein Energiespe­ich­er­spe­ich­er­sys­tem liefert dabei eine Leis­tung von 60 Kilo­watt und liegt damit über den derzeit im Pkw-Bere­ich ver­wen­de­ten Li-Ionen Energiespe­ich­er. In leicht­en Lkw, die im Verteil­erverkehr in den Bal­lungs­ge­bi­eten einge­set­zt wer­den, soll ein Energiespe­ich­er­sys­tem für den Hybri­dantrieb inte­gri­ert wer­den, das darauf aus­gelegt ist, den Ver­bren­nungsmo­tor vor allem beim Anfahren und im niedri­gen Drehzahlbere­ich zu unter­stützen. Für die Anwen­dung in Stadt­bussen wer­den zwei Energiespe­ich­er in einem Sys­tem mit ins­ge­samt 120 Kilo­watt ver­wen­det, da diese auch im rein elek­trischen Fahrbe­trieb anfahren sollen.

ZF ist ein weltweit führen­der Auto­mo­bilzuliefer­konz­ern in der Antriebs- und Fahrw­erk­tech­nik mit 59.900 Mitar­beit­ern an 125 Stan­dorten in 26 Län­dern. Der Konz­ern erwirtschaftete im Jahr 2009 einen voraus­sichtlichen Umsatz von 9,3 Mil­liar­den Euro. Auf der Wel­tran­gliste der Auto­mo­bilzulief­er­er ist ZF unter den zehn größten Unternehmen.

adstec ist im Geschäfts­bere­ich “Automa­tion” Lösungsar­chitekt und Anbi­eter kom­plex­er Automa­tisierungssys­teme, Maschi­nen und Anla­gen. In den Geschäfts­bere­ichen “Dat­en- und Sys­temtech­nik” ver­fügt adstec als etabliert­er Her­steller indus­trieller Elek­tron­ik-Sys­teme über eine sehr hohe Entwick­lungstiefe, ins­beson­dere in den Bere­ichen Kon­struk­tion, Elek­tron­ik- und Soft­wa­reen­twick­lung. Seit ca. acht Jahren entwick­elt und liefert adstec eigene intel­li­gente Lithi­um-Ionen Bat­ter­iesys­teme, von denen mit­tler­weile mehr als 60.000 weltweit im Ein­satz sind. Das tiefge­hende Knowhow mit guten Ref­eren­zen im Bat­terie- und Elek­tron­ikbere­ich ist belast­bare Grund­lage, um im Anla­gen- und Automa­tisierung­sum­feld opti­mierte Pro­duk­tion­ssys­teme für mod­erne Hochleis­tungs­bat­te­rien zu entwick­eln und zu liefern. Aktuell sind ca. 200 Mitar­beit­er an drei Stan­dorten in Deutsch­land beschäftigt.