Der Continental-Konzern hat in den ersten drei Monaten 2011 das erfolgreichste Quartal seit dem Erwerb der Siemens VDO Ende 2007 verbucht und neue Höchstmarken bei Umsatz, operativem Ergebnis und Gewinn gesetzt. "Wir haben mit dem sehr guten Start ins neue Jahr den Grundstein dafür gelegt, unsere Jahresziele aus heutiger Sicht sicher zu erreichen", sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart am Donnerstag in Hannover.
"Wir gehen außerdem davon aus, dass wir unsere bisher in Höhe von 1,5 Milliarden Euro geplanten Investitionen noch aufstocken werden, um unser dynamisches und profitables Wachstum weiter steigern zu können. Trotzdem wollen wir unverändert zusätzliche Liquidität von mindestens 500 Millionen Euro generieren und unsere Nettoverschuldung bis zum Jahresende unter 7 Milliarden Euro drücken."
Der internationale Automobilzulieferer steigerte seinen Umsatz in den ersten drei Monaten 2011 gegenüber dem Vorjahresquartal um 23 Prozent auf mehr als 7,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) legte gleichzeitig um 28 Prozent auf rund 634 Millionen Euro zu, die Marge beträgt 8,6 Prozent nach 8,2 Prozent vor einem Jahr. Das insbesondere um die akquisitionsbedingten Abschreibungen und Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) des Konzerns beträgt rund 734 Millionen Euro nach 607 Millionen Euro vor einem Jahr, die Marge beträgt auf höherem Umsatzniveau nahezu unverändert 10 Prozent.
Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis stieg im ersten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 62 Prozent auf 368 Millionen Euro. Dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 1,84 Euro nach 1,14 Euro vor einem Jahr. "Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass wir einen einmaligen Steuerertrag für Vorjahre in Höhe von 68,2 Millionen Euro verbuchen konnten.
Dadurch wurde auch die Steuerquote maßgeblich beeinflusst, die im ersten Quartal bei 17,2 Prozent und damit deutlich unter der Quote von rund 35 Prozent liegt, von der wir für das Gesamtjahr ausgehen", erläuterte Continental-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer.
Schäfer wies weiter darauf hin, dass das Unternehmen zum 31. März 2011 über ein Liquiditätspolster in Höhe von insgesamt knapp 3,9 Milliarden Euro verfügte, davon knapp 1,5 Milliarden Euro an flüssigen Mitteln sowie ungenutzte Kreditlinien im Volumen von rund 2,4 Milliarden Euro. Dieses ermöglichte Continental, das Kreditvolumen der VDO-Fazilität um 500 Millionen Euro auf nunmehr 6 Milliarden Euro im Rahmen der Anfang April wirksam gewordenen Änderung der VDO-Fazilität zu reduzieren. Die Netto-Finanzschulden stiegen gegenüber dem Jahresende 2010 saisonal bedingt leicht auf 7,6 Milliarden Euro an. Das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Eigenkapital lag Ende März gegenüber dem Jahresende 2010 aber nahezu unverändert bei 117 Prozent. "Wir gehen nach wie vor davon aus, dass das Verhältnis Ende des Jahres unter 100 Prozent fallen könnte. Ziel ist es, mittelfristig 70 Prozent zu erreichen", sagte Schäfer.
Degenhart machte darauf aufmerksam, dass das Unternehmen erneut kräftig Arbeitsplätze aufgebaut hat: "Nachdem wir bereits 2010 weltweit rund 14.000 Arbeitsplätze geschaffen haben, kamen im ersten Quartal dieses Jahres nochmals 6.500 hinzu, davon gut 1.600 in Deutschland und knapp 1.000 in China. Dort wächst die Zahl unserer Beschäftigten wie geplant überproportional. Insgesamt werden wir weltweit in diesem Jahr noch mehrere tausend zusätzliche Arbeitsplätze schaffen."
Degenhart machte außerdem deutlich, dass sowohl die Automotive Group als auch die Rubber Group zum kräftigen Wachstum des Konzerns beigetragen haben. Die Automotive Group erzielte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 20 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro. Das berichtete EBIT betrug 257 Millionen Euro nach 182 Millionen Euro vor einem Jahr. Die Rubber Group verbuchte bei einem Umsatz von rund 2,8 Milliarden Euro ein Plus von 27 Prozent. Das berichtete EBIT stieg von rund 313 Millionen Euro vor einem Jahr auf knapp 393 Millionen Euro im ersten Quartal 2011.