• Opportunistische Offerte spiegelt den wahren Wert des Unternehmens nicht annähernd wider
  • Die industrielle Logik dieses Vorstoßes überzeugt nicht
  • Schaeffler hat sich auf rechtswidrige Weise angeschlichen, um die Kontrolle über Continental zu erlangen
  • Continental hat als eigenständiges Unternehmen in derzeitiger Aufstellung eine hervorragende Zukunftsperspektive

Die Continental AG wurde am Dienstag von der Schaeffler Gruppe über deren Entscheidung unterrichtet, ein Übernahmeangebot zu einem Angebotspreis von 69,37 Euro je Aktie in bar abzugeben. Der Vorstand der Continental AG lehnt das Angebot ab. Es ist in hohem Maße opportunistisch, es spiegelt den wahren Wert der Continental nicht annähernd wider, es schafft kein Vertrauen, und es entbehrt einer überzeugenden industriellen Logik.

Die Schaeffler Gruppe verhehlt selbst nicht, dass es das schwache Börsenumfeld nutzt, um günstig die Kontrolle über einen exzellent positionierten Technologiekonzern zu übernehmen und die Zahlung einer angemessenen Prämie an die Aktionäre zu vermeiden. Nach unserer Auffassung hat sich die Schaeffler Gruppe mit Hilfe von Banken und Derivate-Positionen auf rechtswidrige Weise Zugriff auf 36 Prozent des Continental-Kapitals verschafft. Dies würde bei der Hauptversammlung eine bequeme Kontrollmehrheit, möglicherweise sogar eine qualifizierte Stimmenmehrheit darstellen.

Die öffentlich getätigten Aussagen, dass die Schaeffler Gruppe angeblich nur eine Minderheitsbeteiligung anstrebt und die gesunde Struktur von Continental nicht antasten will, sind nach den geführten Gesprächen unglaubwürdig. Der Vorstand von Continental betrachtet die Vorgehensweise der Schaeffler Gruppe als nicht im Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre.

Continental ist sehr daran interessiert, langfristig orientierte Investoren zu gewinnen und ist deshalb der Schaeffler Gruppe konstruktiv und ergebnisoffen entgegen getreten.

Deshalb hat der Continental-Vorstand auch die Bereitschaft erklärt, eine bis zu 20-prozentige Finanzbeteiligung zu unterstützen. Die Schaeffler Gruppe beharrte jedoch auf einer über 30 Prozent hinausgehenden Kontrollbeteiligung.

Die industrielle Logik dieser Kombination ist auch bei gutem Willen praktisch nicht erkennbar: Continental würde Schaeffler nützen, Schaeffler aber nicht Continental. Continental hat als eigenständiges Unternehmen eine hervorragende Zukunft.

Der Vorstand wird auch in diesem Verfahren alles dafür tun, um die Interessen aller Aktionäre und der anderen Stakeholder zu vertreten.

Vorstand und Aufsichtsrat der Continental Aktiengesellschaft werden nach der notwendigen weiteren Konkretisierung der Bieterabsichten und Veröffentlichung einer Angebotsunterlage sorgfältig die Interessen der Gesellschaft, ihres Unternehmens, ihrer Aktionäre und Arbeitnehmer sowie Geschäftspartner abwägen und im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Stellungnahme nach § 27 WpÜG zu dem Übernahmeangebot Stellung nehmen.

Maria Schaeffler (66) ihr Vermögen wird auf 5,4 Milliarden Euro geschätzt, hat es auf die Continental abgesehen.