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Continental mit schwarzen Zahlen im ersten Halbjahr

Die Con­ti­nen­tal AG, Han­nover, zeigt in der anhal­tenden Krise der Auto­mo­bil­branche unverän­dert oper­a­tive Stärke. Der inter­na­tionale Auto­mo­bilzulief­er­er hat im zweit­en Quar­tal 2009 nach vor­läu­fi­gen Zahlen trotz erneuter mark­tbe­d­ingter Umsatzrück­gänge im Ver­gle­ich zum Vor­jahreszeitraum beim bere­inigten* oper­a­tiv­en Ergeb­nis (EBIT) mit
283,0 Mio Euro klar schwarze Zahlen geschrieben.

Im ersten Quar­tal 2009 hat­te das bere­inigte* EBIT mit ‑34,3 Mio Euro im neg­a­tiv­en Bere­ich gele­gen. Auch das berichtete EBIT erre­ichte im zweit­en Quar­tal mit 38,8 Mio Euro den Break-even. Con­ti­nen­tal hielt außer­dem die mit den Kred­it geben­den Banken für das Ende des zweit­en Quar­tals vere­in­barten Finanzkenn­zahlen (Covenants) sich­er ein.

“Con­ti­nen­tal hat in einem äußerst schwieri­gen Mark­tum­feld und trotz der derzeit­i­gen Läh­mung durch die unklare Zukun­ft seine oper­a­tiv­en Ziele erre­icht. Das bis­lang umfassend­ste Kostensenkungspaket in der Unternehmensgeschichte, die Maß­nah­men zur Forderungssicherung bei GM und Chrysler sowie die eben­so ener­gis­che wie kon­se­quent betriebene Anpas­sung des Unternehmens an das weit­er­hin sehr schwierige Mark­tum­feld in unseren Geschäfts­feldern zeigen zunehmend Wirkung”, sagte der Con­ti­nen­tal-Vor­standsvor­sitzende Dr. Karl-Thomas Neu­mann am Mon­tag in Han­nover bei der Vor­lage einiger vor­läu­figer Zahlen zum ersten Hal­b­jahr. Er wies außer­dem darauf hin, dass Con­ti­nen­tal die Anzahl der Beschäftigten seit Beginn der Krise im Sep­tem­ber 2008 weltweit um rund 16.000 ver­ringern musste.

“Es gibt trotz ein­er leicht­en Aufwärts­be­we­gung am Markt vor­erst keinen Grund zur Ent­war­nung: Das Umfeld wird für die Con­ti­nen­tal wie für die gesamte Zulieferindus­trie auch im zweit­en Hal­b­jahr und darüber hin­aus eine große Her­aus­forderung bleiben. Es wäre daher kurzsichtig, sich in Anbe­tra­cht unseres engen Finanzrah­mens alleine auf unsere oper­a­tive Stärke zu ver­lassen, zumal die verbesserten oper­a­tiv­en Mar­gen auf Basis deut­lich niedriger Umsätze gener­iert wer­den.”

Im ersten Hal­b­jahr 2009 ver­ringerte sich der Konz­er­num­satz auf Grund der Mark­tein­brüche, die unter anderem durch den uner­warteten vollen Pro­duk­tion­sstopp von Chrysler im Mai und Juni verur­sacht waren, im Ver­gle­ich zum Vor­jahreszeitraum nach vor­läu­fi­gen Zahlen auf 9.063,2 Mio Euro (Vj. 13.254,0 Mio Euro). Der Umsatz im zweit­en Quar­tal 2009 betrug 4.761,2 Mio Euro (Vj. 6.614,6 Mio Euro) und über­traf damit den Umsatz des ersten Quar­tals 2009 um rund 460 Mio Euro. Das oper­a­tive Konz­ern­ergeb­nis (EBIT) ver­ringerte sich zwar im ersten Hal­b­jahr 2009 auf ‑126,2 Mio Euro (Vj. 912,4 Mio Euro). Das EBIT lag im zweit­en Quar­tal aber mit einem Plus von 38,8 Mio Euro trotz des anhal­tenden Umsatzrück­gangs um mehr als 200 Mio Euro über dem EBIT des ersten Quar­tals.

Das bere­inigte* EBIT erre­ichte auch in der Auto­mo­tive Group im zweit­en Quar­tal den Break-even. “Beson­ders her­vorzuheben sind die spür­baren Kostensenkun­gen der Divi­sio­nen Pow­er­train und Inte­ri­or, die bei­de im Ver­gle­ich zum ersten Quar­tal die Ver­luste deut­lich ver­ringern kon­nten”, betonte Dr. Neu­mann. Hinzu kommt das weit­er­hin überzeu­gende oper­a­tive Ergeb­nis der Rub­ber Group, so dass das bere­inigte* oper­a­tive Konz­ern­ergeb­nis in den ersten sechs Monat­en 2009 mit 248,7 Mio Euro (Vj. 1.183,7 Mio Euro) deut­lich über dem Break-even lag. Im zweit­en Quar­tal 2009 betrug es 283,0 Mio Euro nach ‑34,3 Mio Euro im ersten Quar­tal 2009. Die Liq­uid­ität­spo­si­tion beste­hend aus Bar­mit­teln und ungenutzten zuge­sagten Kred­itlin­ien befind­et sich nach Ablauf des ersten Hal­b­jahres weit­er auf einem soli­den Niveau.

“Die Kenn­zahlen des zweit­en Quar­tals sind ein­mal mehr ein klar­er Beleg für die aus­ge­wo­gene und strate­gisch sin­nvolle Auf­stel­lung der Con­ti­nen­tal: Die ins­ge­samt weniger kon­junk­tu­ran­fäl­lige Rub­ber Group schreibt deut­lich schwarze Zahlen und sichert den Cash­flow. Gle­ichzeit­ig haben wir in der Auto­mo­tive Group wichtiges Zukun­fts­geschäft gewon­nen”, erk­lärte Dr. Neu­mann. “Wegen anste­hen­der fäl­lig wer­den­der Finanzverbindlichkeit­en im August 2009 sowie im August 2010 betra­cht­en wir es weit­er­hin als die wichtig­ste Auf­gabe, diese starke For­ma­tion mit einem angemesse­nen Finanzrah­men mit­tel- und langfristig abzu­sich­ern”, sagte Dr. Neu­mann.

Dr. Neu­mann und seine Vor­stand­skol­le­gen bedank­ten sich in einem Brief an die Mitar­beit­er des Unternehmens für ihren engagierten Ein­satz unter schwierig­sten Bedin­gun­gen und ins­beson­dere für das Ver­ständ­nis der betrof­fe­nen Beschäftigten, die Ent­geltzahlun­gen für Juni in eini­gen Län­dern um wenige Tage zu ver­schieben. “Diese Vor­sichts­maß­nahme haben wir zu einem Zeit­punkt ergrif­f­en, an dem wir noch nicht hun­dert­prozentig sich­er sein kon­nten, dass wir die Covenants auch ohne diesen Schritt ein­hal­ten wer­den. Tat­säch­lich wäre uns dies auch ohne die Ver­schiebung der Ent­geltzahlun­gen gelun­gen. Umso mehr danken wir Ihnen für Ihr Ver­ständ­nis für dieses ungewöhn­liche Vorge­hen”, heißt es in dem Brief.

Der Hal­b­jahres­fi­nanzbericht des Con­ti­nen­tal-Konz­erns wird am 30. Juli veröf­fentlicht. Zudem bekräftigte Dr. Neu­mann, dass der Con­ti­nen­tal-Vor­stand am 30. Juli dem Auf­sicht­srat ver­schiedene Zukun­ftsszenar­ien präsen­tieren wird: “Wir gehen auch weit­er­hin davon aus, dass in der kom­menden Auf­sicht­sratssitzung ein­deutige Weichen­stel­lun­gen für die Zukun­ft der Con­ti­nen­tal getrof­fen wer­den.”