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Continental produziert das erste Gaspedal, das mit dem Autofahrer kommuniziert

Mit einem Gaspedal, das erst­mals von einem japanis­chen Auto­mo­bil­her­steller ver­baut wird, bringt die Divi­sion Chas­sis & Safe­ty des inter­na­tionalen Auto­mo­bilzulief­er­ers Con­ti­nen­tal eine weltweit ein­ma­lige Sicher­heit­stech­nolo­gie auf den Markt. Das Accel­er­a­tor Force Feed­back Ped­al (AFFP) warnt in Gefahren­si­t­u­a­tio­nen, indem es vib­ri­ert und einen Gegen­druck im Gaspedal auf­baut.

Dies ver­an­lasst den Fahrer dazu, vom Gas zu gehen und brems­bere­it zu sein. Mit dieser Tech­nik erweit­ert Con­ti­nen­tal sein Sicher­heitssys­tem Con­ti­Guard® und leis­tet einen weit­eren Beitrag dazu, die hohe Zahl ver­let­zter Men­schen vor allem bei Auf­fahrun­fällen in den näch­sten Jahren zu reduzieren. Weit­er­hin ist das intel­li­gente Gaspedal in der Lage, dem Fahrer dabei zu helfen, gle­ich­mäßiger und damit ökonomis­ch­er zu fahren – mit dem Ziel, Kraft­stoff und CO2 zu reduzieren.

Unmit­tel­bare Unter­stützung für den Fahrer
Wichtig­ste Frage bei allen Inter­ak­tio­nen zwis­chen Fahrer und Auto ist: Wie wird der Fahrer in Gefahren­si­t­u­a­tio­nen alarmiert, so dass die Infor­ma­tio­nen zuver­läs­sig bei ihm ankom­men? „Optis­che oder akustis­che Sig­nale bergen prinzip­iell die Gefahr, dass der Fahrer ger­ade abge­lenkt ist, weil er zum Beispiel tele­foniert oder mit dem Beifahrer redet, und deshalb den Warn­hin­weis nicht wahrn­immt“, sagt Bernd Geb­hart, Seg­mentleit­er Chas­sis Elec­tron­ics. Das AFFP set­zt auf die direk­te War­nung des Fahrers durch hap­tis­che Reize: Das fühlbare Sig­nal auf eine Gefahren­si­t­u­a­tion kommt unmit­tel­bar am Fuß an und wird deshalb auch am schnell­sten und zuver­läs­sig­sten vom Fahrer wahrgenom­men und umge­set­zt.

Solche hap­tis­chen War­nun­gen ver­wen­det Con­ti­nen­tal zum Beispiel auch in seinem Spur­wech­se­las­sis­ten­ten– ein Vib­ri­eren im Lenkrad warnt davor, zum Über­holen auszuscheren, wenn sich auf der Über­hol­spur ein Fahrzeug von hin­ten annähert. Das AFFP vib­ri­ert, wenn der Abstand­stem­po­mat (Adap­tive Cruise Con­trol, ACC) einen zu gerin­gen Sicher­heitsab­stand sen­siert. In Gefahren­si­t­u­a­tio­nen erhöht das Sys­tem den Gegen­druck des Gaspedals deut­lich.

Den­noch bleibt der Fahrer Herr des Geschehens, er kann den Gegen­druck übertreten, also das Fahrzeug beschle­u­ni­gen, falls dies in der konkreten Verkehrssi­t­u­a­tion erforder­lich ist. Durch die Ein­bindung von AFFP in zukün­ftige Fahrzeugsys­teme kön­nte das aktive Gaspedal in ein­er Vielzahl von Gefahren­mo­menten einen wertvollen Beitrag zur Fahrzeugsicher­heit leis­ten. Bei Pan­nen oder Unfällen an unüber­sichtlichen Stellen, die per Car-2-Car-Com­mu­ni­ca­tion elek­tro­n­isch ins Auto gemeldet wer­den, spricht das AFFP an – eben­so dann, wenn die Sen­sorik im Fahrzeug reg­istri­ert, dass der Fahrer offen­sichtlich mit dem Schlaf kämpft. „Diese hap­tis­che War­nung an der klas­sis­chen Men­sch-Mas­chine-Schnittstelle Gaspedal ist ein klar­er Gewinn für die Fahrsicher­heit “, betont Geb­hart.

Gaspedal mit schneller Reak­tion­szeit: Der Motor reagiert in 0,1 Sekun­den
Mech­a­nis­ches Kern­stück des Accel­er­a­tor Force Feed­back Ped­als ist ein Elek­tro­mo­tor, der unmit­tel­bar mit dem Gaspedal ver­bun­den ist, also ohne zusät­zliche Mechanik die Ped­al­stel­lung verän­dern kann. Dadurch ergibt sich eine schnelle Reak­tion­szeit, inner­halb von 0,1 Sekun­den wirkt sich das Ansprechen des Motors auf die Stel­lung des Ped­als aus. Der Antrieb ist ein­seit­ig aus­gelegt: Das heißt, der Motor dreht sich nur in Löse Rich­tung.

Das Accel­er­a­tor Force Feed­back Ped­al kann in jedem Fahrzeug ver­baut wer­den, denn es ist sowohl für hän­gende als auch für ste­hende Ped­ale geeignet. Damit bietet sich das AFFP auch für den Ein­satz in Klein­trans­portern / Nutz­fahrzeu­gen an – man­gel­nder Sicher­heitsab­stand und über­müdete Fahrer sind sowohl bei Trans­portern als auch bei schw­eren Last­wa­gen häu­fig­ste Unfal­lur­sachen.

Gle­ich­mäßiger Verkehrs­fluss senkt Ver­brauch und CO2-Emis­sio­nen
Das Accel­er­a­tor Force Feed­back Ped­al hil­ft dem Aut­o­fahrer, selb­st im dicht­en Verkehr den opti­malen Sicher­heitsab­stand zu hal­ten und dabei in einem möglichst gle­ich­mäßi­gen Tem­po zu fahren. Das Sys­tem greift dabei auf die Radar- oder Kam­erasen­soren zu, erken­nt die beste Geschwindigkeit, um im Verkehr mitzuschwim­men, und zeigt dem Fahrer durch leicht­en Ped­al­ge­gen­druck an, wenn er sich aus dem opti­malen Geschwindigkeits- oder Abstands­bere­ich bewe­gen würde. Ergeb­nis: Das Fahrzeug ist mit gle­ich­mäßiger Motor­drehzahl unter­wegs, viele Brems- und Anfahrvorgänge wer­den reduziert. Dies schont nicht nur die Ner­ven des Aut­o­fahrers und reduziert damit die Unfall­ge­fahr, son­dern senkt auch spür­bar den Kraft­stof­fver­brauch und damit die CO2-Emis­sio­nen.

Fast jed­er zweite Unfall ist ein Auf­fahrun­fall
Die Sta­tis­tiken aus 2006 für PKW-Auf­fahrun­fälle sprechen eine deut­liche Sprache:
USA: 20% ( Quelle NHTSA, Nation­al High­way Traf­fic Safe­ty Admin­is­tra­tion)
Europa (Fokus auf Deutsch­land): 44% (Quelle BAST, Bun­de­sanstalt für Straßen­we­sen)
Japan: 57% (Quelle ITARDA, Insti­tute For Traf­fic Acci­dent Research and Data Analy­sis)

Die Ursachen für solche Unfälle sind über­wiegend dem Fak­tor Men­sch zuzuschreiben. In 85 % ist men­schlich­es Ver­sagen entschei­dend gewe­sen für den Unfall, darunter als die drei wichtig­sten Aspek­te:
nicht angepasste Geschwindigkeit
man­gel­nder Sicher­heitsab­stand
sowie Unaufmerk­samkeit.

Mit dem Accel­er­a­tor Force Feed­back Ped­al bietet sich jet­zt die Chance, an diesen Punk­ten einzu­greifen, um das weltweit aus­gegebene Ziel zu erre­ichen, die Anzahl der Verkehrstoten zu hal­bieren.