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Continental-Studentenumfrage

Der wirtschaftliche Auf­schwung des Jahres 2011 lässt die Studieren­den ihre Kar­ri­erechan­cen so gut wie nie zuvor ein­schätzen: Mehr als drei Vier­tel sehen ihre beru­fliche Zukun­ft zuver­sichtlich oder sog­ar sehr zuver­sichtlich.

Dies gilt allen voran für die ange­hen­den Inge­nieurin­nen und Inge­nieure. Auch im inter­na­tionalen Ver­gle­ich schätzen mit 57 Prozent so viele der Hochschu­la­b­sol­ventin­nen und ‑absol­ven­ten ihre Wet­tbe­werb­s­fähigkeit pos­i­tiv ein wie nie zuvor. Ver­bun­den sind diese Trends offen­bar mit der Wet­tbe­werb­s­fähigkeit deutsch­er Unternehmen, die die Befragten mehrheitlich (76 Prozent) opti­mistisch sehen. 33 Prozent der Studieren­den erwarten außer­dem im kom­menden Jahr eine noch bessere wirtschaftliche Entwick­lung als in diesem Jahr. 55 Prozent antizip­ieren eine unverän­derte Entwick­lung.

Dementsprechend hoch ist die Erwartung­shal­tung an einen zukün­fti­gen Arbeit­ge­ber: Die Stu­dentin­nen und Stu­den­ten bevorzu­gen solche Unternehmen, die ihnen gute Auf­stiegs- und Fort­bil­dungsmöglichkeit­en und gle­ichzeit­ig Optio­nen für beru­fliche Auszeit­en für Fam­i­lie und Weit­er­bil­dung bieten. Das sind einige Ergeb­nisse der repräsen­ta­tiv­en 9. “Con­ti­nen­tal-Stu­den­tenum­frage” 2012 unter ange­hen­den Inge­nieurin­nen und Inge­nieuren sowie Natur- und Wirtschaftswis­senschaft­lerin­nen und ‑wis­senschaftlern, die der inter­na­tionale Auto­mo­bilzulief­er­er am Don­ner­stag in Han­nover pub­liziert hat. Das Insti­tut für ange­wandte Sozial­forschung Infas hat­te im Auf­trag des Unternehmens 1.025 Studierende nach ihren Ansicht­en zu Kar­riere, Arbeitswelt und Hochschulthe­men befragt. Ein zusät­zlich­er Schw­er­punkt lag in diesem Jahr auf dem The­ma Her­aus­forderun­gen und Chan­cen für Wirtschaft, Poli­tik und Gesellschaft.

Klare Ten­denz dabei: Vier von fünf Befragten (82 Prozent) sehen eine große gesellschaftliche Ver­ant­wor­tung bei Unternehmen, nur ein Bruchteil hält Unternehmen allein den Aktionären verpflichtet. Bei einem zukün­fti­gen Arbeit­ge­ber legt jed­er Fün­fte (19 Prozent) Wert auf soziales und ökol­o­gis­ches Engage­ment und fast jed­er Dritte (29 Prozent) auf nach­haltiges Wirtschaften. Gle­ichzeit­ig zählen im pri­vat­en Bere­ich soziales und ökol­o­gis­ches Engage­ment nur für jeden Zehn­ten (9 Prozent) zu einem zen­tralen Lebens­bere­ich.

81 Prozent der Befragten haben auch den Anspruch an Bürg­er und Poli­tik­er, auf eine gerechte Wirtschaft hinzuwirken. Für eine Mehrzahl der Befragten (70 Prozent) stellt die gerechte Verteilung der Ressourcen die größte glob­ale Her­aus­forderung der näch­sten Jahre dar. Im sel­ben Moment möchte allerd­ings fast die Hälfte (47 Prozent) die wirtschaftliche Posi­tion Deutsch­lands und Europas um jeden Preis vertei­di­gen. Etwa ein Vier­tel (23 Prozent) der Befragten wäre nicht bere­it, auf einen Teil des eige­nen Wohl­stands zu verzicht­en.

“Der Anspruch an die Unternehmen in ein­er glob­alen Welt hat sich in den ver­gan­genen Jahren gewan­delt: Früher hat wirtschaftlich­er Erfolg zur Attrak­tiv­ität eines Unternehmens beige-tra­gen, heute wer­den Unternehmen zunehmend als Teil der Gesellschaft gese­hen. Das bedeutet, dass die Beiträge der Fir­men im Feld der gesellschaftlichen und ökol­o­gis­chen Nach­haltigkeit zusät­zlich bew­ertet wer­den”, kom­men­tiert Con­ti­nen­tal-Per­son­alvor­stand Elke Strath­mann die Ergeb­nisse.

Entschei­dende Kri­te­rien attrak­tiv­er Jobange­bote sind neben inter­es­san­ten Auf­gaben (57 Prozent) und ver­traglichen Regelun­gen wie unbe­fris­tete Anstel­lung (41 Prozent) und geregelte Arbeit­szeit­en (30 Prozent) zunehmend die Vere­in­barkeit von Pri­vatleben und Beruf (91 Prozent). Part­ner­schaft und Fam­i­lie (62 Prozent) haben für Studierende einen höheren Stel­len­wert als Studi­um und Qual­i­fika­tion (55 Prozent) sowie Beruf und Kar­riere (30 Prozent). Im Kon­text der Pri­or­isierung von Part­ner­schaft und Fam­i­lie ist auch die geringe Flex­i­bil­ität im Bezug auf Arbeit­en im Aus­land zu sehen: 2012 legt nur jed­er Zwanzig­ste bei der Job­suche Wert auf einen Arbeit­sort im Aus­land. Die Schweiz (58 Prozent) und die USA (51 Prozent) haben noch die größte Attrak­tiv­ität für die Studieren­den. Allein die USA haben in dieser Um-frage min­i­mal an Attrak­tiv­ität gewon­nen: 2011: 48 Prozent, 2012: 51 Prozent. Während Rus­s­land (11 Prozent) und Osteu­ropa (14 Prozent) sel­ten im Fokus ste­hen.

Allerd­ings haben die Stu­dentin­nen und Stu­den­ten erkan­nt, dass Praxis­er­fahrung uner­lässlich ist: Nach­dem bis 2007 die Zahl der absolvierten Prak­ti­ka abge­sunken war, sind es 2012 wie-der knapp zwei Drit­tel, die angeben, ein Inland­sprak­tikum gemacht zu haben, dabei sind immer­hin 41 Prozent frei­willige Prak­ti­ka. Aus­land­sprak­ti­ka (14 Prozent) und ‑semes­ter (13 Prozent) leg­en im Zeitver­lauf wieder an Beliebtheit zu. Wie in der Wirtschaft gewin­nen inter­na­tionale Kom­pe­ten­zen auch im uni­ver­sitären Umfeld immer mehr an Bedeu­tung (2007: 28 Prozent, 2012: 34), beson­ders die Studieren­den der Wirtschaftswis­senschaften liegen hier weit vorne (50 Prozent).

Strath­mann betonte weit­er: “Auf­fäl­lig ist, dass die weib­lichen Befragten sowohl ihre Kar­ri­erechan­cen, als auch ihr erwor­benes Wis­sen und ihre per­sön­liche Wet­tbe­werb­s­fähigkeit um Arbeit­splätze im inter­na­tionalen Ver­gle­ich schlechter ein­schätzen als ihre männlichen Kom­mili­to­nen. Die Frauen kön­nen hier dur­chaus etwas für ihr Selb­st­be­wusst­sein tun, denn im Studi­um glänzen sie im All­ge­meinen durch bessere Noten und mehr Erfahrung in Form von Prak­ti­ka. Außer­dem ist offen­sichtlich, dass der Trend zu ein­er gesun­den Work-Life-Bal­ance sich zu ein­er klaren Erwartung entwick­elt hat. Bei der Gen­er­a­tion Y ste­ht eine beru­fliche Kar­riere immer noch hoch im Kurs, allerd­ings zu einem vernün­fti­gen Preis, näm­lich in Form ein­er gesun­den Work-Life-Bal­ance.”

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