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Continental wandelt mit AquaBuOY Wellen in Energie um

Fast Dreivier­tel der Erdober­fläche beste­ht aus Wass­er, das sich fast immer bewegt. Ob durch Strö­mungen, Gezeit­en oder Stürme erzeugt: In den Welt­meeren steckt end­los ver­füg­bare Energie. Deshalb kön­nten Wellen die Energiequelle der Zukun­ft wer­den. Da diese Energie ohne CO2-Emis­sio­nen entste­ht, ist sie noch dazu umwelt­fre­undlich.

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Con­tiTech, ein Tochterun­ternehmen der Con­ti­nen­tal AG, hat als Spezial­ist für Kautschuk- und Kun­st­stofftech­nolo­gie jet­zt gemein­sam mit dem kanadis­chen Part­ner Finavera Renew­ables den Wellenen­ergieumwan­dler „AquaBuOY“ entwick­elt. „Wir haben uns auf eine Tech­nolo­gie konzen­tri­ert, die mit ein­er Schlauch­pumpe und ein­er sich auf und ab bewe­gen­den Boje arbeit­et“, sagt Dr. Ali Reza Kam­biez Zandiyeh, der bei Con­tiTech Flu­id Tech­nol­o­gy im englis­chen Grims­by für das Pro­jekt ver­ant­wortlich ist. Diese Schlauch­pumpe des AquaBuOY“ bewegt sich im Ein­klang mit den Wellen auf und ab. Dabei verdichtet die Pumpe das Meer­wass­er, das eine Tur­bine antreibt und damit Strom erzeugt. Der Strom wird dann in Unter­seeleitun­gen zum Fes­t­land trans­portiert.

Größte Her­aus­forderung: Ein Wellenkraftwerk muss ein­er­seits stärk­sten Stür­men stand­hal­ten, ander­seits auch bei niedrigem Wellen­gang Energie pro­duzieren. Erste Tests des „AquaBuOY“ vor der Küste New­ports im US-Bun­desstaat Ore­gon ver­liefen erfol­gre­ich. Das Schlauch­pumpen-Sys­tem erfüllte die extremen Bedin­gun­gen, pro­duzierte hydraulis­che Energie und lieferte eine kon­tinuier­lich hohe Leis­tung.

„Unsere Entwick­lung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu ein­er ökonomis­chen Elek­triz­itäts­gewin­nung aus Meere­sen­ergie“, so Jason Bak, Chef von Finavera Renew­ables. Auch der Diplom-Physik­er Jochen Bard, Experte im Bere­ich Meere­sen­ergie am Insti­tut für Solare Energiev­er­sorgung (ISET) in Kas­sel, glaubt an die neue Energiegewin­nung aus dem Ozean: „Rund ein Drit­tel des glob­alen Strombe­darfs kön­nte mit Meere­sen­ergie erzeugt wer­den. Die Wellenen­ergie hat ein so großes Poten­zial, dass wir sie anzapfen müssen. Alle Län­der an der West­küste Europas sind exzel­lente Wellen­stan­dorte. Allein Großbri­tan­nien kön­nte 10 bis 20 Prozent sein­er Energiev­er­sorgung aus dem Meer beziehen.“

Schwim­mende Energieparks liefern den Strom aus dem Meer. „Je nach örtlich­er Sit­u­a­tion wird unser Wellenkraftwerk aus 30 bis 50 Bojen beste­hen“, schätzt Zandiyeh. Auch Bard ist sich­er: „Die Investi­tion in diese erneuer­bare Energie hat weltweit einen hohen Stel­len­wert. Wer jet­zt dabei ist, kann sich die Tech­nolo­gieführerschaft sich­ern.“