Moderne Winterreifen haben, ganz entgegen gängiger Vorurteile, einen ebenso niedrigen Rollwiderstand wie Sommerreifen. Der Grund liegt im verwendeten Material, möglichst geringem Gewicht und im Profildesign. Diese konstruktiven Maßnahmen verringern die Verformung des Reifens beim Fahren und senken so den Rollwiderstand.

Autofahrer sollten daher nicht aus falscher Sparsamkeit mit der Umbereifung warten – das Bremsvermögen von Winterreifen ist in der nun schnell kommenden kalten Jahreszeit deutlich besser als das der Sommerreifen.

Dass der Kraftstoffdurst des Motors im Winter dennoch etwas höher ist als im Sommer, liegt inzwischen ausschließlich in seiner längeren Warmlaufphase in der kalten Jahreszeit.

Die Verringerung des Rollwiderstandes ist seit langem eines der Hauptziele in der Entwicklung moderner Winterreifen. Bei Continental konnten sich die Reifeningenieure dabei an den Produkten der ContiEcoContact-Familie orientieren: Immerhin 160 Millionen Stück davon haben die Hannoveraner in den letzten 15 Jahren in Erstausrüstung und Ersatzgeschäft verkauft. Dabei konnte der Rollwiderstand sukzessive von Modell zu Modell verringert werden – bis heute um rund 20 Prozent im Vergleich mit den Reifen vor Einführung der Eco-Linie. Inzwischen ist die Entwicklung in der dritten Modellgeneration angelangt und kann auch die früher nahezu unvereinbaren Entwicklungskonflikte zwischen „niedrigem Rollwiderstand“ und „Haftung auf nasser Fahrbahn“ auf einem deutlich höheren Niveau lösen.

„Das Ergebnis unserer kontinuierlichen Entwicklungsarbeit ist, dass zwischen den Sommer- und Winterpneus im Rollwiderstand kein Unterschied mehr besteht“, weiß Dr. Burkhard Wies, Leiter der Pkw-Reifenentwicklung weltweit von Continental. „Bei einigen unserer Modelle ist der Rollwiderstandsbeiwert von rund 1,0 cr bei Winterreifen sogar etwas geringer als der ihrer ‚Kollegen’ für den Sommer.“ Für den höheren Kraftstoffdurst, den viele Pkw im Winter entwickeln, hat Dr. Wies daher eine einfache Erklärung: Die Warmlaufphase des Motors ist im Winter zwangsläufig etwas länger als im Sommer. Dadurch, so der Fachmann, ist ein etwas höherer Kraftstoffverbrauch unumgänglich. Wer die Umwelt schonen wolle, so sein Rat, sollte auf jeden Fall Winterreifen montieren – und wenn möglich, den einen oder anderen Weg trotz schlechten Wetters zu Fuß erledigen.

Moderne Winterreifen verfügen über feine Profilstrukturen, um sich auf festgefahrenem Schnee oder vereister Fahrbahn gut mit dem Untergrund verzahnen zu können. Dazu bilden sie eine Unzahl von Griffkanten aus. Dazu haben sie eine Vielzahl von feinen, verwinkelten Einschnitten – den so genannten Lamellen – auf ihren Profilblöcken. Gleichzeitig müssen die Abstände zwischen den Profilblöcken zwar noch groß genug sein, um bei Regenfahrten schnell das Wasser abzuleiten, allerdings nicht so grob, dass sie ihre Flexibilität verlieren. So gestaltete Profile, wie beispielsweise das des neuen ContiWinterContact TS 830, verformen sich beim Bodenkontakt kaum mehr als moderne Sommerreifen.