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Creditreform erwartet 2009 bis zu 35.000 Unternehmensinsolvenzen

Für das kom­mende Jahr erwartet Cred­itre­form ein Ansteigen der Unternehmensin­sol­ven­zen auf 33.000 bis 35.000 Fälle. Auch bei den Ver­braucherin­sol­ven­zen wer­den die Fal­lzahlen wieder steigen:

Auf bis zu 145.000 im Jahr 2009 schätzt die Cred­itre­form Wirtschafts­forschung. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Das Jahr 2009 wird für die gesamte Wirtschaft ein schwieriges Rezes­sion­s­jahr wer­den. Die meis­ten Unternehmen müssen ihre Geschäft­ser­wartun­gen deut­lich nach unten rev­i­dieren, die Finanzierungssi­t­u­a­tion der Unternehmen wird sich ver­schlechtern, die Forderungsaus­fälle steigen und die Kred­itver­sicher­er ziehen sich aus Teilen des Mark­tes ganz oder teil­weise zurück. Vie­len bonitätss­chwachen Unternehmen wird die gerin­gere Nach­frage, gepaart mit ein­er eingeschränk­ten Kred­itver­gabe, Schwierigkeit­en bere­it­en. Schon jet­zt gibt ein Drit­tel der von Cred­itre­form im Novem­ber befragten Unternehmen an, dass für sie der Zugang zu Finanzmit­teln seit dem Früh­jahr 2008 schwieriger gewor­den sei.

In diesem Jahr haben knapp 30.000 (29.800) Unternehmensin­sol­ven­zen die Gerichte in Deutsch­land beschäftigt – das waren 650 Fälle oder 2,2 Prozent mehr als im ver­gan­genen Jahr. Die Ver­braucherin­sol­ven­zen hinge­gen nah­men zum ersten Mal über­haupt seit Ein­führung der Insol­ven­zord­nung ab, und zwar um 6,5 Prozent auf 98.500 betrof­fene Per­so­n­en.

Insol­ven­zge­fährdete Branchen in 2009

Welche Wirtschafts­bere­iche wer­den von der Krise erfasst wer­den und wer kann der all­ge­meinen Schwäche trotzen? Wie sich schon im zu Ende gehen­den Jahr abze­ich­nete, wer­den ins­beson­dere die Autoin­dus­trie und die Zuliefer­be­triebe sowie die Auto­händler den Abschwung spüren. Auch die Trans­port- und Logis­tik­wirtschaft sowie viele unternehmen­sna­he Dien­stleis­tungs­bere­iche, Call Cen­ter und Per­son­alver­mit­tlungsagen­turen dürften unter merk­lich steigen­den Insol­ven­zen zu lei­den haben. Bess­er sehen die Aus­sicht­en für den Hochbau, den Maschi­nen- und Anla­gen­bau sowie die Elek­troin­stal­la­tions­branche aus.

Die Schä­den, die insol­vente Unternehmen der Volk­swirtschaft zufü­gen kön­nten, wer­den sich für das Jahr 2009 auf schätzungsweise 33 Mil­liar­den Euro (2008: 29 Mil­liar­den) sum­mieren. Die Zahl der von der Insol­venz ihres Arbeit­ge­bers betrof­fe­nen Arbeit­nehmer wird nach Cred­itre­form Schätzun­gen auf 510.000 Per­so­n­en steigen und damit deut­lich über dem aktuellen Niveau von 447.000 Betrof­fe­nen liegen.