Auf der Rennstrecke von Le Castellet im Süden Frankreichs knackte das Pirelli Formel 1- Testprogramm vor wenigen Tagen die 7.000 Kilometer-Marke. Im Cockpit des Toyota TF 109 saß wieder Pedro de la Rosa und drehte seine schnellen Runden.
Le Castellet, auf Grund seiner modernen Ausstattung unter Motorsport-Freunden auch als Paul Ricard Hightech-Teststrecke bekannt, bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Strecken-Konfigurationen. Sie wurde eigens dafür entwickelt, die Leistungsfähigkeit eines Rennwagens und seiner Komponenten unter allen Aspekten testen zu können.
De la Rosa, der zuletzt 2006 auf dieser Strecke fuhr, absolvierte während des zweitägigen Tests insgesamt 315 Runden: 158 am ersten sowie 157 Runden am zweiten Tag. Dabei legte er 1.118,5 Kilometer zurück.
Bei seinem dritten Einsatz als Testfahrer für Pirelli prüfte der Spanier die Rennreifen mit weicher und superweicher Mischungen. Die mussten sich bei kurzen und längeren Runs auf dem 3,551 Kilometer langen Kurs bewähren.
Am Morgen des ersten Testtages überraschte Regen das Team. Dadurch erhielt de la Rosa die Möglichkeit, noch einige ungeplante Runden auf den Regenreifen zu fahren. Als die Strecke trocken war, standen am Nachmittag einige kurze Etappen mit den weichen Reifen auf dem Programm, bevor de la Rosa am Ende des Tages mehrere längere Distanzen zurücklegte.
Tags darauf setzten Team und Testfahrer die Arbeit an der Reifenkonstruktion fort. Dabei checkten sie die neuesten Entwicklungen, die auf den bisher gesammelten Daten und Erkenntnissen aus den vorherigen Tests basieren. Während des zweiten Tages schien durchgehend die Sonne, und am Nachmittag stieg die Temperatur auf 25 Grad Celsius.
Unter diesen günstigen Bedingungen fuhr de la Rosa erstmals die superweiche Mischung von Pirelli. Wie bei dem Reifen mit weicher Mischung handelt es sich dabei um einen optionalen Reifen, der eingesetzt wird, um maximalen Grip und maximale Leistung zu erreichen. Erneut kombinierte der Spanier kurze Distanzen von sieben Runden mit längeren Etappen über 20 Runden. Wie am Tag zuvor endeten die Testfahrten gegen 17.00 Uhr, weil das Tageslicht nicht mehr reichte.
Pedro de la Rosa zeigt sich sehr zufrieden: "Das waren zwei der produktivsten Testtage, die wir bislang absolviert haben. Mich haben insbesondere die Zeiten gefreut, die wir sowohl auf den kurzen wie auch auf den langen Distanzen erreichen konnten. Sie beweisen, dass die Reifen schnell ein konstantes Höchstleistungs-Level erreichen. Die hohe Zuverlässigkeit von Auto und Reifen ermöglichten es uns, mehr als tausend Kilometer zu fahren und im Entwicklungsprogramm einen großen Schritt nach vorn zu machen. Darüber hinaus haben wir einige interessante Lösungsansätze entwickelt, die nun im Detail ausgearbeitet werden."
Pirelli beschließt in der nächsten Woche das Testprogramm mit zwei weiteren Testtagen in Le Castellet. Danach werden die Reifen für den ersten Gruppentest mit allen Formel-1- Teams nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi vorbereitet.
Paul Hembery, Motorsport Direktor bei Pirelli: "Erneut konnte uns Pedro auf Grund seines Wissens und seiner klaren Feedbacks wertvolle Informationen liefern, um die Arbeiten an der zweiten Mischung zu beenden, die wir in Abu Dhabi präsentieren werden. Bei den Tests in der kommenden Woche auf der Paul Ricard Strecke werden wir nochmals die Vorzüge dieser modernen Anlage nutzen, um unser Testprogramm mit den Regenreifen und den Intermediates abzuschließen."