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Dunlop versucht Drop-Verhalten bei der DTM zu optimieren

Am kom­menden Woch­enende (17. — 19. Juli) startet die DTM in den Nieder­lan­den. Das vierte Ren­nen des Jahres wird in Zand­voort aus­ge­tra­gen. Der 4,307 Kilo­me­ter lange Kurs ist abwech­slungsre­ich und anspruchsvoll.

“Die Ren­nen in Zand­voort gefall­en mir am besten”, sagt Mat­tias Ekström (Audi Sport Team Abt Sport­sline), der sich im ver­gan­genen Jahr hier den Sieg sicherte. “Der Kurs beste­ht aus vie­len schö­nen Kur­ven, Kup­pen und Senken. Es entste­ht ein schön­er Rhyth­mus. Anfangs herrscht fast kein Grip. Mit jed­er Runde wird die Haf­tung bess­er, was man beson­ders mit neuen Reifen spürt. Da wir nach dem neuen Regle­ment weniger trainieren, wird sich weniger Grip auf der Strecke bilden. Deshalb kön­nte der Asphalt den Reifen stärk­er zuset­zen.” Die Reifen wer­den auf dem Cir­cuit Park Zand­voort stark gefordert. Michael Bell­mann, Leit­er Motor­sport bei Dun­lop: “Der Asphalt in unmit­tel­bar­er Nähe zum Nord­seestrand ist beson­ders aggres­siv. Es wirken hohe mech­a­nis­che Kräfte, die die Lauf­fläche des Pneus ver­for­men. Die Folge ist ein hoher Ver­schleiß. Dadurch ist der Per­for­mance­un­ter­schied zwis­chen neuen Reifen und Pneus, die schon seit eini­gen Run­den im Ein­satz sind, rel­a­tiv hoch.”

Mis­sion: Min­imierung des Drop-Ver­hal­tens

Ziel der Dun­lop-Inge­nieure bei ihrer Arbeit mit den Teams von Audi und Mer­cedes-Benz ist es, das so genan­nte Drop-Ver­hal­ten der Reifen möglichst ger­ing zu hal­ten. Mit diesem Stich­wort beschreiben Reifen- Experten die (Zeit-)Differenz pro Runde, die durch die unter­schiedliche Per­for­mance von neuen zu gebraucht­en Reifen entste­ht. “Ein neuer Reifen baut mehr Tem­per­atur auf als ein gebrauchter, denn die neue Lauf­fläche baut ein höheres Niveau an adhä­siv­er Haf­tung auf und ver­formt sich stärk­er und bildet somit eine größere Kon­tak­t­fläche zur Asphal­to­ber­fläche.

Diese ist dann ein­er der maßge­blichen Fak­toren für das Grip­niveau”, erk­lärt Dun­lop-Man­ag­er Michael Bell­mann. Bei einem gebraucht­en Reifen lässt diese Wirkung mit zunehmender Lau­fleis­tung nach. Deswe­gen wer­den schnelle Run­den meis­tens mit einem neuen Reifen­satz gefahren, sobald dieser die opti­male Arbeit­stem­per­atur erre­icht hat. Als ide­al gilt eine Tem­per­aturverteilung in der Lauf­fläche von innen 100 Grad, in der Mitte 85 Grad und außen 80 Grad — gemessen an der Box. Außer­dem ist die Bal­ance auf der anspruchsvollen Berg- und Tal­bahn von Zand­voort noch wichtiger als auf anderen Kursen, denn die Bal­ance beschreibt auch, wie gut der Ver­schleiß zwis­chen Vorder- und Hin­ter­achse verteilt wird. Die DTM-Autos erre­ichen am Ende der Start-Ziel-Ger­ade, kurz vor dem Brem­spunkt, eine Spitzengeschwindigkeit von cir­ca 270 km/h. Das ist übri­gens die höch­ste Geschwindigkeit, die in der DTM-Sai­son gefahren wird. Eine gute Bremssta­bil­ität ist somit eben­falls ein wichtiger Fak­tor.