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Elektrofahrzeuge und Hybridantrieb mit beachtlichem Interesse

Elek­tro­fahrzeuge und Fahrzeuge mit Hybri­dantrieb find­en weltweit beachtlich­es Inter­esse – in Großbri­tan­nien hinge­gen bis­lang noch weniger. Inge­samt 30,2 Prozent (weltweit 36,0 Prozent) der befragten Briten wären bere­it, ein Hybrid­fahrzeug zu kaufen; 37,1 Prozent (weltweit 45,8 Prozent) wären am Kauf eines Elek­tro­fahrzeugs inter­essiert.

Dabei waren Umweltüber­legun­gen und steigende Kraft­stoff­preise gle­icher­maßen wichtig. Dies sind die Ergeb­nisse ein­er Repräsen­ta­tivum­frage – der ersten ihrer Art –, die der inter­na­tionale Auto­mo­bilzulief­er­er Con­ti­nen­tal unter mehr als 8.000 Aut­o­fahrern in acht großen inter­na­tionalen Märk­ten durchge­führt hat. „Dieser Trend birgt für uns als Auto­mo­bilzulief­er­er und Her­steller umwelt­fre­undlich­er Antrieb­stech­nolo­gien ein großes Poten­zial,” erk­lärte Dr. Karl-Thomas Neu­mann, Vor­standsmit­glied und CTO der Con­ti­nen­tal AG.

Anfang des Jahres befragte das deutsche Mark­t­forschungsin­sti­tut TNS/Infratest im Auf­trag der Con­ti­nen­tal AG jew­eils ca. 1.000 Aut­o­fahrer in Chi­na, Deutsch­land, Frankre­ich, dem Vere­inigten Kön­i­gre­ich, Japan, Öster­re­ich, der Schweiz und den USA. Im Fokus der Studie standen die derzeit­i­gen Ken­nt­nisse der Aut­o­fahrer über Hybri­dantriebe und ihre Ein­stel­lung dazu, ihr Fahrstil und ihre Mei­n­ung zu bat­teriebe­triebe­nen Fahrzeu­gen. 1.001 britis­che Aut­o­fahrer aus den Regio­nen North East Eng­land, North West Eng­land, Yorkshire/Humberside, East Mid­lands, West Mid­lands, East Eng­land, Lon­don, South East Eng­land, South West Eng­land, Wales, Schot­t­land und Nordir­land wur­den befragt.

60 Prozent der britis­chen Aut­o­fahrer gaben an, dass die steigen­den Kraft­stoff­preise sie nicht zu einem kraft­stoff­s­paren­deren Fahrver­hal­ten gezwun­gen hät­ten – dies ist der höch­ste Prozentsatz aus allen unter­sucht­en Län­dern. „Die große Mehrheit der Aut­o­fahrer aller Län­der hat erkan­nt, dass die kon­ven­tionellen Kraft­stoffe wie Diesel und Ben­zin in Zukun­ft noch teur­er wer­den“, kom­men­tierte Dr. Neu­mann die aktuellen Entwick­lun­gen an der Zapf­säule. „In naher Zukun­ft wer­den alle Aut­o­fahrer angesichts steigen­der Kraft­stoff­preise ihren Fahrstil anpassen – und am Ende wer­den auch die Briten sich umstellen müssen.“

Der Aufwärt­strend bei den Kraft­stoff­preisen ver­stärkt das Inter­esse an alter­na­tiv­en Antrieb­ssys­te­men, aber die Studie zeigt, dass das Inter­esse an solchen Sys­te­men weltweit sehr unter­schiedlich ist. Unge­fähr jed­er fün­fte Aut­o­fahrer denkt dabei automa­tisch an Hybri­dantriebe mit ein­er Kom­bi­na­tion aus Ben­zin- und Elek­tro­mo­tor. Die Briten allerd­ings haben noch Nach­holbe­darf: nur 3,9 Prozent von ihnen – und damit im inter­na­tionalen Ver­gle­ich die wenig­sten – denken an diesen Antrieb­styp. Hybri­dantriebe mit ein­er Kom­bi­na­tion aus Diesel- und Elek­tro­mo­tor sind immer­hin 8,8 Prozent der britis­chen Aut­o­fahrer bekan­nt.

Mit einem Wieder­erken­nungswert von 5,9 Prozent kommt der reine Elek­troantrieb – zusam­men mit Biokraft­stoff – auf den vierten Platz. Zum Ver­gle­ich: die Öster­re­ich­er und Fran­zosen nan­nten diese Vari­ante mit 33,3 beziehungsweise 31,7 Prozent sog­ar noch häu­figer als den Hybri­dantrieb. Weit­ere kraft­stoff­s­parende Antrieb­ssys­teme sind Diesel- und Flüs­sig­gas­antriebe (12,2 Prozent beziehungsweise 8,5 Prozent). Bei der Frage, was sie mit Hybridtech­nolo­gien und Hybri­dantrieben in Verbindung brin­gen, geben weniger als ein Drit­tel (32,1 Prozent) der britis­chen Aut­o­fahrer an, dass es sich dabei um eine Kom­bi­na­tion aus Elek­tro- und Ver­bren­nungsmo­tor han­delt. Knapp jed­er Siebte (14,3 Prozent) gibt Umwelt- und wirtschaftliche Fak­toren an.

Hybri­dantriebe bieten ein erhe­blich­es Einspar­poten­zial, ins­beson­dere im Stadtverkehr, und ger­ade dort ist ja die große Mehrheit der Aut­o­fahrer tagtäglich unter­wegs. 87,9 Prozent der britis­chen Aut­o­fahrer fahren weniger als 30.000 Kilo­me­ter im Jahr und mehr als zwei Drit­tel von ihnen (70,7 Prozent) haupt­säch­lich im Stadtverkehr.

„Stadt- und Kurzstreck­en­fahrer kön­nen ihren Energie­ver­brauch mit einem Hybri­dantrieb um mehr als 25 Prozent senken – und dabei gle­ichzeit­ig auch den CO2-Ausstoß ver­ringern“, führte Dr. Neu­mann zu den Vorteilen gegenüber kon­ven­tionellen Fahrzeu­gen aus. „In Großbri­tan­nien gibt es ein enormes Poten­zial für Hybrid­fahrzeuge.“

30,2 Prozent der britis­chen Befragten sind defin­i­tiv inter­essiert und wür­den sehr wahrschein­lich ein Fahrzeug mit Hybri­dantrieb kaufen, aber 42,9 Prozent wür­den dies wahrschein­lich und 17,3 Prozent sich­er nicht tun. Allerd­ings wäre die Mehrheit der britis­chen Aut­o­fahrer inter­essiert, wenn der Staat steuer­liche Anreize für den Kauf eines Hybrid­fahrzeugs gewähren würde. Mehr als zwei Drit­tel der Befragten (65,6 Prozent) wür­den dann den Kauf eines Hybrid­fahrzeugs in Erwä­gung ziehen. Ver­glichen mit den anderen sieben Län­dern wäre dies der höch­ste Prozentsatz.

Bis­lang glaubt mehr als die Hälfte der britis­chen Aut­o­fahrer (57,0 Prozent, weltweit 85,1 Prozent), dass ein Fahrzeug mit umwelt­fre­undlichem Hybri­dantrieb beim Kauf mehr kostet als ein herkömm­lich­es Fahrzeug. Die Briten gehen von Mehrkosten in Höhe von durch­schnit­tlich 3.969 Euro (GBP 2.962) aus, erwarten aber mit 6.608 Euro (GBP 4.931) auch die größten Kosteneinsparun­gen. Im Ver­gle­ich dazu glauben die Amerikan­er, dass der Kauf­preis um 2.801 Euro (GBP 2.090) über dem eines herkömm­lichen Fahrzeugs liegen würde und die Kosteneinsparun­gen ca. 2.364 Euro (GBP 1.764) betra­gen wür­den. 55,9 Prozent der britis­chen Aut­o­fahrer sind nicht bere­it, für ein Hybrid­fahrzeug mehr zu bezahlen. Die Übri­gen kön­nten sich vorstellen, bis zu 2.799 Euro (GBP 2.089) mehr für ein umwelt­fre­undlicheres Fahrzeug auszugeben. „Wir müssen ver­stärkt über die zusät­zlichen Vorteile alter­na­tiv­er Antriebe informieren und den Mehrw­ert für die Aut­o­fahrer und die Umwelt her­ausstellen“, sagte Dr. Neu­mann. Die Unter­suchung zeigt auch, dass für 56,3 Prozent der britis­chen Befragten ein attrak­tiv­er Preis das stärk­ste Argu­ment für den Kauf eines Hybrid­fahrzeugs ist.

Der Umweltaspekt ist für die meis­ten Europäer der zweitwichtig­ste Fak­tor. Für die große Mehrheit der Befragten in Asien, Ameri­ka und Großbri­tan­nien hinge­gen hat dieses The­ma eine nachrangige Bedeu­tung.

„Die Ergeb­nisse zeigen, dass ein umwelt­fre­undlich­es Ver­hal­ten auch kosteneins­parend wirkt“, erk­lärte Dr. Neu­mann. „Die Anschaf­fungskosten allein soll­ten nicht das auss­chlaggebende Kri­teri­um sein; vielmehr sollte langfristig gedacht wer­den. Denn langfristig gese­hen brin­gen die Hybridtech­nolo­gien und ‑antriebe Aut­o­fahrern, die haupt­säch­lich im Stadtverkehr unter­wegs sind, sig­nifikante Einsparun­gen.“

Bei der Frage nach dem inter­es­san­testen Hybri­dantrieb­styp gaben die Aut­o­fahrer den gerin­geren Kraft­stof­fver­brauch bei Hybrid­fahrzeu­gen als auss­chlaggebend an. 40,8 Prozent wür­den sich für ein Hybrid­fahrzeug entschei­den, wenn es im Ver­gle­ich zu einem Fahrzeug mit einem herkömm­lichen Motor einen gerin­geren Kraft­stof­fver­brauch und bessere Beschle­u­ni­gungswerte hätte. „Und ger­ade dort liegen die absoluten Stärken der Hybri­dantriebe“, sagte Dr. Neu­mann. Knapp zwei Drit­tel (62 Prozent) der britis­chen Aut­o­fahrer nehmen an, dass sich der höhere Kauf­preis eines Hybrid­fahrzeugs nach ca. drei Jahren amor­tisiert hätte.

Das hohe Entwick­lung­stem­po bei der Lithi­um­bat­terie – dazu trät auch Con­ti­nen­tal bei – führt zu einem ver­stärk­ten Inter­esse an Elek­tro­fahrzeu­gen. 37,1 Prozent der britis­chen Aut­o­fahrer kön­nten sich „sich­er“, „sehr wahrschein­lich“ oder „schon wahrschein­lich“ vorstellen, ein für den Stadtverkehr konzip­iertes Auto zu kaufen, das auss­chließlich mit Strom aus der Steck­dose fährt und kein­er­lei Abgase pro­duziert. Ihre Hal­tung würde sich ändern (Anstieg auf 42,5 Prozent Zus­tim­mung), wenn in den Stadtzen­tren nur noch solche Fahrzeuge zuge­lassen wür­den und diese zusät­zlich von der Kfz-Steuer befre­it wären.