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Elektronischer Beifahrer im Brummi kann Leben retten

Ein 40-Ton­ner rollt über die Auto­bahn, fährt auf einen Stau zu. Plöt­zlich drosselt der Last­wa­gen das Tem­po von 80 km/h auf Null, kommt zum Ste­hen. Nicht der Fahrer hat hier gestoppt, son­dern intel­li­gente Sicher­heit­stech­nik. Der elek­tro­n­is­che Schutzen­gel ist ein vorauss­chauen­der Not­brem­sas­sis­tent mit High­tech-Radarsen­sor. Bei Gefahr geben die Sen­soren der Steuerelek­tron­ik den Befehl, den Sicher­heitsab­stand zu hal­ten, das Tem­po zu reduzieren.

Die neue Radartech­nik von Con­ti­nen­tal ist Teil der inno­v­a­tiv­en Fahreras­sis­ten­zsys­teme, die auf der IAA Nutz­fahrzeuge (25. Sep­tem­ber bis 2. Okto­ber) in Han­nover präsen­tiert wer­den. „Aktive Sicher­heitssys­teme gewin­nen im Nutz­fahrzeug-Seg­ment immer stärk­er an Bedeu­tung, denn sie machen das Fahren nicht nur sicher­er, son­dern auch kom­fort­abler“, sagt Bert Kor­po­ral, Sachver­ständi­ger beim TÜV-Nord.

nfz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die inno­v­a­tiv­en Sys­teme des inter­na­tionalen Auto­mo­bilzulief­er­ers assistieren beim Hal­ten des Sicher­heitsab­stands, beim Brem­sen, Spurhal­ten und Spur­wech­seln. „Men­schen reagieren häu­fig nicht richtig. Kam­eras und Sen­soren dage­gen erken­nen Hin­dernisse auf der Fahrbahn, lassen sich nicht ablenken und kön­nen auch bei widri­gen Wet­terbe­din­gun­gen funk­tion­ieren“, so Dr. Matthias Kühn, Fach­bere­ich­sleit­er Fahrzeugsicher­heit in der Unfall­forschung der Ver­sicher­er (UDV). 36.217 Güterkraft­fahrzeug-Unfälle mit Per­so­n­en­schaden gab es im ver­gan­genen Jahr auf deutschen Straßen. 48.957 Men­schen verunglück­ten dabei, 1.095 wur­den getötet. „Der Ein­satz inno­v­a­tiv­er Fahreras­sis­ten­zsys­teme kann die Unfal­lzahlen reduzieren oder den Unfall zumin­d­est in seinen Fol­gen abschwächen“, sagt Dr. Kühn. 94 Prozent aller Verkehrsun­fälle gehen laut Verkehrssicher­heit­srat auf men­schlich­es Ver­sagen zurück.

„Der beste Beifahrer ist also nur der­jenige, der punk­t­ge­nau vor Gefahren war­nen und sie kom­pen­sieren kann“, sagt Kor­po­ral. Aus diesem Grund arbeit­et die EU an ein­er Geset­zge­bung, die voraus­sichtlich Ende 2013 das vorauss­chauende Not­bremssys­tem und ein Spurhal­tesys­tem für schwere Nutz­fahrzeuge vorschreibt. „Schon die kom­mende Gen­er­a­tio­nen der Trucks wird ein Vielfach­es an Tech­nik an Bord haben“, sagt Kor­po­ral. „Elek­tro­n­is­che Helfer liegen im Trend. Fahreras­sis­ten­zsys­teme sind der neue Wach­s­tums­markt der Nfz-Elek­tron­ik.“

Auch die Auto­bauer haben ihre Chance erkan­nt. Der schwedis­che Her­steller Vol­vo wird in Kürze seine Trucks mit dem BSD-Sys­tem (Blind Spot Detec­tion) von Con­ti­nen­tal anbi­eten. Ein Radar erken­nt Objek­te, die im toten Winkel liegen. Kor­po­ral: „Ger­ade für Lkw-Fahrer, die durch die Größe ihrer Trucks den Verkehrsraum kaum überblick­en kön­nen, ist das BSD-Sys­tem lebenswichtig.“