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Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Continental und Schaeffler

Turbolader Die Serien­pro­duk­tion des neuen Tur­bo­laders für Otto-Motoren des inter­na­tionalen Auto­mo­bilzulief­er­er Con­ti­nen­tal erfol­gt ab 2011 durch die Scha­ef­fler Gruppe. „Con­ti­nen­tal hat damit einen starken Part­ner in der End­phase der Entwick­lung und für die Umset­zung der Serien­fer­ti­gung des Tur­bo­laders gefun­den.

Wir nutzen damit u.a. die hohe mech­a­nis­che Kom­pe­tenz von Scha­ef­fler“, erläuterte Dr. Peter Gutzmer, Leit­er der Busi­ness Unit Engine Sys­tems in der Divi­sion Pow­er­train. Geplant ist bis zum Jahr 2014 eine Pro­duk­tion­ska­paz­ität von jährlich zwei Mil­lio­nen Tur­bo­ladern. Einge­set­zt wird der neue Lad­er, der vol­lau­toma­tisch mon­tiert wer­den kann und damit Qual­itäts- und Kosten­vorteile in der Pro­duk­tion bietet, in einem Otto-Motor ein­er europäis­chen Fahrzeug­plat­tform.

Entwick­lungs- und Sys­temkom­pe­tenz ergänzt durch tiefes mech­a­nis­ches Know-how

Im Rah­men der Zusam­me­nar­beit zwis­chen Con­ti­nen­tal und Scha­ef­fler zeich­net Con­ti­nen­tal für die Ein­bindung des Tur­bo­laders in die Motoren­sys­teme der Auto­mo­bil­her­steller sowie für die App­lika­tions- und Pro­duk­ten­twick­lung, Einkauf, Ver­trieb und Qual­ität ver­ant­wortlich. Scha­ef­fler unter­stützte in der End­phase der Entwick­lung und übern­immt die kom­plette Indus­tri­al­isierung. Die Serien­fer­ti­gung des neuen­twick­el­ten Tur­bo­laders soll im drit­ten Quar­tal 2011 anlaufen. Dazu wer­den bei Scha­ef­fler die Voraus­set­zun­gen für die indus­trielle Pro­duk­tion dieses im Fahrzeu­gall­t­ag hoch belasteten Sys­tems geschaf­fen. Die 38 Mil­lime­ter messende Tur­bine des Tur­bo­laders rotiert mit etwa 240.000 Umdrehun­gen pro Minute im bis zu 1.050 Grad heißen Abgasstrom, das sind 4.000 Umdrehun­gen pro Sekunde. Dies stellt hohe Ansprüche an mech­a­nis­che Qual­ität und Ver­ar­beitung. Die Scha­ef­fler Gruppe ist ein­er der führen­den Her­steller von hoch belasteten mech­a­nis­chen Kom­po­nen­ten, beim Umfor­men, Härten und der Bear­beitung solch­er Bauteile.

Dabei dient der Scha­ef­fler Stan­dort Lahr als Cen­ter of Excel­lence, das für die Prozess-entwick­lung und den Trans­fer dieses Know-hows in andere Pro­duk­tion­s­stan­dorte ver­ant­wortlich ist. Für den Auf­bau der Mon­tagelin­ien und Fer­ti­gungsan­la­gen nutzt die Scha­ef­fler Gruppe den leis­tungsstarken Son­der­maschi­nen­bau des Unternehmens. Durch die glob­ale Posi­tion­ierung wird es möglich sein, Fol­geaufträge für den Con­ti­nen­tal Tur­bo­lad­er weltweit kun­den­nah erfüllen zu kön­nen.

Wach­s­tums­markt Tur­bo­lad­er: Kleinere, aufge­ladene Motoren sparen CO2

„Die Tur­boau­fladung von Ben­zin­ern gewin­nt immer stärk­er an Bedeu­tung, da nur so das zur Senkung des Ver­brauchs notwendi­ge Down­siz­ing der Motoren umge­set­zt wer­den kann“, betonte Dr. Gutzmer. Um die ehrgeizigen Ziele zu erre­ichen, den Ver­brauch von Kraft­fahrzeu­gen und den damit ver­bun­den Ausstoß von Kohlen­diox­id (CO2) deut­lich zu senken, set­zen die Entwick­lungsin­ge­nieure der Auto­mo­bilin­dus­trie neben Leicht­bau, Hybri­dantrieb oder opti­mierten Ein­spritzsys­te­men auch auf das Down­siz­ing von Ver­bren­nungsmo­toren. Dabei wer­den Otto-Motoren mit kleinem Hubraum über einen Tur­bo­lad­er mit hoch verdichteter Luft ver­sorgt, die in den Ver­bren­nungsraum gepresst wird. Angetrieben wird der Tur­bo­lad­er vom Abgasstrom des Motors. So lassen sich aus deut­lich kleineren Hubräu­men wesentlich höhere Leis­tun­gen erzie­len – bei gle­ichzeit­ig sink­en­dem Ver­brauch. Con­ti­nen­tal hat die Entwick­lungsar­beit­en zuerst mit einem kleinen Tur­bo­lad­er begonnen. Dies war das Ergeb­nis strate­gis­ch­er und tech­nis­ch­er Über­legun­gen. Frühzeit­ig erfol­gte Mark­t­analy­sen führten zum Ergeb­nis, dass kleine aufge­ladene Ben­z­in­mo­toren im Entwick­lungs­fokus fast aller Motoren­her­steller ste­hen und in diesem Seg­ment in den kom­menden Jahren aus­geze­ich­nete Wach­s­tum­schan­cen beste­hen.

Vol­lau­toma­tis­che Mon­tage bringt Qual­itäts- und Kosten­vorteile

Entwick­elt wurde der Tur­bo­lad­er in der Reko­rdzeit von knapp drei Jahren an den bei­den Con­ti­nen­tal Stan­dorten Grün­stadt/Rhein­land-Pfalz und Regensburg/Bayern. Inno­v­a­tiv ist die Pro­duk­tion­sweise des Con­ti­nen­tal Tur­bo­laders. Alle Haupt­bauteile sind so kon­stru­iert, dass sie in ein­er Achse vol­lau­toma­tisch mon­tiert wer­den, während kon­ven­tionelle Lad­er in mehreren Arbeitss­chrit­ten zum Teil manuell zusam­menge­baut wer­den müssen. Diese vol­lau­toma­tis­che Mon­tage bringt einen Qual­itäts­gewinn, weil dadurch gerin­gere Fehlerquoten möglich sind, hat aber auch Kosten­vorteile – bei­des wichtig in Anbe­tra­cht der Tat­sache, dass diese Lad­er in großvo­lu­mi­gen Mod­ell­rei­hen einge­set­zt wer­den. Durch den mod­u­laren Auf­bau ist der Tur­bo­lad­er in hohem Maße skalier­bar, kann also leicht an andere Motor­größen angepasst wer­den.