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Erster Sommerreifentest 2013 veröffentlicht

dunlop-testsieger-2013Der Früh­ling 2013 nähert sich, und damit auch die Zeit für einen aus­führlichen Som­mer­reifen­test 2013. Sind neue Som­mer­reifen fäl­lig, kön­nte die Wahl kaum größter sein. Das gilt beson­ders für die Dimen­sion 195/65 R 15, die noch vor weni­gen Jahren zur Grun­daus­rüs­tung sehr viel­er Autos gehörte. Die GTÜ Gesellschaft für Tech­nis­che Überwachung hat gemein­sam mit dem ACE Auto Club Europa 16 Reifen dieser Größe einem Prax­is­test unter­zo­gen. Faz­it: Nicht der teuer­ste Som­mer­reifen ist auch der beste.

Dun­lop Blu-Response ver­di­en­ter Test­sieger
Klar­er Sieger mit dem GTÜ-Urteil „sehr empfehlenswert“ ist der Dun­lop Som­mer­reifen Sport Blu-Response (Etwa-Preis für vier Reifen: 338 Euro). Seine Stärke: der abso­lut kürzeste Brem­sweg auf nass­er Strecke. Zum Ver­gle­ich: Der eben­falls leicht rol­lende, aber auch gün­stigere Nex­en N blu Eco (298 Euro) braucht im Test aus Tem­po 100 ganze acht Meter mehr bis zum Still­stand.

Auf Platz 2: Vre­destein Sportrac 5 (296 Euro). Er über­raschte die Tester mit sehr homo­ge­nen Leis­tun­gen, doch beim Nass­brem­sen und Roll­wider­stand kam er an den Test­sieger nicht her­an. Vre­destein gehört zum Apol­lo-Konz­ern, der mit dem neuen Alnac 4G (252 Euro) im Test vertreten ist. Bescheinigt wer­den ihm gute Reser­ven bei Nässe und gutes Bremsver­mö­gen auf trock­en­er Bahn. Er genüge den Anforderun­gen an die Fahrsicher­heit, so das Urteil. Seine Han­dlingeigen­schaften kön­nten etwas bess­er und der Roll­wider­stand etwas geringer sein.

Bre­ites Mit­telfeld mit guten Leis­tun­gen
Platz 3 teilen sich der Con­ti­nen­tal Pre­mi­um Con­tact 5 (338 Euro) und der Goodyear Effi­cient-Grip Per­for­mance (328 Euro). Während sich der Con­ti etwas resisten­ter gegen Aqua­plan­ing zeigte, lieferte der Goodyear auf trock­en­er Straße bessere Brem­swerte ab.

Platz 5 geht an den neu entwick­el­ten Bridge­stone Turan­za T001 (320 Euro). Er ver­fehlte das Prädikat „sehr empfehlenswert“ mit erhöhtem Roll­wider­stand nur um einen einzi­gen Punkt.

Punk­t­gle­ich mit dem Turan­za ist der Han­kook Kyn­er­gy Eco (332 Euro). Seinen Vor­sprung beim Roll­wider­stand büßt er durch etwas schlechtere Leis­tun­gen auf trock­en­er Straße wieder ein.

Knapp dahin­ter fol­gen Nokian Line (274 Euro*) und Sem­per­it Speed-Life (298 Euro). Dabei attestieren die Tester dem Sem­per­it „extrem gute Leis­tun­gen“ in der Aqua­plan­ing-Diszi­plin. Allerd­ings sei das Bremsver­mö­gen auf nass­er Straße alles andere als opti­mal. Unzure­ichend verzögern in dieser Diszi­plin auch der let­zt­platzierte Nankang XR 611 (242 Euro) und der Falken Ziex ZE 914 Ecorun (300 Euro). Dass der Falken ger­ade noch ein „empfehlenswert“ zuerkan­nt bekam, ver­dankt er guten Umweltwerten und seinem gün­sti­gen Preis. Damit ist er auf Augen­höhe mit bekan­nten Marken­reifen wie dem Ful­da Eco­Con­trol HP (306 Euro), Pirelli Cin­tu­ra­to P1 (320 Euro) und Miche­lin Ener­gy Saver Plus (356 Euro). Diesen Som­mer­reifen wer­den zwar Solid­ität, aber nur durch­schnit­tliche Leis­tun­gen bescheinigt.

Schlus­slichter: „bed­ingt empfehlenswert“
Am Ende des Feldes find­en sich zwei Reifen mit dem Prädikat „bed­ingt empfehlenswert“ wieder: Der Fire­stone TZ 300 (292 Euro) mit hohem Roll­wider­stand, der bei Nässe und bei Trock­en­heit aber mithal­ten kann, sowie der Nex­en N blue eco (298 Euro). Der Nex­en beherrscht den Aus­gle­ich zwis­chen gutem Roll­wider­stand und genü­gend Nasshaf­tung nicht und liefert auch auf trock­en­er Straße nur unzure­ichende Werte ab.

„Nicht empfehlenswert“ bescheini­gen die Tester dem Nankang XR 611 (242 Euro). Seine Aqua­planingeigen­schaften seien erschreck­end schlecht, und auf nassen Fahrbah­nen hat er generell sehr wenig Haf­tung.

Label­w­erte kein alleiniger Richtwert
Als Entschei­dung­shil­fe und Schutz vor qual­i­ta­tiv min­der­w­er­ti­gen Reifen ist das vor weni­gen Monat­en einge­führte Reifen­la­bel gedacht, das „Nass­griff“, „Roll­wider­stand“ und „Geräusch-Emis­sion“ des Pneus bew­ertet. Doch hier ist Vor­sicht ange­bracht, als auss­chließlich­es Entschei­dungskri­teri­um taugt das Label nicht. Schließlich müsse ein guter Reifen weit mehr Ansprüche genü­gen, als den in den Label bew­erteten Kri­te­rien, warnt die GTÜ. Zudem nehme der Reifen­her­steller die Ein­stu­fung sel­ber vor. Einen umfänglichen Reifen­test kann ein Label nicht erset­zen. Hier­bei machen die Label-Kat­e­gorien nur einen Teil der ins­ge­samt zwölf Ver­suche aus.