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Essen Motor Show überrascht mit guten Besucherzahlen

Mehr Besuch­er als im Vor­jahr erlebten heute das erste Woch­enende der Essen Motor Show. Rund 115 000 Auto-Fre­unde drängten am Sonnabend und Son­ntag durch die Messe­hallen.

„Unser Konzept, das Ange­bot der weltweit vielfältig­sten Auto­mo­bil­show mit noch mehr Action wie zum Beispiel Motor­sport live zu ergänzen, trifft den Nerv der Auto­mo­bil­begeis­terten“, freut sich der Geschäfts­führer der Messe Essen, Egon Galin­nis.

Das Konzept der 41. Essen Motor Show ruht auf vier Haupt­säulen: Serien­au­tos, Tun­ing, Old­timer und Klas­sik­er sowie Motor­sport. Als fün­fte Säule erweisen sich die vie­len Händler, die Zube­hör nicht nur für Tun­ing anbi­eten und die vie­len gas­tronomis­chen Ange­bote sowie die Aktions­flächen, die von DJ-Musik bis zum Ren­nen in der Halle viel Infor­ma­tion und Unter­hal­tung bieten. Der Fam­i­lien­aus­flug nach Essen lohnt sich also.

Sich­er liegt es auch in dieser bun­ten Mis­chung begrün­det, wenn sich die Messe an ihrem ersten Tag anders zeigt, als es die Sit­u­a­tion der Auto­mo­bil­wirtschaft hätte erwarten lassen. Galin­nis ist sich­er: „Die Fasz­i­na­tion, die vom Auto aus­ge­ht, ist unge­brochen. Auto­mo­bile Indi­vid­u­al­ität und Sportlichkeit sind nach wie vor gefragt.“ Immer­hin kämen, so Galin­nis. Wie im Vor­jahr kämen über 60 Prozent der Besuch­er mit der fes­ten Absicht, auf der Messe etwas für ihr „Hob­by Auto“ zu kaufen oder zu bestellen.

Doch trotz des gelun­genen Auf­tak­ts geht die Kon­junk­tur auch an der 41. Essen Motor Show bleibt nicht spur­los vor­bei. Wo früher die Her­steller selb­st ihre Fahrzeuge präsen­tierten, sind es heute oft nur deren Händler. Und sog­ar Lück­en sind ent­standen. Ein Japan­er – so hört man – habe den Stand zwar bezahlt, aber nicht in Anspruch genom­men. So entste­ht ins­ge­samt der Ein­druck, dass die Messe in Essen klein­teiliger gewor­den ist.

Spöt­ter merk­ten an, dafür seien die Gänge dieses Jahr bre­it­er. Doch die Mes­se­leitung meldet eine Zunahme der Ausstel­lungs­fläche um 5000 Quadrat­meter auf 105 000 Quadrat­meter. Die Fol­gen der schlecht­en Auto­mo­bil-Kon­junk­tur drück­en sich also zumin­d­est dieses Jahr nicht in zurück­ge­hen­den Ausstel­lungs­flächen aus.

Doch so etwas kann sich rasch geschehen. Von der Detroit Motor Show (North Amer­i­can Inter­na­tion­al Auto Show – Naias) wird heute schon berichtet, acht Her­steller hät­ten ihre bestell­ten Mess­es­tände storniert. Dabei ist Detroit eine der klas­sis­chen Leitmessen der Branche gewe­sen. Mit dem Dahin­siechen der dort ansäs­si­gen großen drei amerikanis­chen Her­steller schwindet aber offen­bar nicht nur deren Bere­itschaft, sich auf Messen zu präsen­tieren. Gle­ichzeit­ig set­zt sich bei den anderen die Erken­nt­nis durch, dass das Herz des Mark­tes nicht in Detroit, son­dern an der West- und an der Ostküste der USA schlägt.

Man wir sehen, wie sich die Naias entwick­elt. Der Gen­fer Auto­mo­bil­sa­lon, die europäis­che Früh­jahrs-Leitmesse, hat jeden­falls kür­zlich gemeldet, man sei für 2009 ausverkauft. Sog­ar eine neue Halle soll dazukom­men, die man den Fahrzeu­gen mit alter­na­tiv­en Antrieben und Treib­stof­fen wid­men will.

Nun hat Essen ger­ade mal den ersten Tag hin­ter sich, und abgerech­net wird zum Schluss. Dann wird man sehen, ob die spek­takuläre und zum Teil schrille Mis­chung das Pub­likum auf Dauer fes­selt. Zu wün­schen wäre es den Essen­ern und der gesamten Auto­mo­bil-Szene. Eine schlechte Nachricht weniger.

Die Messe selb­st meldet heute eine leb­hafte Nach­frage nach his­torischen auto­mo­bilen Rar­itäten sowie Klas­sik­ern. Das gelte beson­ders beson­dere für gut restau­ri­erte oder im Orig­i­nalzu­s­tand gut erhal­tene Fahrzeuge. Die Gründe für das größere Inter­esse liegen auf der Hand: Old­timer wer­den zur Gel­dan­lage, da ihre Preise wenig­stens sta­bil sind und sog­ar in diesen Zeit­en eher steigen. Die Auswahl in Essen ist größer als son­st. Vielle­icht weil das Old­timer-Pub­likum nicht so empfind­lich auf Kon­junk­turschwankun­gen reagiert wie die Auto-Fans in den anderen Hallen.

Soll­ten sich die Zahlen auch in den näch­sten Tagen und beson­ders am kom­menden Woch­enende weit­er so entwick­eln wie heute (Son­ntag, 30. Novem­ber 2008) berichtet, dann dürften die Essen­er wieder ihre Marke von 300 000 Besuch­ern über­sprin­gen. Zu wün­schen wäre es ihnen und der Autow­elt. Eine gute Nachricht mehr.

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