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Finanzmarktkrise nun auch bei Nutzfahrzeugen angelangt

Noch bis zur Jahresmitte kon­nten bei den Neuzu­las­sun­gen, dem Export und bei der Pro­duk­tion von Nutz­fahrzeu­gen zum Teil noch zweis­tel­lige Zuwach­srat­en verze­ich­net wer­den. Doch wirken sich die Finanz­mark­tkrise und das sich weltweit ein­trübende kon­junk­turelle Umfeld sich auch in der Nutz­fahrzeug­in­dus­trie aus. Die Entwick­lung ist jet­zt durch erhe­bliche Rück­gänge gekennze­ich­net.

In den ersten zehn Monat­en des laufend­en Jahres wur­den im Bere­ich der schw­eren Lkw (über 6 t) mit 86 500 Ein­heit­en zwei Prozent mehr Fahrzeuge neu zuge­lassen. Der Trans­porter­ab­satz über­traf mit 194 700 Fahrzeu­gen das Vor­jahresvol­u­men um vier Prozent. Im Okto­ber unter­schritt die Zahl der neu zuge­lasse­nen Nutz­fahrzeuge das Vor­jahre­sergeb­nis mit knapp 29 000 Fahrzeu­gen um fünf Prozent. Dabei kam es in der schw­eren Klasse zu einem Rück­gang um vier Prozent, im Bere­ich bis 6 Ton­nen um 6 Prozent.

Der außergewöhn­lich hohe Auf­trags­be­stand, der das Neuzu­las­sungs­geschehen lange Zeit gestützt hat, wurde kräftig abge­baut und liegt inzwis­chen in etwa auf Niveau des Jahres 2006. Dabei ging der Auf­trags­be­stand im Trans­portersek­tor von Jan­u­ar bis Okto­ber um 22 Prozent zurück, im Bere­ich über 6 t kam es zu ein­er Hal­bierung. In den näch­sten Monat­en ist daher mit einem spür­baren Rück­gang der Nutz­fahrzeug-Neuzu­las­sun­gen zu rech­nen.

Die inländis­chen Auf­trag­se­ingänge sind seit Anfang des Jahres rück­läu­fig. Seit Jan­u­ar unter­schrit­ten sie im Bere­ich bis 6 t das entsprechende Vor­jahre­sergeb­nis um sieben Prozent, in der Gewicht­sklasse über 6 t um 40 Prozent. Im Okto­ber kam es im Trans­portersek­tor zu einem Rück­gang um 10 Prozent, im schw­eren Bere­ich reduzierte sich der Orderein­gang um zwei Drit­tel.

Auch weltweit hat die Finanzkrise tiefe Spuren in der Investi­tion­s­güterkon­junk­tur hin­ter­lassen. Die noch in der ersten Jahreshälfte dynamisch wach­senden Märk­te in den Schwellen­län­dern haben sich stark abgekühlt. Damit kön­nen sie den mas­siv­en Nach­fragerück­gang aus der Tri­ade nicht mehr aus­gle­ichen. Der Bestellein­gang aus­ländis­ch­er Kun­den unter­schritt im Okto­ber das Vor­jahres­niveau um 54 Prozent. Dabei ging die Nach­frage nach deutschen Trans­portern um 39 Prozent, die nach Nfz über 6 t um 78 Prozent zurück. Seit Jahres­be­ginn ste­hen 16 Prozent weniger Aus­land­sor­der in den Büch­ern (Nfz bis 6 t: minus sieben Prozent, Nfz über 6t: minus 32 Prozent).

Diese Entwick­lung hin­ter­lässt mit­tler­weile auch bei den Exporten immer tief­ere Spuren. Das seit Jahren erfreuliche Aus­lands­geschäft hat sich aktuell kräftig abgekühlt. Die Aus­fuhr von Nutz­fahrzeu­gen lag im Okto­ber mit 17 750 Trans­portern sieben Prozent unter dem Vor­jahresvol­u­men; der Export von Schw­er-Lkw ging um drei Prozent zurück. In den ersten zehn Monat­en dieses Jahres hinge­gen wuchs die Aus­fuhr im Trans­porter­bere­ich noch um zehn Prozent, in der Klasse über 6 t um sieben Prozent.

Die Pro­duk­tion der deutschen Her­steller schwächte sich im Okto­ber ana­log zum Nach­fragerück­gang im In- und Aus­land deut­lich ab. Ins­ge­samt wur­den in den deutschen Werken 44 350 Nutz­fahrzeuge gefer­tigt (minus sechs Prozent). Der Rück­gang in der leicht­en Klasse betrug neuen Prozent. Die Her­stel­lung schw­er­er Fahrzeuge fiel um drei Prozent niedriger aus. Im bish­eri­gen Jahresver­lauf wur­den damit im Trans­porter­bere­ich noch acht Prozent und im Bere­ich über 6 t noch neuen Prozent mehr Fahrzeuge hergestellt.