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Frauen gehen sicherheitsbewusster mit Winterreifen um

Sicher­heit geht vor – so denkt die Mehrheit der Aut­o­fahrerin­nen und set­zt in der kalten Jahreszeit auf Win­ter­reifen. Das geht aus der aktuellen Ver­brauch­er-Umfrage zum The­ma Verkehrssicher­heit im Win­ter her­vor, die der Reifen­her­steller Pirelli, in Auf­trag gegeben hat. Allerd­ings drück­en auch die Damen immer häu­figer zu stark aufs Gaspedal.

Rutsch­par­tien auf Glat­teis, Massenkaram­bo­la­gen, Ver­let­zte, stun­den­lange Staus: Jahr für Jahr verur­sacht der plöt­zliche Win­tere­in­bruch in zahlre­ichen Regio­nen der Repub­lik ein Verkehrs-Chaos und damit Schä­den für Ver­sicherun­gen und Unternehmen in Mil­liar­den­höhe. Der Grund: Immer noch sind Aut­o­fahrer mit Reifen unter­wegs, die für win­ter­liche Wet­ter­ver­hält­nisse nicht geeignet sind.

Um dem einen Riegel vorzuschieben und die Sicher­heit im win­ter­lichen Straßen­verkehr zu erhöhen, gilt die sit­u­a­tive Win­ter­reifenpflicht. So heißt es im § 2 Absatz 3a der Straßen­verkehrsor­d­nung: Bei Kraft­fahrzeu­gen ist die Aus­rüs­tung an die Wet­ter­ver­hält­nisse anzu­passen. Hierzu gehören ins­beson­dere eine geeignete Berei­fung und Frostschutzmit­tel in der Scheiben­waschan­lage.” 40 Euro Bußgeld müssen Aut­o­fahrer zahlen, die bei Win­ter­wet­ter mit schlecht bereiften Fahrzeu­gen den Verkehr block­ieren. Zudem kassieren sie einen Straf­punkt in der Flens­burg­er Verkehrssün­der-Datei.

“Die meis­ten Aut­o­fahrerin­nen wer­den ihr Porte­mon­naie scho­nen kön­nen, denn sie fahren auf Num­mer sich­er und lassen zu Beginn der kalten Jahreszeit Win­ter­reifen an ihre Fahrzeuge mon­tieren”, sagt die Wirtschaftswis­senschaft­lerin Doris Kor­tus-Schultes, Pro­fes­sorin am Kom­pe­tenzzen­trum Frau und Auto der Hochschule Nieder­rhein. Das belegt auch die aktuelle Ver­brauch­er-Umfrage des Reifen­her­stellers Pirelli. Demzu­folge lassen in den kom­menden Wochen rund 80 Prozent der Aut­o­fahrerin­nen umrüsten.

Richtig so: Der let­zte Win­ter­reifen­test 2009 belegt: Der Brem­sweg von Som­mer­reifen auf ver­schneit­en oder vereis­ten Fahrbah­nen ist bei 50 Stun­denkilo­me­tern schon über 30 Prozent länger ist als bei Win­ter­reifen. “Auch wenn die Tem­per­a­turen sich den Gefrier­punkt näh­ern, sind die Win­terp­neus im Vorteil”, betont Michael Borchert, Geschäfts­führer Mar­ket­ing und Ver­trieb bei der Pirelli Deutsch­land GmbH, München. “Die Gum­mimis­chung der Som­mer­reifen ver­liert bei Kälte an Elas­tiz­ität und wird härter.” Die Folge: Der Reifen haftet nicht mehr gut. Win­ter­reifen dage­gen bleiben auch bei Frost geschmei­dig und bieten aus­re­ichend Haf­tung. “Und nur wenn Reifen gut haften, kön­nen Sicher­heitssys­teme wie das Anti-Block­i­er-Sys­tem (ABS) und das Elek­tro­n­is­che Sta­bil­itäts-Pro­gramm (ESP) richtig funk­tion­ieren”, erläutert Reifen-Experte Borchert.

Darauf set­zen kluge Aut­o­fahrerin­nen “und arbeit­en zur Not auch mal eine Stunde länger, damit der Reifen­wech­sel in der Werk­statt drin ist”, wie Wirtschaftswis­senschaft­lerin Doris Kor­tus-Schultes betont. Hier emp­fiehlt es sich, nach Son­der­ak­tio­nen der Reifen-Indus­trie Auss­chau zu hal­ten. Da Win­ter­reifen nur bei ein­er Min­dest­pro­filtiefe von vier Mil­lime­tern hohe Sicher­heit bieten, belohnt Pirelli Aut­o­fahrer, die bis zum 31. Okto­ber 2009 einen Satz neuer Pirelli Win­ter­reifen kaufen, mit Prämien zwis­chen 20 und 40 Euro.

Allerd­ings: Stets mit den richti­gen Reifen unter­wegs zu sein, ver­leit­et viele Frauen aber auch zu einem Fahrver­hal­ten, das dem der Män­ner in nichts nach­ste­ht. “Frauen belas­ten ihre Straf­punk­te-Kon­ten in Flens­burg immer stärk­er”, ver­weist Pro­fes­sorin Kor­tus-Schultes auf Sta­tis­tiken des Kraftfahrt-Bundesamtes.In den meis­ten Fällen haben die Damen zu kräftig aufs Gaspedal gedrückt und Geschwindigkeits­be­gren­zun­gen über­schrit­ten. “Das ist auch Aus­druck eines gestiege­nen Selb­st­be­wusst­seins”, bew­ertet die diplomierte Verkehrspsy­cholo­gin Ruth Sarah Born aus Ham­burg die Zahlen. “Frauen set­zen auch im Straßen­verkehr mehr und mehr die Ellen­bo­gen ein, wenn es nötig ist.”